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e-Motion

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Titel: e-Motion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Orloff
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obwohl ich es versucht habe. Und eines Abends dann, er war den ganzen Tag beim Fischen gewesen, kam er nach Hause und war furchtbar wütend, weil ich einen Sonnenbrand hatte, was bedeutete, dass ich mich im Badeanzug an den Strand gelegt hatte. Da hat er wieder die Faust genommen, und normalerweise tue ich nichts, halte still, aber an diesem Tag habe ich geschrien. Ich weiß nicht, warum. Es kam einfach raus. Und als ich erst mal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Ich schrie und schrie. Und er wurde böser und böser. Und da ging Mr. Riggs an unserem Haus vorbei … wir hatten so ein kleines Cottage gemietet. Er kam einfach zur Tür rein, wie eine Furie, oh, war der geladen, sah sich einmal kurz im Raum um, nahm einen Stuhl und hat meinen Mann damit niedergeschlagen. Hat ihm die Nase und den Arm gebrochen. Das war vielleicht eine Sauerei. Überall Blut. An jenem Abend bin ich bei Mr. Riggs eingezogen und nie wieder gegangen.“
    „Und was ist aus Ihrem Mann geworden?“
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Ist er denn nicht zur Polizei gegangen?“
    „Das glaube ich nicht. Vielleicht wusste er auch gar nicht, wer ihn so zugerichtet hat. Oder er war tot. Ich weiß es nicht. Wir haben ihn auf dem Boden liegen lassen.“
    „Und das war es dann? Sie sind geradewegs bei Roland eingezogen und Schluss?“
    Sie nickte. Ihr Blick verdunkelte sich. Ich konnte nicht erkennen, ob sie weinte. Ihr Gesicht lag im Schatten.
    „Ich bin hier, weil Mr. Riggs der Einzige ist, für den ich sorgen kann. Gäbe es ihn nicht, würde es für mich keinen Sinn ergeben, dass ich keine Kinder bekommen kann – und das wäre noch viel schlimmer. Irgendwie habe ich das Gefühl, es ist richtig so, wie es ist. Als wenn ich … es ist wie damals mit meinem Vater, der dafür kämpfte, dass es unseren Leuten besser ging. Hätte es nicht einen Grund gegeben, der bedeutsamer war als wir alle zusammen, dann hätten wir es nicht ertragen. Jeder von uns braucht einen Grund, um weiterzumachen. Mister Riggs ist meiner. Er ist der Grund, für den ich leiden musste. Er ist mein Kind. Und die Katzen. Und die Kaninchen. Und der Garten. Sonst würde es keinen Sinn machen.“
    „Es macht auch so keinen Sinn, Maria. Ich wünsche, der Kerl ist auf dem Fußboden verreckt.“
    „Ich spreche noch nicht mal seinen Namen laut aus. Aber in diesem Garten hier vergesse ich ihn. Hier ist er nichts weiter als ein Gespenst, das ich mit jeder Blume verscheuchen kann.“
    „Es tut mir so Leid.“
    Als sie anfing, den Katzen etwas zuzuraunen, wandte ich mich ab. Maxine war in einem Garten gestorben, Maria lebte durch einen. Doch als ich den Wind in meinem Rücken flüstern hörte, war ich sicher, dass es in diesem Garten mehr Gespenster als Unkraut gab.

27. KAPITEL
    D ie nächsten beiden Abende haben wir geübt, intensiv. Aber es half nichts. Roland war es definitiv nicht gelungen, Fred Astaires Geist zu beschwören, und mir ging der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass die tragenden Pfeiler des Hauses, das Roland zusammen mit Maria auf dem weichen Sand errichtet hatte, aus einem Frauenschänder und dem Geist nie geborener Babys bestanden. Am dritten Tag hegte ich jedoch die leise Hoffnung, dass Roland das Vorurteil, Männer könnten weder einen perfekten Hechtsprung beim Basketball ausführen noch tanzen, widerlegen könnte. Er war kein John Travolta, aber er bekam so langsam eine Ahnung von dessen Schwung mit. Ich malte mir schon aus, wie ich bald wieder in die wahre Welt zurückkehren würde: Kaffeeröstereien, Bagels, Kneipen, die meine Tequilaund Brandymarken führten. Aus den Lautsprechern von Rolands Stereoanlage dröhnte Hoffnung.
    „Ich würde gern etwas Verwegenes lernen“, sagte er, als er mich zu den Klängen von Sister Sledge in einer Drehung herumwirbelte.
    „Für etwas Verwegenes ist es noch zu früh“, erwiderte ich. „Sie sind gerade mal einen Schritt über das Wippen hinaus, aber es wird.“
    „Wie wär’s mit einer Rückenbeuge?“
    „Eine Rückenbeuge? Das halte ich für keine gute Idee, Roland.“
    „Aber so eine Rückenbeuge würde Maria schon beeindrucken, meinen Sie nicht? Das wäre so tangomäßig, sehr sexy.“
    „Roland, ich …“ Doch bevor mir noch etwas Kluges eingefallen wäre, hing ich bereits mit dem Kopf nach unten über seinem Arm.
    „Nicht schlecht“, sagte ich, erstaunt darüber, wie elegant er mich in diese Position gebracht hatte. „Nun helfen Sie mir hoch, sonst breche ich mir noch das Rückgrat.“
    Das tat er

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