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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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kontinuierliches Stöhnen.
    Auch wenn es mir innerlich widerstrebte, wandte ich mich langsam von Copperheads Leiche ab und sah, dass, etwa fünfzehn Meter von uns entfernt, eine Menge schwankend schlurfender menschlicher Gestalten durch das Erdgeschoss auf uns zuwankte, die bis zum Eingang des Gefängnisses reichte. Es musste inzwischen doch zu regnen angefangen haben, denn von ihren Körpern stiegen Dampfwolken auf, als seien sie triefnass.
    Beim nächsten Blitzschlag sah ich ihre verrotteten, untoten Visagen – ihre schwarzen Zähne, blutigen Münder und vernebelten Augen, ihr fleckiges Fleisch und ihre verfilzten, strohigen Haare. Auch wenn einige von ihnen bereits dabei waren, zwei Mitglieder der Grubenmannschaft zu verspeisen, schwankte die Vorhut mit dem üblichen Mangel an Koordination und der typischen übertriebenen Entschlossenheit und Zielstrebigkeit auf uns zu.
    Sadisten und Vergewaltiger zu töten, nur um dann einer Armee der sabbernden Untoten gegenüberzustehen – dieser Ort war verdammt nahe an der Hölle, und ich hoffte, dass ich ihr niemals näher kommen würde. Nun sah es definitiv so aus, als ob wir in dieser Nacht sterben würden. Noch dazu würde es allem Anschein nach schneller geschehen, als ich es mir vorgestellt hatte – und es würde mindestens genauso grauenvoll sein.
    Ich beeilte mich, ein weiteres Gebet zu sprechen: dass sie meine Eingeweide vor Popcorns und Tanyas herausreißen und fressen würden, sodass ich nicht sehen musste, was mit ihnen geschah. Aber nein, das war selbstsüchtig und ungerecht. Es schien mir aber auch nicht richtig zu sein, dafür zu beten, dass sie zuerst starben. Ach, zur Hölle, wir konnten es auch ebenso gut Gott überlassen, schließlich schien er gerade den Teil, bei dem unschuldige Menschen auf schreckliche Weise starben, immer besonders gut hinzukriegen. Ich hörte also auf zu beten und wich ganz langsam zurück.

Kapitel 19
    Im grellen Licht der Blitze beobachteten wir mit einer Mischung aus Genugtuung und Abscheu, wie sich die Armee der Untoten der beiden Mitglieder der Grubenmannschaft annahm – sie hatten sie vollkommen überrascht. Mit einem entsetzlichen Geräusch rissen sie einen Arm aus einem der zerfetzten Oberkörper, sodass eine mächtige Blutfontäne aus der Wunde spritzte. Eifrig zerrten grabschende Hände in einem wirren Durcheinander aus sämtlichen Richtungen an den beiden Fleischteilen. Auch der andere Kerl war inzwischen in die Meute gestürzt und wurde mit ähnlich furchtbaren Geräuschen auseinandergerissen. Als die Schreie schließlich verstummten, war nur noch ein grotesker Chor aus reißenden und schlürfenden Geräuschen zu hören.
    Um die Untoten aufzuhalten, zogen die Männer auf der ersten Ebene eine der Strickleitern nach oben. Ein Typ aus der Grubenmannschaft hatte das Ende der anderen Leiter bereits erreicht; sie stießen ihn in die Arme der hungrigen Horde hinunter, sodass erneut schreckliche Schreie und entsetzliche Reißgeräusche zu hören waren, als die Häftlinge das Seil der Leiter durchschnitten und sie nach unten warfen. Während wir uns langsam zurückzogen, erreichten die Untoten die Zelle, in der Popcorn gesessen hatte. Der Typ, den er zuerst niedergestochen hatte, lag davor auf dem Boden. Er muss noch immer am Leben gewesen sein, da sie sofort nach ihm grabschten, ihre Fingernägel in die riesige Wunde an seinem Hals bohrten und sie noch weiter aufrissen.
    Er war zu schwach, um zu schreien, aber durch einen weiteren Blitzschlag konnten wir die überwältigende Angst in seinen Augen deutlich erkennen. Gut. In Stücke gerissen und bei lebendigem Leib gefressen zu werden, war in der Tat furchteinflößend – allmählich wurde mir bewusst, dass es nur allzu wahrscheinlich schien, dass mir dasselbe Schicksal drohte. Dennoch grinste ich ihn zynisch an – er musste schließlich auch mit der Angst leben, vor einen wütenden Gott gezerrt zu werden, denn welcher Gott hätte sonst etwas so Obszönes und Gewalttätiges erschaffen können wie diese hungrigen Untoten? Der Mann hatte immerhin ein Kind beinahe zu Tode geprügelt und vergewaltigt.
    Immer mehr Hände beteiligten sich an der blutigen Zerfleischung. Seine Augen waren bereits blutüberströmt; sie zerrten seinen Kopf in die eine und seinen Oberkörper in die andere Richtung, und als sie den Kopf schließlich abgetrennt hatten, ergoss sich ein Blutstrom auf den Boden und ein Stumpf aus zerfetztem Fleisch blieb zurück.
    Das andere Mitglied der Grubenmannschaft,

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