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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

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Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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umgebenen haselnussbraunen Augen unverwandt auf sich gerichtet. Das Mondlicht machte ihre makellose Haut fahler und verlieh ihr das Aussehen einer Alabasterstatue.
    „Wieso sehen Sie mich so an?“ fragte sie und merkte, dass sie plötzlich einen trockenen Mund bekommen hatte. Begegnungen mit Lord Allington im hellen Tageslicht waren schon beunruhigend genug, doch im Licht des Vollmondes hatte sie den Eindruck, alles Mögliche könne geschehen.
    Sein Blick war belustigt. Er amüsierte sich jedoch nicht über sie. Der Ausdruck in seinen Augen war zärtlich und bewundernd. Irgendwie veränderte dieser Blick sein Gesicht und ließ es weniger harsch und unzugänglich erscheinen. „Oh, ich habe soeben gedacht, wie wunderbar Sie … nach Fisch … riechen.“
    „Sie …“ Wütend hob sie die Hand, die er sogleich am Gelenk festhielt.
    „Bitte, schlagen Sie mich nicht. Sie sind ja voller Fischschuppen!“ Lord Allingtons Stimme hatte sinnlich und einschmeichelnd geklungen. Sacht zog er Antonia an sich, als sei sie ein Fisch an einer Angelschnur, die er einholte. Unwillkürlich näherte sie sich ihm gefügig.
    „Ich müsste meine Hände waschen“, äußerte sie überflüssigerweise.
    „Das ist unnötig. Wir kommen zurecht, wenn Sie Ihre Arme herunterhängen lassen“, bemerkte Marcus, neigte sich dann vor und küsste Miss Dane.
    Sein Mund glitt sanft über ihre Oberlippe. Sie erschrak ob des intimen Gefühls, unternahm indes nicht den Versuch, sich von Lord Allington zu lösen. Als er ihre volle Unterlippe berührte, kapitulierte sie vollends und legte leicht den Kopf in den Nacken. Seine Hände drückten ihr noch immer ihre an die Seiten, und das ließ die Umarmung um so schockierender und verwirrender erscheinen.
    „Ich muss noch einmal nachts angeln gehen“, murmelte er. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich einen so dicken Fisch fangen würde.“
    „Ich bin kein Fisch, Sir!“ protestierte Antonia in mildem Ton. Sie hatte nicht den Wunsch, sich Lord Allingtons Armen zu entziehen, auf seine Wärme und die Kraft zu verzichten, die er ausstrahlte. Sie fragte sich, ob sie diesen Wunsch habe, weil Lord Allington sie in den Armen hielt, oder ob sie verrückt geworden sei.
    Er seufzte, und sein Atem streifte ihre Schläfe. „So angenehm, wie ich die Situation finde, meine ich jedoch, Miss Dane, dass wir nicht die ganze Nacht hier draußen sein können. Die Respekt einflößende Miss Donaldson wird sich wundern, wo Sie geblieben sind.“
    „Sie wird sich nicht wundern“, entgegnete Antonia und bemühte sich, die Enttäuschung zu unterdrücken, als Lord Allington sich abwandte und ihre Angelausrüstung sowie die Sturmlaterne an sich nahm. „Maria schlief, als ich das Haus verließ, und ich hoffe, sie schläft noch.“
    Er ergriff Miss Dane am Arm und geleitete sie behutsam durch das Bültgras des noch immer verwilderten Parks. „Sind Sie aus einer Laune angeln gegangen? Was für eine außergewöhnliche Frau Sie sind!“

    „Maria und ich können nicht nur Wild essen. Ich dachte, Fisch wäre eine willkommene Abwechselung.“ Antonia warf Lord Allington einen Blick von der Seite zu, um zu sehen, wie er auf den Hinweis, sie gestatte Wilderei auf ihrem Land, reagieren werde.
    „Ich lasse mich nicht von Ihnen ködern, Miss Dane. Es ist spät, und ich bin müde. Ich bin entschlossen, nicht mehr darüber zu reden, dass Sie Wilderei erlauben, es sei denn, ich finde Wilddiebe auf meinem Land. Allerdings bin ich über das Beispiel, das Sie geben, nicht glücklich. Aber wieso lassen Sie den bei Ihnen arbeitenden Jungen nicht für Sie angeln? Zweifellos hat er die Hälfte seines Lebens damit verbracht, Fische aus meinen Gewässern zu stehlen.“
    Lord Allington hatte also beschlossen, nicht mehr auf die Auseinandersetzungen über Wilddiebstahl einzugehen. Das erklärte jedoch nicht, warum er ihr so unerwartet in der Bank zu Hilfe gekommen war. „Ihre Äußerungen klingen gefährlich danach, dass Sie sich mit meinem Verbleib in Rye End Hall abgefunden haben, Mylord.“ Er blieb stehen und schaute Miss Dane an. Sein Blick war alles andere als belustigt.
    „Seien Sie vorsichtig, Miss Dane. Sie mögen ein Faible fürs Angeln haben, doch ich rate Ihnen, nicht zu versuchen, mir meine Beweggründe zu entlocken. An dem Tag in Berkhamsted habe ich Ihnen gesagt, dass ich nicht mit Ihnen darüber reden werde.“
    So leicht ließ sie sich nicht entmutigen. „Ach, kommen Sie, Mylord! Vor weniger denn einer Woche waren Sie noch sehr

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