Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
Vom Netzwerk:
Krebsforschung.«
    Ich lächelte verbittert. »Komisch, es ›nur‹ Krebsforschung zu nennen – als sei es irgendwas Nebensächliches, das du zu reparieren versucht hast.«
    Er nickte und lächelte, allerdings weniger verbittert als ich, zurück. »Ja, da hast du wohl recht.« Er schüttelte den Kopf, als er mir erzählte, wie er überlebt hatte, nachdem die Krise begonnen hatte. »Ich war ein schrecklicher Feigling, Jonah. Auch das habe ich allen gesagt. Ich habe mich nur in meinem Haus in der Stadt verkrochen, alles so gut verbarrikadiert, wie ich konnte, und keinen Mucks gemacht.«
    Seine Frau war zu der Zeit auf Geschäftsreise gewesen und mit ziemlicher Sicherheit bereits tot. Für seine Tochter hatte er noch etwas mehr Hoffnung. »Sie war auf einem Campingausflug. Vielleicht war sie ja tief genug in der Wildnis und hat überlebt. Ich hoffe es sehr, aber ich bin nicht wie du. Ich konnte nicht einfach durch die Gegend ziehen und nach ihr suchen. Nein, ich habe mich einfach nur versteckt.«
    Wie Tausende anderer Menschen, die in derselben Situation waren – genau wie Sarah, Tanya und ich es zu Beginn getan hatten –, hatte Milton zunächst nur dagesessen und sich alles im Fernsehen angeschaut, bis der Strom ausfiel. Später saß er dann einfach nur in der Dunkelheit – bis sein Handy klingelte.
    »Es war irgendeine Regierungsorganisation«, sagte er. »Das war fast so furchteinflößend wie das, was draußen auf den Straßen passierte – die Tatsache, dass es eine Liste von allen gab, die in der Biotechnologie arbeiteten. Aber die gab es wohl, und sie hatten sich bis zu mir durchtelefoniert. Sie müssen ganz schön verzweifelt gewesen sein, wenn sie jemanden anriefen, dessen Arbeit nicht das Geringste mit Waffenforschung oder Epidemiologie zu tun hatte. Aber ich schätze, als sie beschlossen, die Dinge zu erforschen, die vor sich gingen, waren alle, die auch nur annähernd etwas darüber wussten, längst tot oder liefen ohne funktionierendes Hirn durch die Gegend. Zu diesem Zeitpunkt versuchten sie wohl, einfach irgendjemanden mit einem Doktortitel oder wenigstens einen Arzt zu finden.«
    Milton teilte der Person am anderen Ende der Leitung mit, er sei in seinem Stadthaus. Der Anrufer sagte, sie seien in wenigen Sekunden bei ihm und er solle sich an der Vordertür bereithalten. Ein paar Minuten später sah Milton einen Helikopter über seinem Vorgarten schweben, von dem sich zwei Soldaten abseilten.
    Sie brachten ihn zu einer Militärbasis, die die Untoten jedoch bereits überrannt hatten. Sie drängelten sich auf der gesamten Landebahn, und der Pilot war kurz davor, einfach aufzugeben. »Aber der Kommandierende der Gruppe war viel gelassener und Herr der Lage«, erzählte Milton. »Er zeigte auf einen großen Transportjet, den einige Soldaten verteidigten, und sagte dem Piloten, er solle einfach für ein paar Sekunden direkt daneben landen, dann könne er alleine wieder verschwinden, wenn er wolle.«
    Die Soldaten am Boden bildeten einen Kreis um die Rampe am Heck des Flugzeugs und feuerten pausenlos, um die Toten so lange in Schach zu halten, bis alle aus dem Helikopter an Bord waren und wir abheben konnten. Im Flugzeug waren Soldaten, ein paar Zivilisten und stapel- und körbeweise Vorräte. Wir flogen ziemlich lange Zeit und landeten schließlich auf einer kleinen Landebahn in den Rocky Mountains.« Milton musste lächeln, als er an seine eigene Naivität dachte, als er damals die Landschaft gesehen hatte. »Ich war so überrascht, dass Schnee auf den höchsten Gipfeln lag. Ich hatte schon oft von diesen Gegenden im Westen gehört, aber ich hatte mir nie die Mühe gemacht, zu reisen. Ich schätze, ich habe mir den schlechtmöglichsten Zeitpunkt ausgesucht, um damit anzufangen.
    Wir stiegen aus dem Flugzeug, und zunächst sah ich keine Zombies. Als ich jedoch zu dem Maschendrahtzaun in einiger Entfernung blickte, konnte ich erkennen, dass sich dort einige Gestalten versammelt hatten, und ich wusste sofort, was sie waren. Sie mussten also überall sein, nicht nur in der Stadt oder an der Ostküste. Da wir so isoliert waren, konnten uns die paar Gestalten am Zaun nichts anhaben, aber in jenem Moment wurde mit klar, dass es keine Möglichkeit gab, ihnen zu entkommen.«
    Miltons Gruppe bestand aus fünf Wissenschaftlern und einem Dutzend Soldaten. Da sie so willkürlich und unorganisiert zusammengewürfelt worden waren, gab es nicht viel, was sie hätten tun können. »Wir hatten keinen Plan und keine Ahnung,

Weitere Kostenlose Bücher