E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Thema ablenke. Aber da sind wieder ein paar ganz interessanten Pflanzen aus tropischen Landen. Die muss ich unbedingt fotografieren. Wir können uns gleich weiter unterhalten“.
„Du hast recht, ich habe jetzt genug geredet.“ Martin zeigt Einsicht. „Ich quatsche dauernd. Die ganze Insel sind wir schon abgelaufen und du kommst nicht zum Bewundern der Blumen. Lass uns noch einen Cappuccino trinken. Und dabei kannst du dann mit deiner Geschichte anfangen. Du sollst jetzt auch mal zu Worte kommen“.
Melanie schaut ihn wütend an: „Du sollst keinen Unsinn reden! Du bist ein schrecklich guter Erzähler, und was du mit meinen Kolleginnen erlebst hast, interessiert mich wahnsinnig. Du hast noch lange nicht alles erzählt. Ich wiederhole meine Frage: Was ist aus den anderen vier Jungs geworden? Warum waren die plötzlich nicht mehr dabei. Du hast sie ja offensichtlich nicht ausgebootet. Da muss es einen wichtigen Grund geben. Sonst hätten zumindest die Mädchen, die du in der jeweils aktuellen Nacht nicht aus deinem Stapel von Namen gezogen hast, sich in der Zwischenzeit von den anderen Jungs verwöhnen lassen!“.
Martin versteht die Logik ihrer Frage: „Auch ich habe zunächst nicht verstanden, was mit den anderen Jungs passiert ist. Ich habe sie ja vorher nicht gekannt, in der Nacht kaum mit ihnen gesprochen und sie am nächsten Tag nicht mehr gesehen. Deshalb hat mich ihr Verschwinden nicht großartig berührt. Im Gegenteil, für mich war das ja ein großer Vorteil. Aber die Mädchen haben mir dann irgendwann einmal erklärt, was vorgefallen ist und was ich bislang noch nicht verstanden habe. Also das war so.“
„Die fünf Kinderkrankenschwestern-Schülerinnen waren alle in derselben Ausbildungsgruppe oder Klasse, wie das auch immer heißen mag, und sie waren alle miteinander befreundet. Sie waren alle etwa 17 Jahre alt, nur eine war etwas älter. Sie waren alle noch Jungfrauen. Sie hatten nun miteinander besprochen, dass sie alle gemeinsam Urlaub in Rimini machen wollen und dass sie alle dort gemeinsam und in derselben Nacht ihre Jungfräulichkeit mit netten Jungs zusammen verlieren wollten. Soweit ihr Plan.“
„Die Mädels waren sich einig. Das sollte für sie alle gemeinsam unvergessliche Nächte und ein unvergesslicher Urlaub werden. Aber so unvergesslich, dass sie neun Monate später alle fünf gleichzeitig einem lieben Mädchen oder einem lieben Jungen das Leben schenken wollten, so unvergesslich sollte die Nacht dann auch wieder nicht sein. Also haben sie überlegt. Unvergesslich ja, aber ohne Kinderwunsch. Die Jungen, die sie zu ihrer Entjungferung einladen wollten, kannten sie ja noch nicht. Ob die das in ihrer Erregung mit dem Kondom hinkriegen werden, daran hatten sie ernste Zweifel. Sie waren sich einig, dass sie das selber in die Hand nehmen müssen. Aber sie hatten ja keine Ahnung, wie das bei den Jungs so funktioniert, wie man das darüber stülpen soll und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dies zu tun.“
„Die haben das Thema ja richtig generalstabsmäßig geplant“, so Melanie.
„Richtig“, setzt Martin fort. „In ihrer Klasse hatten sie keine Jungs. Sie haben einen jungen Pfleger von ihrer Station in die Pläne eingeweiht und ihn gefragt, ob er ihnen bei der Vorbereitung behilflich sein möchte. Dass ein junger Mann da nicht nein sagt, ist ja wohl klar. Sie haben nun fünf Abende mit ihm verabredet. Jeden Abend sollte immer abwechselnd eine von ihnen geschult werden. Der junge Pfleger und das Mädchen sollten alles miteinander tun, was ein junger Mann und ein junges Mädchen miteinander tun, wenn sie alleine sind. Es gab nur zwei Besonderheiten.“
„Was waren das für Besonderheiten?“, will Melanie wissen.
„Die eine Besonderheit war die, dass die beiden nicht alleine waren, sondern die anderen vier zugeschaut haben“, erläutert Martin. „Natürlich ausschließlich zu Trainingszwecken, weil dies war ja als Schulungsmaßnahme gedacht. Die zweite Besonderheit war die, dass die Knutscherei spätestens unmittelbar vor ihrer Entjungferung ein Ende haben sollte, denn die wollten sie ja alle fünf gemeinsam in Rimini erleben. Logisch dass der junge Pfleger ihnen auch hierbei behilflich gewesen wäre, aber das war in der Vereinbarung ausdrücklich ausgeschlossen.“
„Ein wichtiges Schulungsziel für sie bestand darin, genau den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, zu dem der männliche Vulkan unmittelbar vor der Eruption steht. Sie sollten lernen, genau zu diesem
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