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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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er losgeworden war, was er auf dem Herzen hatte, schien er sich wieder etwas beruhigt zu haben.
    Colonel Torreks Unterarm-Lookup gab einen Ton von sich, der den Eingang einer dringenden Nachricht zu vermelden schien. Ich legte die Gabel beiseite und wartete angespannt. Hatte die Alien-Kugel auf unsere Signale reagiert, eine feindliche Handlung ausgeführt oder …
    «Ich habe mich immer für einen recht geduldigen Menschen gehalten», brummte der Colonel, «aber so langsam habe ich wirklich mein Limit erreicht. Kapieren diese Leute denn nicht, dass ich zu beschäftigt bin, um ihr akademisches Ego zu streicheln?»
    Ich hatte keine Ahnung, wovon er redete, aber ich wollte lieber nicht nachfragen, wenn ein echter Colonel so verärgert aussah.
    Colonel Torrek schloss einen Moment lang die Augen. «Gut, wenn es das ist, was sie wollen – das können sie haben!» Nach einer kurzen Pause meinte er, diesmal etwas ruhiger: «Das war gerade ein Vertreter des Geschichtsteams. Angeblich sind sie nicht in der Lage, mit einer Teamleiterin zu arbeiten, die nichts über die Geschichte der Erde weiß. Sie verlangen, dass ich Major Tar Cameron sofort ersetze.»
    «Rayne Tar Cameron ist umgekehrt von ihnen auch nicht gerade begeistert», meinte Nia Stone. «Sie sagt, es ist, als ob man einen Haufen Zweijähriger hütet. Sobald sie ihnen auch nur zehn Minuten den Rücken zukehrt, um ihre Arbeit für den Kommando-Support zu erledigen, stellen sie irgendwas Dummes an.»
    «Wie zum Beispiel mir eine Nachricht mit höchster Dringlichkeitsstufe zu schicken», seufzte Colonel Torrek. «Schon zum zweiten Mal! Nun, wenn sie einen Teamleiter wollen, der sich mit der Geschichte der Erde auskennt, dann sollen sie einen bekommen.» Er wandte sich an mich. «Jarra, Sie sind ab jetzt die neue Leiterin des Geschichtsteams, und Fian ist Ihr Stellvertreter.»
    Ich ließ die Gabel auf den Teller fallen und starrte ihn an. «Aber … Sir, wir sind doch nur Vorgeschichtsstudenten, keine Wissenschaftler.»
    «Sie haben bereits bewiesen, dass Sie uns mehr nützen als acht führende zivile Experten auf dem Gebiet der Vorgeschichte», erwiderte er. «Erst nachdem meine sogenannten Experten angekommen waren, habe ich herausgefunden, dass die meisten von ihnen noch nie auf der Erde gewesen sind.»
    «Oh», sagte ich. «Nun ja, die neue Regel, dass Geschichtsstudenten ein Jahr auf den Grabungsstätten der Erde verbringen müssen, wurde ja auch erst vor ungefähr zwanzig Jahren eingeführt.»
    Colonel Torrek seufzte wieder. «Selbst wenn sie noch nie einen Fuß auf diesen Planeten gesetzt haben, sollte man doch wohl davon ausgehen dürfen, dass wenigstens einer von ihnen Arche kennt. Doch keiner hat taktisch so weit gedacht, mir davon zu erzählen. Es reicht nicht, über viel Wissen zu verfügen. Ich brauche jemanden, der einen Berg unwichtiger Fakten betrachten kann und die einzige winzige Information erkennt, die es rechtfertigt, mir zu jeder Tages- oder Nachtzeit eine Dringlichkeitsnachricht zu schicken. Sie, Jarra, haben gezeigt, dass Sie das können.»
    Nia Stone lachte. «Sie hätten die Verzweiflung auf Jarras Gesicht sehen sollen, Riak, heute Nachmittag bei der Einführung. Wie sie beinahe geplatzt wäre, wenn ich ihr nicht das Wort erteilt hätte.»
    Ich wurde rot. «Verzeihung. Mir war nur plötzlich klargeworden, dass Sie vermutlich nichts von Arche wissen.»
    «Es handelte sich um eine ganz wesentliche Information», meinte Mason Leveque. «Die einzige Frage ist, ob wir die Menschen sofort evakuieren sollen, sobald Arche bereit ist, oder ob wir noch warten. Wir sind inzwischen bei einem Bedrohungsrisiko von 49,3 Prozent, aber die Gesamtbevölkerung eines Planeten wegen einer kleinen untätigen Kugel zu evakuieren, erscheint mir übertrieben und hat ja auch politische Auswirkungen. Die Nachricht der Ankunft von Aliens wird die Öffentlichkeit höchstwahrscheinlich sehr beunruhigen.»
    Colonel Torrek lächelte. «Das ist noch milde ausgedrückt. Der Hohe Rat wird von einer Bekanntgabe nicht gerade begeistert sein, aber er wird es möglicherweise einsehen müssen. Der Generalmarschall sagt, er unterstützt mich auf der ganzen Linie, weil er nicht die komplette Zivilbevölkerung eines Planeten aufs Spiel setzen will.»
    Er seufzte erneut. «Das Kommando über die Solaranlagen der Erde zu haben, war eigentlich als entspannte Ruhestandsaufgabe gedacht. Und dann bekomme ich zuerst einen Super-Sonnensturm und jetzt Aliens. Wenn das alles vorbei ist, brauche

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