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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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quer durchs Zimmer werfen und mir zeigen, wer hier das Sagen hat.»
    Der Gedanke war äußerst verlockend, nicht nur wegen Fians Arrack-San-Domex-Verkleidung, aber ich schüttelte den Kopf. «Wir haben keine Zeit für Stalea-aus-dem-Dschungel -Spielchen. Wir müssen unsere Paradeuniformen anziehen und mit dem Colonel zu Abend essen.»
    Fian seufzte und griff nach der Uniform. «Vielleicht anschließend?»
    Ich sah zu, wie Arrack San Domex sich seiner Kleider entledigte. «Auf jeden Fall.»

[zur Inhaltsübersicht]
    6
    M ir war ganz schlecht vor Nervosität, als wir vor Colonel Riak Torreks Quartier standen. Ich hatte in den Vids schon offizielle Militärdinner gesehen, mit Tischen so lang, dass ein Fighter darauf landen könnte, übervoll mit schimmerndem echtem Glas und umgeben von Hunderten von Offizieren. Meine eigenen Erfahrungen in Sachen Abendessen beschränkten sich hingegen auf das lautstarke Chaos mit den anderen aus Next Step oder mit meinen Kommilitonen im Grabungsquartier.
    Als wir den Raum betraten, stellte ich höchst erleichtert fest, dass es sich dort lediglich drei Offiziere auf gemütlichen Stühlen bequem gemacht hatten. Es gab zwar einen Tisch, doch den hatte man an die Wand gerückt. Darauf standen auch bloß Getränke, ein Stapel Flexiplas-Teller und einige Platten mit Essen. Es war schrumpfhirnig gewesen, sich deswegen in die Hose zu machen. Der Colonel würde schließlich keine schicken Dinnerpartys abhalten, wenn das Alien-Kontakt-Programm aktiviert worden war.
    Allerdings befanden Fian und ich uns in sehr erlesener Gesellschaft. Ein Colonel und zwei Commander. Colonel Riak Torrek wirkte ausgesprochen müde und trug eine ziemlich zerknitterte Standarduniform, aber als befehlshabender Offizier durfte er natürlich anziehen, was er wollte.
    Die beiden Commander hatten ihre Paradeuniformen angelegt. Bei dem einen handelte es sich um die Sprecherin der Infoveranstaltung, Commander Nia Stone, beim anderen um einen dunkelhaarigen Mann mit kantigem, nachdenklichem Gesicht.
    Fian und ich salutierten, woraufhin Colonel Torrek auf zwei freie Stühle zeigte. Wir setzten uns.
    «Jarra Tell Morrath und Fian Eklund, soviel ich weiß, kennen Sie meine Stellvertreterin Nia Stone bereits. Das ist ihr Ehemann, Mason Leveque, der Leiter unseres Bedrohungsanalyseteams.»
    Wir nickten uns zu.
    Colonel Torrek betrachtete mich amüsiert. «Jarra Tell Morrath, Sie sorgen für ähnlich viel Chaos wie Ihre Großmutter. Aufgrund Ihres Vorschlags vorhin haben wir bereits ein Arche-Team zusammenstellt, und jetzt bereiten eine Menge Leute die Portal-Evakuierung der Zivilbevölkerung nach Arche vor, für den Fall, dass die Situation sich verschlimmern sollte. Ihnen wird nicht entgangen sein, dass ich keine Zeit hatte, mich umzuziehen oder zu duschen.»
    «Das tut mir leid, Sir.»
    «Muss es nicht. Ich hatte schon Albträume, weil wir die Behinderten nicht auf eine andere Welt teleportieren können. Im Falle von Kriegshandlungen wären sie dadurch nicht nur einem Alien-Angriff ausgesetzt, sondern könnten auch Opfer unserer eigenen Waffen werden. Arche besitzt eine abgeschlossene Atmosphäre und ist durch massiven Fels geschützt. Sollten Sie irgendwelche weiteren tollen Ideen haben, möchte ich sie gerne hören.»
    Er hielt inne. «Jarra, wie schätzen Sie denn die Situation ein?»
    Die Frage warf mich völlig aus der Bahn, deshalb brauchte ich einen Moment, bis ich meine Gedanken sortiert hatte. «Theoretisch ist die Erde der am besten geschützte Planet von allen, weil er über fünf Solaranlagen verfügt, statt, wie sonst üblich, nur eine. Falls die Kugel feindliche Absichten hegt und ganz bewusst hierhergekommen ist, muss sie mit Abwehrmechanismen ausgestattet sein, die den Energiestrahlen widerstehen können.»
    Er nickte.
    «Aber vielleicht sind es gar keine Feinde», fuhr ich fort. «Bei der Kugel könnte es sich um eine Forschungssonde handeln, die ganz zufällig hier ist. Vielleicht versucht sie deshalb keinen Kontakt aufzunehmen, weil die Aliens davon ausgegangen sind, dass es im Universum kein weiteres intelligentes Leben gibt.»
    Colonel Torrek beugte sich in seinem Stuhl nach vorn. «Diese Variante hat bisher noch niemand in Erwägung gezogen. Ist das glaubwürdig? Ich meine, wenn sie das All erforschen, dann muss ihnen doch klar sein, dass zumindest die Möglichkeit besteht, auf eine andere Zivilisation zu stoßen.»
    Ich schüttelte den Kopf. «Nicht notwendigerweise. Während des Großteils der

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