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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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dich deswegen aufzuwecken.»
    «Stimmt», gab ich zu. «Pereth und Playdon wissen viel mehr als ich.»
    «Colonel Torrek habe ich stündlich Bericht erstattet. Er hat nicht nachgefragt, warum er von mir statt von dir hört. Ich bin mir ziemlich sicher, ihm ist völlig klar, unter welcher Belastung du gestanden hast und dass du dich besser ein bisschen erholst, während es noch halbwegs ruhig ist.»
    «Und jetzt musst du etwas essen», fuhr Fian fort. «Nach der Tour bist du bloß noch hier reingestolpert, hast dich aus deinem Schutzanzug geschält, dich hingesetzt, und schon warst du weg. Du hast seit Tagen nicht mehr richtig gegessen, deshalb dulde ich jetzt keinen Widerspruch.»
    «Keine Sorge. Ich bin am Verhungern.» Ich stand auf. «Was haben wir denn zu essen da?»
    «Im Schrank steht eine ganze Reihe an Schachteln und eine geheimnisvolle Stasisbox.»
    Ich starrte ihn an. «Eine was?»
    «Eine Stasisbox. Von Marlise für dich, steht auf dem Zettel. Beim Chaos, mach das Ding endlich auf. Ich komme seit Stunden schier um vor Neugier, weil ich mich frage, was so wichtig sein kann, dass es in einem Stasisbehälter transportiert wird.»
    Ich hatte bereits den Schrank geöffnet. Fian hatte sich keinen schrumpfhirnigen Scherz erlaubt: Darin befand sich tatsächlich ein Würfel, der von der unverkennbaren schwarzen Pelzigkeit eines Stasisfelds umgeben war. «Hoffentlich haben sie mir auch einen Stasisschlüssel mitgeschickt, sonst …»
    «Liegt direkt daneben. Playdon ist gerade bei Pereth, um irgendwelche Sensorergebnisse durchzusprechen. Soll ich ihn rufen?»
    «Sei nicht albern. Dafür brauchen wir doch keinen Stasis-Q. Es wird wohl kaum eine Bombe drin sein.»
    «Stimmt. Drago würde ich alles zutrauen, aber Marlise ist vernünftig.» Fian sah mir über die Schulter, während ich den Schlüssel betätigte. Das schwarze Stasisfeld verschwand. Ich öffnete die Kiste. «Ich werd verrückt!», rief er. «Cheese Fluffle!»
    Verzückt betrachtete ich meinen Schatz, ehe ich mir den Löffel schnappte, der daneben lag, und anfing zu essen.
    «Warum?», wollte Fian wissen. «Warum benutzt sie eine Stasisbox, um dir Cheese Fluffle zu schicken?»
    Ich schlang einen Bissen des göttlichen Zeugs herunter. «Ist doch ganz logisch. Da drin bleibt es heiß und frisch. Kaltes Cheese Fluffle wäre nicht dasselbe.»
    «Und ich habe gerade noch behauptet, Marlise wäre vernünftig! Hier, nimm einen Schluck Frujit.» Fian öffnete einen Behälter und reichte ihn mir.
    Ich schaufelte noch mehr Cheese Fluffle in mich hinein, trank gierig zwei Päckchen Frujit und seufzte dann zufrieden. «Jetzt muss ich aber duschen. Bitte pack den Rest wieder in die Stasis.»
    Ich begab mich in das winzige Badezimmer und experimentierte eine Weile mit dem Duschprogramm. Als ich wieder herauskam, fühlte ich mich deutlich frischer. Ich zeigte auf die Tür hinter mir.
    «Da drin gibt es eine Einstellung für Strahlungsabsorption. Kaum zu glauben, dass unsere Dusche für die Behandlung von Strahlungsunfällen vorgesehen ist.»
    Fian lachte. «Nicht so schwer zu glauben wie die Tatsache, dass ich gerade Cheese-Fluffle-Reste in eine Stasisbox gepackt habe.»
    Mein Militär-Lookup klemmte immer noch an meinem abgelegten Schutzanzug. Ich stellte die Earth Rolling News ein und rümpfte die Nase, als ich prompt eine Vid-Sequenz vom Unfall während der Solar-5-Rettung sah, bei dem mein Bein geröstet worden war. Rasch schaltete ich wieder aus.
    «Haben die denn den Leuten nichts Besseres zu zeigen als alte Aufnahmen von mir, in denen ich brülle wie am Spieß?»
    «Vermutlich wissen sie langsam nicht mehr, womit sie die Leute unterhalten sollen», meinte Fian. «Sie zeigen auch dauernd Vid-Clips von Tellon Blaze. Archäologen dabei zuzusehen, wie sie eine Schneise durch den Wald schlagen, wird irgendwann etwas monoton.»
    Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen. «Ich sollte dort draußen sein, nicht wahr?»
    Seufzend griff ich nach meinem Schutzanzug. Fian wandte sich prompt zum vorderen Fenster um und gab vor, dort draußen gäbe es etwas wahnsinnig Interessantes zu sehen. Wenn es mir nicht gelang, mich wieder in meinen Schutzanzug zu zwängen, würde er einfach so tun, als hätte ich es gar nicht erst versucht, aber ich konnte mich nicht bis in alle Ewigkeit im Feldkommandoschlitten verstecken. Ich würde Colonel Torrek anrufen müssen und ihm sagen …
    Ach, das war doch lächerlich! Ich trug seit meinem elften Lebensjahr Schutzanzüge. Meine Geschichts-AG

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