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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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beobachtete missbilligend, wie ich einige Krümel abbrach.
    «Jarra», sagte er, «du kannst doch nicht …»
    Er brach ab, und alle ringsum blickten auf, weil Playdon zu uns an den Tisch gekommen war.
    «Jarra und Fian, ich müsste Sie mal einen Moment sprechen.»
    Er winkte uns hinaus auf den Gang. Fian folgte ihm brav, während ich noch ein bisschen herumtrödelte. Das war’s dann also. Playdon würde die Grabungsarbeit besprechen wollen, die er für den nächsten Tag geplant hatte. Er würde davon ausgehen, dass ich wie immer das Tagging übernahm, und ich musste ihm eröffnen, dass ich es nicht konnte. Ich hatte gedacht, mir würden noch ein paar Stunden bleiben, aber … Sollte es doch das Chaos holen! Es nützte ja auch nichts, das Elend weiter hinauszuzögern.
    Ich bereitete mich innerlich darauf vor, ihnen die Lage zu schildern. Wenigstens war mir endlich eingefallen, wohin ich gehen könnte. Ich würde mir einen Job auf einer der sicheren historischen Grabungsstätten suchen, wie Pompeji oder der Pyramidenzone. Für die wichtigeren Aufgaben brauchte man entweder einen Abschluss in Geschichte oder Naturwissenschaften, aber ich könnte ja etwas Einfaches übernehmen wie Rasenmähen oder Armbänder an die Besucher verteilen.
    Ich wollte gerade zu meiner sorgfältig vorbereiteten Rede ansetzen, als Playdon mir zuvorkam. «Das hier ist für Sie.»
    Er reichte jedem von uns einen echten Papierumschlag. Verwirrt starrte ich meinen an, ehe ich ihn öffnete. Darin steckte eine Karte. Ich las den Text. Zwei Mal. Beim dritten Mal hatte ich es immer noch nicht ganz kapiert.
    «Warum geben Sie uns diese Zeugnisse, Sir?», wollte Fian wissen.
    «Sie haben sie sich verdient», erwiderte Playdon. «Der Kurs ist zwar noch nicht einmal zur Hälfte um, aber Sie beide haben bereits mehr als genug Arbeit auf der Grabungsstätte geleistet, um die beste Bewertung im praktischen Teil zu erhalten, deshalb händige ich Ihnen die Bescheinigungen eben schon jetzt aus.» Er schenkte uns wieder einmal sein schelmisches Lächeln: «Selbstverständlich werden Sie trotzdem an meinen Vorlesungen teilnehmen müssen und den theoretischen Teil des Kurses bis zum Ende absolvieren. Glauben Sie ja nicht, dass Sie dem entkommen.»
    Schließlich fand ich meine Stimme wieder. «Sie haben es gewusst! Woher?»
    «Ich habe Ihr Gesicht gesehen, als ich Ihnen Ihren Schutzanzug zurückgebracht habe», erklärte er. «Jarra, Sie sind nicht die Erste mit einem Problem dieser Art.»
    Fians Blick wanderte zwischen Playdon und mir hin und her. «Um was geht es hier eigentlich?»
    «Fian, ich bin Ihr Dozent», meinte Playdon, «und ich kann keine Informationen über andere Studenten an Sie weitergeben, selbst wenn Sie mit der betreffenden Studentin einen Paaringsvertrag haben. Ich sollte mich auch nicht in Ihre Privatangelegenheiten einmischen, deshalb ist es höchst unangemessen von mir, das zu sagen, aber, um des Chaos willen, bringen Sie Jarra dazu, mit Ihnen zu reden!»
    Fian stand eine Sekunde lang reglos da, dann packte er mich am Arm und zerrte mich den Flur entlang hinter sich her. Seit Tagen hatte er mich nicht angerührt, aus Angst, meine neue Haut zu verletzen, aber das schien er jetzt vollkommen vergessen zu haben. Er zog mich in unser Zimmer, knallte die Tür zu und funkelte mich an.
    «Rede!»
    «Über was?»
    Er schüttelte frustriert den Kopf. «Du brauchst gar nicht versuchen, mir auszuweichen. Wir bleiben in diesem Zimmer, bis du mir erzählt hast, was los ist. Stunden, Tage, Wochen. Es ist mir egal, wie lang. Wir setzen keinen Fuß nach draußen, bevor du nicht geredet hast. Ich bin sicher, Playdon wird uns mit Essen versorgen, wenn nötig.»
    «Vorher brauchen wir eher das Badezimmer.»
    «Jarra!»
    «Ich wollte ja nur andeuten …»
    «Wenn nötig, eskortiere ich dich persönlich bis zur Toilette und wieder zurück, aber du entkommst mir nicht. Denk dran, ich bin stur. Du hast seit Tagen kaum ein Wort gesagt, du isst fast nichts, und du machst einen Satz wie ein herkulischer Riedfrosch, wenn ich nur in deine Nähe komme. Zuerst dachte ich wie die anderen, dass deine neue Haut vermutlich noch weh tut. Es wäre typisch für dich, nicht zuzugeben, dass du unter Schmerzen leidest, und es würde auch deine Albträume erklären, die du mir sorgfältig verschwiegen hast, aber jetzt kommt Playdon damit an!»
    Er wedelte mit seiner Bescheinigung vor meiner Nase herum, ehe er sie beiseitewarf. «Ich lasse dich keine Sekunde in Frieden, bis ich

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