E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Maggiore, wo er einen Tag Ruhepause einlegen will.
Die Rückfahrt geht dann über Airolo und den Gotthardpass zum Vierwaldstättersee. Das wird etwa eine Woche dauern. Am südlichen Ufer des Sees wollen sie sich in einer Woche wieder treffen.
Sie verabreden sich in Beckenried. Emmanuelle wird mit dem Zug kommen. Martin sucht im Internet nach einem schönen Hotel und bucht sofort. Das war jetzt eine ganz tolle Idee von Emmanuelle, dass sie auf einem Rendez-Vous auf seiner Rückfahrt bestanden hat. Beide sind sie ganz glücklich.
Sie umarmen und küssen sich noch einmal. Aber diesmal nicht mit der Traurigkeit eines vermutlich endgültigen Abschieds, sondern mit der Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen.
Emmanuelle dreht sich schnell um und fährt ab. Sie winkt nicht mehr zurück.
Martin fährt emotional ganz tief bewegt weiter. Er verlässt Bern. Er hat nochmal 40 km an der Aare entlang zu radeln. Da kommt er auf ein Tagespensum von 100 km. Nach der kurzen Nacht und dem umfangreichen Besichtigungsprogramm ist das happig. Aber Emmanuelle hat ihm Schwung gegeben.
Auf halber Strecke erreicht er Münsingen. Die Stadt ist geprägt durch zwei ehemalige Wohnschlösser aus dem 16. Jahrhundert, von denen eines sich inzwischen im Besitz der Stadt Münsingen befindet.
Er radelt zügig weiter und gelangt schließlich nach Thun. Es ist spät geworden. Er ist froh, dass er sein Hotel schon von Biel aus über das Internet gebucht hat. Er checked ein und duscht.
Anschließend genießt er noch ein kühles Bier und eine Pizza im Hotelrestaurant. Nach der kurzen Nacht mit Emmanuelle und der langen Fahrt zunächst von Biel nach Bern zusammen mit Emmanuelle und jetzt noch alleine weiter nach Thun ist er erschöpft. Er geht müde zu Bett.
Er denkt mit Sehnsucht an Emmanuelle. Schade, dass sie jetzt nicht bei ihm ist. Wie schön war es doch in der letzten Nacht. Ihre von tiefer Leidenschaft erfüllten Worte bewegen ihn und lassen ihn nicht einschlafen: „Prends-moi! Vas-y! Baise-moi maintenant, je t'en pris!! Je suis ta putain!!! Mets la moi!!!!.“ Gerne würde er jetzt sofort all ihre Wünsche erfüllen.
Martin ist gespannt auf den nächsten Tag. Welche Schönheiten wird ihm wohl der Thunersee bieten und welche ‚Erfahrungen‘ wird er an diesem schönen See ‚erfahren‘?
Siebter Tag: Über Thunersee und Simplonpass
Vor seiner Weiterfahrt bewundert Martin die Altstadt von Thun. Sie entstand im 12. Jahrhundert, als Berchtold V. von Zähringen die Stadt um die heutige obere Hauptgasse erweiterte. Bemerkenswert sind unter anderem die einzigartigen Hochtrottoirs in der oberen Hauptgasse, eine architektonische Besonderheit der Stadt. Schmucke Boutiquen, trendige Shops, edle Geschäfte und hippe Bars laden zusätzlich zum Stöbern, Flanieren und Verweilen ein.
Thun an der Aare
In der Altstadt befindet sich auch das Schloss Thun, unverwechselbares Wahrzeichen der Stadt. Es wurde 1190 ebenfalls von Herzog Berchtold V. von Zähringen an der Stelle der ritterlichen Burg bis auf die Höhe des Rittersaals erbaut. 1218 ging das Schloss an die Kyburger über, welche dieses um das heutige obere Geschoss erweiterten. Der mächtige Dachstock, der zwischen 1430 und 1436 erbaut wurde, stammt aus bernischer Zeit. Am Seeufer befindet sich das Schloss Schadau mit seinen prächtigen Parkanlagen.
Martin fährt zum Bahnhof. Dort laden weiße Schiffe ein zu Fahrten nach Schloss Oberhofen, der Beatushöhle und zu Rundfahrten über den Thunersee. Er fährt mit seinem Velo weiter durch herrliche Parkanlagen den See entlang. Er hat immer wieder wunderbare Ausblicke auf den Thunersee. In Gedanken ist Martin noch bei Emmanuelle. Heute wird sie wieder arbeiten. Er wünscht ihr, dass sie einen zu ihr passenden Freund findet. Schade, dass sie ihn nicht mehr bis Thun begleiten konnte.
Von Thun nach Masera
Quelle: openstreetmap
Plötzlich stellt er fest: Er ist beim Schloss Oberhofen angekommen. Es ist heute eine Filiale des Historischen Museums Bern mit Wohnmuseum, Schlosspark und Landschaftspark. Aus einer ursprünglichen wehrhaften Burg wurde im Laufe der Zeit eine feudale Schlossanlage.
Er wundert sich. Eigentlich wollte er ja auf der südlichen Seite des Thunersees entlang radeln. Schloss Oberhofen ist aber auf der Nordseite des Sees. Er ist dem Wegweiser nach Interlaken gefolgt, hat aber nicht bedacht, dass es nach Interlaken zwei Wege gibt. Ein kürzerer Weg an der Nordseite und ein längerer an der Südseite des Sees entlang.
Seine
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