Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards

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stöhnte.
    «Hier spricht Colonel Riak Torrek.»
    Vor lauter Überraschung, dass der Colonel sich über den offenen Kanal äußerte, setzte ich mich auf.
    «Ich möchte allen zivilen Archäologen für ihre großartige Unterstützung danken», sagte er. «Major Tell Morrath und Captain Eklund werden jetzt eine Pause einlegen, bis die Zufahrtsstraße eingerichtet ist.»
    «Ach wirklich?» Zum Glück war meine Äußerung nicht auf einem der Kanäle zu vernehmen, auf die die Vid-Biene vermutlich Zugriff hatte.
    «Sie haben den Colonel gehört», mischte sich nun auch Playdon ein. «Das war ein kaum verhohlener Befehl.»
    Fian fing auf einmal an zu lachen. «Ich habe den Colonel hier auf dem Privatkanal. Er hat mich angewiesen, Jarra in unseren Feldkommandoschlitten zurückzubringen und sie dazu zu zwingen sich auszuruhen.»
    Da die Vid-Biene alles aufzeichnete, konnte ich schlecht widersprechen, also schaltete ich meinen Schwebegürtel ein und machte mich auf den Rückweg. Fian schien sich immer noch mit dem Colonel zu unterhalten. Ich traute mich nicht nachzufragen, worum es ging, aber nach ein paar Minuten schaltete der Colonel auch eine Privatleitung zu mir frei.
    «Jarra, hier spricht Riak.»
    Es verwirrte mich, dass er seinen Vornamen benutzte. «Ähm, ja, Sir.»
    «Jarra, Sie sprechen jetzt mit mir als Riak, einem Mitglied der Militärfamilie, und, wie ich hoffe, einem Freund. Diese Unterhaltung findet außerhalb der Befehlskette statt.»
    «Ähm, ja … Riak.»
    «Jarra, ich muss Ihnen ja nicht sagen, was Sie Tolles geleistet haben. Sie müssen sich jetzt ausruhen, denn wir brauchen Sie, um die Freilegung des Tunneleingangs zu koordinieren.»
    Ich gab einen Laut von mir, der gleichzeitig Verstehen und Einverständnis ausdrücken sollte, um mich nicht wieder mit ‹Riak› abmühen zu müssen.
    «Jarra, danach wird jemand in diesen Tunnel gehen müssen, und wir wissen nicht, wie gefährlich das sein wird. Ich bin mir der schmerzlichen Tatsache nur zu bewusst, dass Sie und Fian sich nicht freiwillig zum Militär gemeldet haben. Ich habe Sie beide einziehen lassen, und jetzt möchte ich nicht, dass Sie sich verpflichtet fühlen, irgendwelche Risiken einzugehen, aber ich kann Ihnen natürlich das Recht nicht absprechen, diesen Tunnel zu betreten, wenn Sie das möchten.»
    In meinem Kopf drehte sich alles, deshalb blieb ich stehen, um nicht geradewegs gegen einen Baumstamm zu laufen. «Sir, das würde ich sehr gerne, aber sind Sie sich wirklich sicher? Brauchen Sie nicht eher jemanden, der Erfahrung mit solchen Dingen hat?»
    Ich hörte ihn lachen. «Jarra, wie könnte jemand mit einer Aufgabe wie dieser Erfahrung haben?»
    Schließlich gelang es mir, mein Gehirn wieder in Gang zu setzen. «Sir, ich möchte mich freiwillig melden, diesen Tunnel zu betreten.»
    «Major, dazu haben Sie jedes Recht, und der Großteil der Menschheit erwartet genau das von Ihnen. Ich habe keine wirkliche Wahl, aber bitte seien Sie vorsichtig. Ich würde mir große Vorwürfe machen, sollte Ihnen etwas zustoßen.» Er schwieg einen Moment lang. «Captain Eklund hat bereits seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, Sie zu begleiten.»
    Das Karussell in meinem Kopf drehte eine weitere Runde. Wir würden uns dem Unbekannten stellen. Dabei könnten wir auf etwas ähnlich Schlimmes wie die Magnetspitze auf der Grabungsstätte Eden treffen, und wenn Fian noch einmal verletzt wurde … Die Erinnerung an seinen Anblick im Tank traf mich wie ein Schlag: Sein langes blondes Haar, das wie Seetang im Wasser trieb. Seine offene Flanke, die aussah wie in einem Anatomievid. Ich wünschte mir, ich könnte ihn da raushalten. In Sicherheit. Aber wir steckten in dieser Sache gemeinsam drin, auf Gedeih und Verderb.
    «Sir», erwiderte ich. «Dazu hat Captain Eklund jedes Recht.»

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    I ch kann gar nicht fassen, dass du uns erlaubst mitzumachen, Jarra», staunte Krath.
    «Ich kann vor allem nicht fassen, dass sie Ihnen erlaubt mitzumachen, Krath», meinte Playdon.
    Ich lachte. «Wen sollte ich denn sonst auswählen? Ihr seid mein Team, und ich weiß, dass ich mich auf euch alle vollkommen verlassen kann.»
    Wir waren allein. Sechs Leute, vier Schlitten und mindestens ein Dutzend schwirrende Vid-Bienen. Ich hatte alle anderen angewiesen, zurück zur Grabungsstätte Eden zu teleportieren oder sich zumindest zur Lichtung zurückzuziehen, wo der Kuppelbau mit den Earth Rolling News von den vier Frachtportalen eingerahmt wurde. Mein Eindruck war,