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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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University Earth studieren müssen, aber gleichzeitig an der Asgard University eingeschrieben sind, dann wären Sie offiziell immer noch unsere Studenten», schlug Playdon vor. «Die University Earth wird auf jeden Fall dazu beitragen, die Eltern eines behinderten Kindes zu unterstützen.»
    «Wir wären wirklich sehr dankbar, wenn Sie das tun könnten», versicherte ihm Lolmack. «Wenn wir unser Studium abgeschlossen haben, können wir unseren Aufenthalt auf der Erde damit erklären, dass wir für die vorgeschichtlichen Vids unseres Clans recherchieren.»
    «Sie haben vor, Geschichtsvids zu drehen wie Ventrak Rostha?», erkundigte sich Playdon vorsichtig.
    «Ja», erwiderte Lolia, «aber natürlich mit mehr zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Haltung des Publikums von anderen Sektoren ist scheinheilig, was Sex betrifft. Sie schauen zwar gerne unsere Vids, doch es ist ihnen peinlich, dass die sich auf körperliche Beziehungen konzentrieren. Wir glauben, dass es einen guten Markt für Vids gibt, die auch historische Ereignisse behandeln, damit der Zuschauer sich dadurch rechtfertigen kann, dass man dabei ja auch etwas lernt.»
    Playdon lachte. «Da könnten Sie recht haben.»
    Die Betas zogen ins Gespräch vertieft davon. Playdon holte sich etwas zu essen und zog sich ebenfalls in sein Zimmer zurück. Der Rest der Klasse machte es sich im Speisesaal gemütlich, um über die überraschenden Neuigkeiten zu tratschen.
    «Sie tun das Richtige. Ich bewundere sie wirklich dafür. Ich wüsste nicht, ob ich den Mut dazu hätte», meinte Dalmora.
    «Ich würde das nicht machen», verkündete Krath. «Und ich glaube auch nicht, dass es notwendigerweise das Richtige ist. Ein Affenbaby ist besser dran, wenn es von seinesgleichen großgezogen wird.»
    Ich verspürte das dringende Bedürfnis, Krath quer durchs Zimmer zu schleudern, doch ich musste mich beherrschen. Ich stammte angeblich vom Militär ab, deshalb sollte mich irgendein behindertes Baby nicht sonderlich aufregen. Ich beschloss, dass es wohl am sichersten war, wenn ich mich in mein Zimmer verdrückte, aber es gelang mir immerhin, Krath im Vorbeigehen ‹aus Versehen› ordentlich auf den Fuß zu treten. Vor Schmerz hüpfte er auf einem Bein.
    Dann saß ich in meinem Zimmer und dachte über die ganze Situation nach. Mir war ja längst klargeworden, dass ich meine Zeit in diesem Kurs nicht länger mit einer dramatischen Szene beenden wollte, in der ich die Exos lautstark beschimpfte. Ich hatte mir stattdessen einen würdigen Abgang ausgemalt, und nun musste ich mir noch etwas anderes eingestehen: Eigentlich wollte ich gar nicht gehen.
    Zum ersten Mal zog ich in Erwägung zu bleiben, selbst wenn meine Kommilitonen wussten, dass ich ein Affe war. War das überhaupt möglich? Playdon hatte mir diesen Blick zugeworfen, als er mit den Betas redete. Er hatte mich nie auf meine Behinderung angesprochen, und nun begriff ich, dass er es auch nicht tun würde, sofern ich nicht selbst das Thema anschnitt. Aber das, was er zu den Betas gesagt hatte, war auch an mich gerichtet gewesen. Playdon hatte geglaubt, ich sei in seinen Kurs gekommen, um Ärger zu machen, deshalb war er zuerst nicht sonderlich freundlich gewesen. Und was meine Motive betraf, hatte er ja auch nicht gerade falschgelegen.
    Nun hatte sich seine Meinung geändert, und er hielt mich für eine ernsthafte Studentin mit einem Problem. Auch ich hatte meine Meinung geändert, insofern hatte er wieder recht. Wenn der Tag kam, an dem die Klasse erfuhr, dass ich ein Affe war, wäre Playdon bereit, mir zu helfen. Er würde nicht zulassen, dass sie mich offen beschimpften, aber wie viele indirekte Beleidigungen würde ich ertragen, ehe mir der Kragen platzte?
    Natürlich wären die anderen Studenten sauer auf mich. Einige würden mich dafür verachten, dass ich ein Affe war, und die anderen würden sich über die Lügen ärgern, die ich ihnen erzählt hatte. Als sie für mich noch die verhassten Exos gewesen waren, hatte sich das Lügen nicht falsch angefühlt, jetzt hingegen schon.
    Ich würde darüber nachdenken müssen. Ich wollte nicht gehen. Bevor ich in diesen Kurs gekommen war, hatte ich mir keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht, aber nun wurden sie mir klar. Mitten im Jahr in einen anderen Kurs zu wechseln wäre das totale Chaos. Außerdem wären alle guten Teamplätze besetzt. Hier war ich Taggerin für Team  1 . Fian war ein toller Tagger Support. Playdon war Stasis-Q. Die Klasse mochte zwar aus Exos

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