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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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Jubel sorgte außerdem dafür, dass die Grubenmannschaft zögerte. Einige Männer, die bereits zu Popcorns Zelle gerannt waren, wichen nun wieder ein paar Schritte zurück und blickten zur Menge hinauf. Ohne Anführer, und mit offensichtlich geteilter Loyalität, war der Mob entschieden weniger furchteinflößend – und viel ineffektiver, was das Zufügen von Schmerzen oder auch die bloße Selbstverteidigung betraf.
    Vielleicht würde unser Kampf ja ein wenig länger dauern als der in der vorangegangenen Nacht. Ich nahm noch immer an, dass wir alle sterben würden, aber mittlerweile sah es immerhin so aus, als könnten wir Copperhead und ein paar aus der Grubenmannschaft mitnehmen. Dieses Ende zu akzeptieren, war mir ein Leichtes – nein, eine Freude .

Kapitel 18
    Aber im Moment steckte ich noch mitten in einem Ringkampf mit der Wache. Dieser endete abrupt, als Popcorn von rechts zu uns herüberflog und den linken Arm meines Gegners packte. Popcorn fauchte wie ein wildes Tier und war bereits über und über mit dem Blut des Mannes bedeckt, den er niedergestochen hatte. Er kletterte auf meinen Gegner, klammerte sich an ihm fest und biss ihm in den Unterarm, während er ihm seine Glasscherbe in den Hals rammte. Aus dem Hals des Mannes ging ein Blutregen auf mich nieder, denn Popcorn stach immer weiter mit der Glasscherbe zu.
    Der Kerl brüllte und taumelte rückwärts. Als er umkippte, nahm ich ihm das Stahlstück aus der Hand. Er fiel auf die Knie und presste seine linke Hand an seinen Hals, während das Blut zwischen seinen Fingern hindurchfloss. Die Rufe der Menge – »Töten! Töten! Töten!« – schwollen an, aber ich brauchte nun wirklich keine zusätzliche Ermutigung. Es würde keine Gnade geben, weder für das, was er getan hatte, noch für das, was aus ihm werden würde, wenn ich ihn ausbluten ließ. Das Letzte, was wir hier drin brauchten, war ein Zombie.
    Ich schlug ihm einmal mit dem Stahlteil auf den Kopf, dann ein weiteres Mal, als er aufs Gesicht fiel. Die Meute über uns ließ Jubelgeschrei ertönen, genauso, wie sie es letzte Nacht getan hatte, als Frank getötet worden war. Wie man vielleicht hätte erwarten können, bedeutete ihr Jubel aber keineswegs Anerkennung für den Sieger, sondern war einzig und allein Ausdruck der schieren Begeisterung und des beinahe orgiastischen Vergnügens, die sie bei der Verstümmelung und Ermordung empfanden, derer sie Zeuge wurden.
    Popcorn erhob sich neben mir. Jetzt war sein ganzes Gesicht, vor allem jedoch sein Mund, blutverschmiert. Selbst in seinem langen, wilden Haar waren blutige Strähnen. Er keuchte und leckte sich die Lippen wie ein wildes, tollwütiges Tier, von dem er in jenem Moment nicht allzu weit entfernt war. Ich machte ihm ganz bestimmt keinen Vorwurf deswegen und hätte noch nicht einmal sagen können, dass ich sein Verhalten als besonders verstörend empfand unter diesen Umständen. So lange er nicht das Blut seiner Peiniger trank oder ihr Fleisch aß, war jeder Aspekt seines Verhaltens, fand ich, absolut verteidigungswürdig, vielleicht sogar ehrbar.
    Ich blickte mich um und sah, dass Copperhead sich noch immer mit voller Wucht gegen die Gitterstäbe warf, sodass Tanya dagegenkrachte. Es sah für keinen der beiden nach Spaß aus, aber sie schien gut alleine zurechtzukommen, wohingegen er offensichtlich schwächer wurde.
    Der Typ mit dem Baseballschläger entschied sich schließlich, auf Popcorn und mich loszugehen. Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt wollte er einfach nur versuchen, an uns vorbei und über die Strickleiter aus der Grube zu kommen. Gut. Wir waren nicht länger in der Defensive und hatten sogar die Unterstützung der Menge – wenn auch nicht ihre Sympathien, da ich bezweifelte, dass sie überhaupt welche hatten. Vielleicht würden wir in dieser Nacht ja doch nicht sterben.
    Der Kerl schwang den Schläger nach Popcorn, der leichtfüßig zur Seite sprang. Dann schlug er nach mir, und ich erhob das Stahlstück, um ihn abzuwehren. Es blieb zwischen den Nägeln stecken, sodass wir um unsere Waffen kämpfen mussten. Popcorn tauchte unter uns zur Kehle unseres Angreifers durch, der dieses Mal jedoch den Schläger losließ, um sich zu verteidigen. Sie rangen miteinander, und Popcorn stach immer wieder auf den Hals und die Arme des Mannes ein. Ich befreite das Stahlstück aus dem Baseballschläger, zog es dem Kerl über den Schädel und schlug ein zweites und schließlich ein letztes Mal zu, nachdem er umgefallen war. Die Menge tobte wie

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