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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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wurde. Atlantis lag vor der Küste Amerikas unter Wasser. Arche sollte in Australien unterirdisch angelegt werden.»
    «Unterirdisch», wiederholte Stone. Ich merkte, dass ich jetzt ihre volle Aufmerksamkeit hatte. «Mehr Details, bitte.»
    «Sowohl Atlantis als auch Arche waren dazu gedacht, als abgeschlossene, eigenständige Lebensräume zu funktionieren, als vor Verschmutzung und Klimaproblemen geschützte Arkologien. Arche sollte unter der Erde aus dem Felsgestein herausgehauen werden, nur über Portale zugänglich sein und mit Luft und Wasser aus eigenem Recycling versorgt werden. Die Stadt sollte ihre eigenen Nahrungsmittel anbauen und alles herstellen, was die Bewohner brauchten. Man baute Eden und schlug die Hohlräume für Arche aus den Felsen. Das Gestein transportierte man über Portale an die Stelle, wo das Riff für Atlantis entstehen sollte. Dann bekamen wir die interstellaren Portale, und das Projekt wurde 2310 abgebrochen.»
    «Das war vor über viereinhalb Jahrhunderten», gab Stone zu bedenken. «Existiert Arche noch?»
    Ich nickte. «Ich war selbst schon auf einer Arche-Tour. Es handelt sich bloß um endlose Felshöhlen. Das Luftreinigungssystem hat man beim Graben der Höhlen gleich mitgebaut, weil die Arbeiter ja Sauerstoff brauchten, aber sonst wurde nichts installiert. Arche sollte Platz für über eine Milliarde Menschen bieten. Wenn wir es als Zufluchtsort für die Behinderten nutzen würden, müssten sie Licht mitnehmen, aber alles andere … Im zwanzigsten Jahrhundert gab es die Berliner Luftbrücke. Ungefähr ein Jahr lang flog man mit dem Flugzeug sämtliche Lebensmittel für eine ganze Stadt ein. Wir können doch sicher etwas Ähnliches organisieren und alles Nötige über Portale aus den Alphasektorwelten herbeischaffen?»
    «Wer verfügt über alle notwendigen Informationen zu Arche?», wollte Stone wissen.
    «Die australische Abteilung der University Earth wartet die Luftreinigungssysteme und führt die Touristen herum.»
    «In Ordnung.» Stone sah sich in der Halle um. «Wenn es keine weiteren dringenden Vorschläge gibt, muss ich das schnell in die Wege leiten.»
    Innerhalb von Sekunden hatte sie den Saal verlassen.

[zur Inhaltsübersicht]
    5
    A uf unserem Weg zurück zum Quartier salutierte man Fian und mir häufiger, als uns lieb war.
    «Ich hab noch nie von Arche gehört», meinte Fian.
    «Kein Wunder», erwiderte ich. «Eden wurde damals tatsächlich noch fertiggestellt, Menschen haben dort gelebt, und wir graben heute in den Ruinen, um ihre Stasisboxen zu finden. Atlantis hingegen ist ein in Vergessenheit geratenes künstliches Riffsystem. Und Arche besteht bloß aus leeren Höhlen. Warum sollten sich Historiker auf anderen Welten, ja selbst Vorgeschichtsspezialisten für sie interessieren?»
    «Aber du bist tatsächlich schon dort gewesen?»
    Ich nickte. «Vor zwei Jahren hat meine Klasse einen Schulausflug nach Arche organisiert. Das machen viele Schulen. Die Höhlen wurden alle von Menschen geschaffen und sind absolut sicher, deshalb verteilen sie dort nach einer kurzen Einführung einfach spezielle Helme mit Licht an die Besucher und lassen sie alleine die Dunkelheit erforschen. Unsere Schule war in Europa, und da Arche sich in Australien befindet, waren wir mitten in der Nacht dort.»
    Ich grinste bei der Erinnerung. «Das war echt klasse. Wir durften die ganze Nacht aufbleiben und pechschwarze Höhlen erkunden. Unser Lehrer rief die ganze Zeit, wir sollen als Gruppe zusammenbleiben, aber das haben wir natürlich nicht gemacht. Issette fand es gruselig, deshalb hat Cathan sich immer wieder an sie herangeschlichen und unheimliche Geräusche von sich gegeben, damit sie kreischt. Dafür habe ich später seinen Helm gestohlen, sodass er kein Licht mehr hatte. Er musste eine Stunde lang alleine dasitzen, bis jemand vorbeikam und ihn gerettet hat.»
    Fian lachte. Vor einigen Wochen hatte ich ihn mitgenommen, damit er alle meine Freunde von Next Step kennenlernen konnte, und Cathan hatte pausenlos davon geredet, wie er mich geküsst hatte, als wir für kurze Zeit ein Paar waren. Ich erklärte ihm daraufhin, dass das schon ein Jahr her und ungefähr so angenehm gewesen sei, wie ein cassandrisches Stinktier zu küssen. Cathan solle endlich die Klappe halten, sonst würde ich ihn quer durchs Zimmer werfen. Das hatte ich einmal tatsächlich gemacht, nachdem ich Unterricht im Nahkampf genommen hatte, aber Cathan grinste nur und meinte, ich dürfe niemanden in der Öffentlichkeit

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