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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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im hinteren Ende des Schlittens hinter der Vid-Biene zusammen. Mir tat alles dermaßen weh, dass ich mich am liebsten hingelegt und gewimmert hätte, aber zuerst musste ich das hier hinter mich bringen. Ich dachte an Dalmoras Worte und stellte mir Issette vor. Sie war momentan noch in Arche, zusammen mit Keon. Ziemlich bald würde sie diese Aufnahmen sehen, also konnte ich einfach so tun, als ob ich mit ihr redete.
    Die Vid-Bienen leuchteten, und Dalmora gab mir komische Zeichen. Vermutlich wollte sie mir signalisieren, dass ich anfangen konnte.
    «Willkommen bei … Nein, Moment.» Ich wandte mich an Fian und fummelte an den Einstellungen seines blauen Militärschutzanzuges herum.
    «Was ist denn?» Misstrauisch beobachtete er meine Handgriffe. «Warum bekomme ich silberne Streifen auf den Ärmel meines Anzugs?»
    «Meiner hat die goldenen des Befehlshabers. Als Stellvertreter bekommst du silberne.» Ich nickte Dalmora zu. «Fertig.»
    «Ich komme mir ziemlich albern vor», beschwerte sich Fian.
    «Was glaubst du, wie’s mir geht.»
    Dalmora gab wieder ihr Zeichen. Ich lächelte die Vid-Biene an. «Willkommen auf der Grabungsstätte Zulu. Ich bin Major Jarra Tell Morrath, Feldkommandeurin dieser Operation. Das hier ist mein Stellvertreter, Captain Fian Eklund. Wie Sie sehen können, befinden wir uns momentan in unserem Feldkommandoschlitten. Die Grabungsstätte Zulu liegt im afrikanischen Regenwald, deshalb müssen wir Vorkehrungen gegen Raubtiere, Insekten und andere Gefahren treffen. Hier in Afrika haben wir es nicht nur mit den gewöhnlichen Arten zu tun, sondern auch mit mutierten Formen der Tiere, die einst in Südamerika heimisch waren, und mit einigen, die längst ausgestorben waren, aber mit Hilfe von Gentechnik nachgezüchtet wurden.»
    Klang ich so erschöpft, wie ich mich fühlte? Hoffentlich nicht. «Tiere wie Säbelzahntiger und Urwölfe sind natürlich gefährlich, aber die Insekten stellen ein noch viel größeres Problem da. Die Bisse von Feuerameisen und tropischen Riesenameisen sind ganz schön übel, deshalb müssen wir unsere Kapuzen aufsetzen und unsere Anzüge versiegeln, bevor wir nach draußen gehen.»
    Genau das taten Fian und ich, ehe ich weitersprach. «Wenn wir den Schlitten verlassen, werden Sie ein Summen hören und farbige Lichter sehen – beides verhindert, dass Insekten ins Innere des Schlittens gelangen.»
    Wir verließen unser Fahrzeug, gefolgt von den Vid-Bienen und dem Team. Einer der Schwerlastschlitten von Erde 2 zog gerade einen riesigen Baumstamm an mir vorbei, und ich hielt inne, um ihn passieren zu lassen. Eine Vid-Biene flog auf die andere Seite, um sowohl mich, als auch den Baum ins Bild zu bekommen. Halt, ich wollte mir statt der Vid-Biene doch eigentlich meine strubbelhaarige Freundin Issette vorstellen, der ich das alles erklärte.
    «Vermutlich haben Sie schon eine Luftaufnahme der Bäume gesehen, die dieses Gebiet bedecken», fuhr ich fort, «aber erst jetzt aus der Nähe wird klar, wie riesig sie sind, und unter welch schwierigen Bedingungen wir hier arbeiten. Wir wollen auf keinen Fall riskieren, im direkten Umfeld der Stelle, an der wir das Alien-Gerät vermuten, mit Schallraketen zu arbeiten, deshalb müssen wir uns mühsam einen Weg durch den Wald bahnen.»
    Ich gab Issette einen Augenblick Zeit, die Größe des gefällten Riesen, der da weggeschafft wurde, zu verdauen, ehe wir näher an den Waldrand gingen. «Wir suchen nach einem Gerät, das die Aliens vor über tausend Jahren hier vergraben haben. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, weshalb die Außerirdischen es ausgerechnet mitten im Regenwald zurückgelassen haben. Die Antwort darauf lautet: Haben sie nicht. Damals gab es in Afrika zwar einiges an Regenwald, aber nicht hier in diesem Gebiet. Seither ist eine Menge passiert, das Klima hat sich verändert, die Menschen haben den Regenwald zerstört und dann beschlossen, ihn wieder aufzuforsten. Der neue Wald bedeckt nun eine viel größere Fläche als ursprünglich und ist auch ganz anders beschaffen als früher.»
    Vor meinem inneren Auge sah ich, wie meine Phantom-Issette das Gesicht verzog. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, was sie an dieser Stelle sagen würde: «Keine Geschichtsvorlesung! Böse, böse Jarra!» Leider hatte sie Pech, weil Colonel Torrek wollte, dass ich mein Expertenwissen zur Schau stellte.
    «Die Menschen haben eine genveränderte Baumart eingeführt, um dem Regenwald zu helfen, neue Gebiete zu erobern. Bei den Bäumen, die Sie

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