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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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hoch genug, wenn sie beschließen, einem auf den Kopf zu fallen.»
    Es hätte ein Witz sein können, wenn er es anders gesagt hätte, aber sein Tonfall war zu hart, als dass jemandem nach Lachen zumute gewesen wäre. Außerdem war die Erinnerung an das verschüttete Team Cassandra  2 noch ganz frisch in unseren Köpfen.
    «Dann wollen wir mal die Clearways hinzufügen.» Playdon tippte auf seinen Lookup, woraufhin ein Netzwerk aus weißen Linien auf der Projektion erschien. «Die Clearways führen meistens direkt in die Ausgrabungsstätte hinein, bis sie entweder auf den Grand Circle oder den Loop stoßen. Dieser Ring hier ist der Grand Circle, und wie Sie sehen, bildet er mehr oder weniger einen Kreis.» Einige der Linien leuchteten kurzzeitig auf. «Das hier ist der Loop, der eher an ein wirres Knäuel erinnert.» Andere Linien leuchteten auf. «Man muss sich entweder auf dem Grand Circle oder auf dem Loop befinden, um das Wasser zu überqueren.»
    «Warum können wir nicht einfach über ein Portal auf die andere Seite gelangen?», wollte Joth wissen.
    «Wir brauchen schwere Gerätschaften», erklärte Playdon, «und Schlitten, um sie zu transportieren. Fragen Sie mal Krath oder Amalie, wie teuer Frachtportale sind. Und denken Sie daran, mit was für einem riesigen Gebiet wir es hier zu tun haben. Wie viele Portale wir da bräuchten! Es hat ja keinen Sinn, immer und immer wieder dieselbe Stelle zu bearbeiten, deshalb bewegen wir uns die ganze Zeit.»
    Playdon schüttelte den Kopf. «In den Anfängen wurde beschlossen, von verstreuten Kuppelbauten aus zu arbeiten. Jeder Bau bearbeitet einen Sektor in der Nähe. Manchmal stellen die Teams mobile Quartiere an sicheren Orten innerhalb der Ausgrabungsstätte auf und operieren von dort aus. Natürlich haben wir ein Netzwerk billiger Evak-Portale, um Leute in Notfällen rauszuholen.»
    Er setzte dieses fiese Lächeln auf, das immer schlechte Nachrichten verhieß. «Vermutlich fragen Sie sich, weshalb ich New York und die Clearways so gründlich behandle. In zwei Wochen werden wir mit einem mobilen Quartier tief in den New Yorker Hauptbezirk vordringen und auf dem Grand Circle campieren, von wo aus wir ein paar Tage lang arbeiten werden. Ich möchte, dass Sie sich bis dahin die Zeit nehmen, sich mit dem Clearway-Netzwerk vertraut zu machen. Das war alles für heute.»
    Die Studenten saßen immer noch auf ihren Stühlen und fingen gerade an, sich nervös über die Aussicht zu unterhalten, auf der Ausgrabungsstätte zu campieren, als die Betas aufstanden und nach vorne marschierten. Normalerweise strahlte jede ihrer Bewegungen etwas Sexuelles aus, doch das war nun völlig verschwunden und durch eine eher streitlustige Aura ersetzt worden. Playdon hatte sich schon zum Gehen gewandt, doch nun blieb er stehen, um die Situation im Auge zu behalten.
    «Wir möchten mit den Leuten sprechen», erklärte Lolia.
    «Wir haben beschlossen, dass ihr genauso gut die Wahrheit erfahren könnt, da ihr uns ja sowieso hasst, egal was wir tun», fügte Lolmack hinzu.
    «Wir sind nicht hier, weil wir uns für Geschichte interessieren», sagte Lolia.
    Nun, das war wohl für niemanden überraschend. Ich fragte mich, was als Nächstes kommen würde. Playdon war offensichtlich auf Ärger vorbereitet, denn er nahm unauffällig Position neben den Betas ein.
    «Dieses Quartier ist primitiv und die Ausgrabungsstätte …» Lolia erschauderte angeekelt. «Man hat uns dazu gezwungen.» Sie machte eine komplizierte Handbewegung, die im Betasektor vermutlich irgendetwas Bestimmtes bedeutete, aber uns anderen überhaupt nichts sagte. «Vor drei Monaten waren wir glücklich. Wir hatten eine Dreier-Ehe. Ich war mit unserem ersten Kind schwanger. Lolmack war der Vater, und wir hatten geplant, dass ein zweites Kind mit unserem anderen Partner bald folgen würde.»
    Ich starrte die Betas ungläubig an. Sie hatten doch nicht wirklich …
    «Unser Baby wurde behindert geboren. Unser Partner hat sich sofort von uns scheiden lassen.» Lolias Gesicht war ganz verzerrt bei der Erinnerung an den Schmerz, doch sie zwang sich weiterzusprechen. «Hospital Earth bestand darauf, dass wir den Großteil unserer Zeit auf der Erde verbringen, sonst würden wir unser Kind verlieren. Unsere Clans hatten Angst vor den Folgen, falls bekannt wird, dass wir ein behindertes Baby bekommen haben. Es würde den Verlust von hart erarbeitetem Status für sie bedeuten.»
    Lolia schüttelte den Kopf. «Der Rat der Clans hat getagt, und

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