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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Hinweise auf verlorene Technologien finden, dann könnte die Belohnung ordentlich sein», erklärte Amalie. «Es wird natürlich ewig dauern, das alles richtig zu untersuchen, und das Geld würde zwischen vielen Parteien aufgeteilt. Das Forscherteam ist ein unglaubliches Risiko eingegangen, und die Aufsichtsbehörde bekommt von großen Belohnungen auch immer einen Teil ab, um die Kosten für die Quartiere und Ausrüstung zu decken, aber wir sollten trotzdem …»
    «Ich will das Geld nicht», jammerte Krath. «Als ich durch das Evak-Portal getreten bin, hab ich mitbekommen, in welchem Zustand Jarra war, und …»
    Diesmal gab ich ihm selbst einen Klaps. «Playdon hätte nicht zulassen dürfen, dass ihr seht, wie ich …» Ich brach ab. «Nein, das ist schrumpfhirnig. Er musste ja alle aus der Gefahrenzone bekommen, und die Evak-Portale sind ganz schlicht gemacht. Es gibt keine Bedienelemente, sie sind bloß auf ein Empfangsportal in der nächsten Notaufnahme programmiert. Playdon hatte also keine Möglichkeit, das Portal neu einzustellen.»
    «Er hat gesagt, wir sollen hindurchkriechen und dann geradeaus weitergehen und zur Tür hinaus», erzählte Amalie, «aber Krath war natürlich neugierig und musste in der Notaufnahme herumschnüffeln.»
    Krath rieb sich den Kopf. «Ich wollte bloß wissen, ob es Jarra und Fian gutgeht, und…»
    Ich packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. «Krath, du hast das mit der Prämie doch nur so dahergesagt. Was mit Fian und mir passiert ist, war nicht deine Schuld. Playdon und du und Dalmora und Amalie, ihr wart alle Helden. Ihr seid ein enormes Risiko eingegangen, um uns das Leben zu retten!»
    Krath wurde rot. «Du hältst mich wirklich für einen Helden?»
    Ich nickte, ließ ihn los und trat ein Stück zurück.
    «Aber dass es dir ja nicht zu Kopf steigt», scherzte Fian. «Du bist immer noch ein Schrumpfhirn.»
    Krath grinste ihn an. «Aber ein heldenhaftes Schrumpfhirn!»
    Playdon kam mit einer großen Schachtel im Arm zu uns herüber. «Jarra, Fian, Sie dürfen frühestens in drei Tagen wieder in einen Schutzanzug steigen, deshalb müssen Sie bis dahin hier im Quartier bleiben. Ich habe Vids von den Vorlesungen gemacht, die Sie verpasst haben. Sie können also vormittags damit alles nachholen, während die anderen die Arbeit draußen wieder aufnehmen.» Er bedachte uns mit seinem schelmischen Grinsen. «Ein Aufenthalt im Tank ist keine Ausrede, um meine Theoriestunden zu verpassen.»
    Fian lachte. «Ich habe mir schon gedacht, dass Sie alles aufnehmen, Sir. Vielen Dank.»
    «Jarra, die Aufsichtsbehörde hat Ihren Anzug komplett überprüft und überholt.» Playdon reichte mir die Schachtel. «Er sollte wieder so gut wie neu sein.»
    «Das ist aber sehr nett von der Behörde», erwiderte ich und versuchte dabei, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. «Ich räume ihn kurz weg.»
    Ich nahm die Schachtel und trug sie in das Zimmer, das ich mir mit Fian teilte. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, nahm ich den Deckel der Schachtel ab und betrachtete den Schutzanzug, den mir das Cassandra-2-Team geschenkt hatte. Ich war damals total begeistert und glücklich darüber gewesen, aber jetzt wurde mir schlecht, wenn ich das Teil bloß ansah. Das Magnetfeld hatte ihn vom Freund in einen Feind verwandelt. Er hatte mich gefoltert und beinahe umgebracht. Ich konnte ihn nie wieder tragen, genauso wenig wie einen anderen Schutzanzug.
    Ich legte den Deckel zurück auf die Schachtel, schob sie beiseite und setzte mich aufs Bett. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich so reagieren würde, und ich brauchte einige Minuten, bis mir die Konsequenzen klarwurden. Ich hatte die Spitzenstellung in unserem Kurs: Taggerin für Team 1. Aber ich konnte meine Arbeit nicht ohne Schutzanzug verrichten. Auf einer Grabungsstätte gab es zahllose Gefahrenquellen. Herunterfallende Steine, alte Chemikalien, verrottende Energiezellen, die explodieren konnten. Ganz abgesehen davon konnte ich ohne Schutzanzug nicht einmal einen Marker auf ein Stück Eden-Glowplas abfeuern, weil ein Querschläger mich ernsthaft verletzen oder sogar töten konnte.
    Ganz langsam begriff ich diese harten Tatsachen. Ohne Schutzanzug konnte ich nicht mal einen Fuß in eine verlassene Stadt setzen. Meine Zukunft als Archäologin war zerstört, und ich musste stattdessen darauf hinarbeiten, theoretische Historikerin zu werden, wie die Mitglieder von Team 5, die auf der Grabungsstätte nur das Minimum

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