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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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dass keiner das Gelände verlassen hatte, sondern sich alle bei den Frachtportalen versammelt hatten und auf ihren Lookups die Earth Rolling News verfolgten. Es war sinnlos dazubleiben, aber ich konnte ihnen nicht verübeln, dass sie sich weigerten, brav von Eden aus zuzuschauen.
    Ich sah mich ein letztes Mal um. Dalmoras Sensorschlitten stand ein gutes Stück von uns entfernt. Krath und Amalie hatten ihre Schwerlastschlitten unterhalb des Erdrutsches rechterhand geparkt. Fians Tagger-Support-Schlitten befand sich etwas weiter hangaufwärts neben dem Berg aus herabgefallenen Erdbrocken und Steinen. Drüben bei der Zufahrtsstraße war ein kleines Portal dauerhaft freigeschaltet, falls wir schnell fliehen mussten.
    «Ich glaube, besser können wir uns nicht vorbereiten», sagte ich. «Falls ich in Schwierigkeiten gerate, zieht Fian mich direkt zu sich. Krath und Amalie, ihr tragt die Steine unterhalb der Erdlawine ab. Ihr werdet dabei viel näher beieinander arbeiten als sonst, also passt auf, dass sich eure Traktorstrahlen nicht kreuzen. Dalmora und Playdon behalten wie immer die Sensoren im Auge. Ich muss vor allen Veränderungen gewarnt werden, die über einfache Bewegungen von Erde und Gestein hinausgehen, egal ob sie gefährlich wirken oder nicht.»
    Ich schaltete auf den offenen Kanal. «Hier spricht Major Tell Morrath. Ich weiß, dass eine Menge Experten den Vid-Mitschnitt unserer Arbeit verfolgen werden, deshalb möchte ich kurz darauf hinweisen, dass ich hier absichtlich alle Regeln brechen werde. Normalerweise wäre ich darum bemüht, meine Grabungsstätte schön eben und übersichtlich zu halten, um Erdrutsche zu verhindern. Heute möchte ich die Gesteins- und Erdbrocken, die den Tunneleingang versperren, gerade in Bewegung versetzen, damit wir die Schwerlaststrahlen so weit wie möglich von der Alien-Technologie fernhalten können.»
    «Hier spricht Captain Eklund. Wie ich sehe, wird das eine höchst interessante Ausgrabung für deinen schwer geprüften Tagger Support.»
    «Hier Major Tell Morrath. Keine Sorge, Fian, ich werde zwar absichtlich einige Felsrutsche herbeiführen, aber mein Möglichstes tun, um nicht davon getroffen zu werden.»
    Danach schaltete ich mein Kommsystem wieder auf den Teamkanal. «Dann legen wir mal los.»
    Ich fing an, Steinbrocken zu markieren und lauschte dabei angestrengt auf mögliche Warnungen von Dalmora oder Playdon. Ich benutzte einen Schwebegürtel und eine Tagging-Pistole. Zudem hatten wir Sensoren im Einsatz. Bei keinem von diesen Dingen war die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu gefährlichen Wechselwirkungen mit der fremden Technologie führen konnten, so hoch wie bei Traktorstrahlen, trotzdem bargen sie alle ein gewisses Risiko.
    Auch den mit Angst besetzten Gedanken an meinen Schutzanzug konnte ich nicht verdrängen. Starke Magnetfelder würden einen extremen Einfluss auf ihn haben. Es war durchaus denkbar, dass irgendeine unbekannte Technologie der Aliens, die von unseren Sensoren vielleicht nicht erkannt wurde, seine Funktion ebenfalls beeinträchtigen könnte. Ein höchst unangenehmer Schauer überlief mich bei der Erinnerung an den Vorfall auf der Grabungsstätte Eden, meine Haut hätte sich wohl gerne irgendwo verkrochen, für den Fall, dass das Schutzanzugsmaterial sich plötzlich wieder in Rasierklingen verwandeln sollte.
    Ich markierte die erste Runde Steine ohne irgendwelche Probleme und begab mich dann hinüber zu Fians Support-Schlitten. «Amalie, versuch, die Brocken zu bewegen, die dir am nächsten liegen. Falls irgendetwas Komisches passiert, egal was, kappen wir sofort alle Strahlen und rennen wie das Chaos zum Portal.»
    Mit angehaltenem Atem sahen wir zu, wie sie ihren Strahl am Marker einhakte und den Stein beiseiteräumte. Nichts Verhängnisvolles geschah.
    «Versuch es noch mit ein paar weiteren», meinte ich, «und dann kann Krath ebenfalls anfangen.»
    «Jarra, wie kannst du nur so cool bleiben?», fragte Krath.
    «Cool?» Ich gab ein albernes Kichern von mir. «Ich bin überhaupt nicht cool. Ich bin vor Angst fast gelähmt.»
    Das stimmte so nicht ganz. In mir brodelte ein ganzer Kessel an Emotionen, und eine ordentliche Portion davon war Angst. Aber auch Anspannung, Zweifel und ein verrücktes Hochgefühl waren mit dabei. All das zusammen wirkte eher wie eine Droge. Mason Leveque mochte in der Lage sein, selbst in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren, ich definitiv nicht. Ich musste gegensteuern, indem ich jede Entscheidung und Bewegung

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