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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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nicht eine Erklärung habe. Verstanden?»
    Ja, ich hatte verstanden. Ich ließ mich auf mein Bett sinken, das momentan ein Stückchen von Fians Bett entfernt stand. So oder so hatte seit jener Schlittenexplosion zwischen uns eine ziemliche Distanz geherrscht.
    «Und?», hakte Fian nach.
    Ich zwang mich, die Worte auszusprechen. «Playdon hat uns die Zeugnisse gegeben, weil er weiß, dass ich einen Riesenschiss davor habe, einen Schutzanzug zu tragen, nach dem, was passiert ist. Er hat es gemacht, damit ich den Kurs nicht abbrechen muss.»
    Fian setzte sich neben mich und legte mir den Arm um die Schultern. Fast hätte ich mich zum Schrumpfhirn gemacht und geweint, als ich seine Wärme spürte. Fian hielt mich wieder im Arm!
    «Du hast also Angst vor Schutzanzügen.» Sein Tonfall lag irgendwo zwischen Frage, Feststellung und Mitgefühl.
    «Mein Anzug hat versucht mich umzubringen! Ich weiß, es klingt bescheuert. Es war bloß die Auswirkung dieses außergewöhnlichen Magnetfeldes, aber mein Anzug hat angefangen, mich zu zerquetschen und in Stücke zu schneiden. Du hast mich zwar vor dem Tod gerettet, aber wenn ich meinen Anzug anschaue, dann denke ich trotzdem …»
    «Das finde ich überhaupt nicht bescheuert. Ich weiß zwar, dass ich durch die Luft geschleudert wurde, aber ich war sofort weg und bin erst wieder aufgewacht, als ich aus dem Tank kam. Für dich war es anders. Du musst auf dem Weg zum Krankenhaus Höllenqualen gelitten haben.»
    Er zog seinen Arm weg, drehte sich zu mir, packte mich an den Schultern und schüttelte mich. «Jarra, ich verstehe, dass du Angst vor Schutzanzügen hast. Was ich nicht verstehe, ist, weshalb du nicht mit mir darüber geredet hast.»
    «Weil ich ein dummer Affe bin.»
    «Nenn dich nicht …» Dann überlegte er es sich anders. «Ja, du bist ein dummer Affe! Manchmal weiß ich nicht, ob ich dich küssen oder erwürgen soll. Was ist bloß los mit dir? Warum kannst du mir nicht einfach erzählen, wenn du ein Problem hast?»
    Fian ließ sich nach hinten aufs Bett fallen. «Nein, sag nichts. Ich weiß, es liegt an der Art, wie du aufgewachsen bist. Ich bin aber nicht wie Candace, auf zwei Stunden pro Woche beschränkt. Ich bin immer für dich da, aber ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht mit mir redest. Wir haben genau dieselbe Unterhaltung schon mal geführt, als es um die Ringe ging.»
    «Das war nicht dasselbe. Meine Angst vor Ringen hätte mich nicht davon abgehalten, Archäologin zu werden. Das hier schon.»
    Er zog mich zu sich hinunter. Meine Schultern lagen auf seinem Arm, und seine Haare kitzelten mich an der linken Wange.
    «Ja, es ist ein größeres Problem. Erst recht ein Grund, mir davon zu erzählen. Was hattest du denn vor? Hast du gehofft, die ganze Grabungsstätte Eden würde in die Luft fliegen, damit du morgen keinen Schutzanzug anziehen musst?»
    «Nein. Ich wollte euch das Problem gerade schildern, als Playdon uns die Zeugnisse überreicht hat. Ich hatte auch schon eine Lösung gefunden, was ich nach meinem Abbruch des Kurses tun würde.»
    Fian zog mich enger an sich. «Du solltest mich in diesem Satz auch erwähnen. Es wäre eine Entscheidung für uns beide gewesen.»
    «Ich wollte nicht, dass du dein Geschichtsstudium auch aufgeben musst.»
    «Es hätte Möglichkeiten gegeben …» Er schüttelte den Kopf. «Vergiss es. Playdon hat gemerkt, dass was mit dir nicht stimmt. Er hat das unmittelbare Problem gelöst. Wir können den Kurs zu Ende machen, ohne dass du je wieder in einen Schutzanzug steigen musst.»
    «Ich würde vor den anderen wie ein Feigling dastehen.»
    «Sie haben den Unfall alle gesehen. Sie werden es verstehen. Jarra, wir schaffen das. Vor Ende des Jahres werden wir uns nicht zwischen praktischer und theoretischer Geschichte entscheiden müssen. Ich weiß genau, wie du zu Psychologen stehst, aber wenn du wirklich gerne wieder auf Grabungsstätten arbeiten möchtest, dann solltest du vielleicht wenigstens in Erwägung ziehen, ob dir nicht vielleicht einer helfen könnte. Wir gehören zum Militär, schon vergessen? Wir können sie um Hilfe bitten. Die haben mit dieser Art von Problem sicher jede Menge Erfahrung.»
    Aus Fians Mund klang alles so einfach. Einen Moment lang dachte ich sogar über den Vorschlag mit dem Therapeuten nach. Das Militär hatte seit Jahrhunderten alles Mögliche erlebt, von Menschen, die nach Thetis von schlimmen Schatten geplagt wurden, bis hin zu den Nachwirkungen des Persephone-Vorfalls. Angst vor

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