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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

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Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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Hintertür und stopfte ein Laken. Sie hörte mit der Arbeit auf, als sie Antonia sah, und äußerte: „Nanu, meine Liebe! Du bist schon zurück? Hattest du eine angenehme Fahrt?“
    Antonia war der besorgte Unterton in der Frage nicht entgangen. Maria wappnete sich innerlich gegen eine Enttäuschung und war schon bereit, Trost und Aufmunterung zu spenden. Antonia schlang die Arme um sie und drückte sie heftig an sich. „Wir haben das Geld, Maria! Wir haben jede Guinee, die wir brauchen!“
    „Hurra!“ Maria warf das Nadelkissen in die Luft, ergriff Antonias Hände und tanzte mit ihr durch die Küche, sehr zum Befremden einer der Aufwartefrauen, die aus der Spülküche gekommen war, sich die Hände an der Schürze abwischte und offenkundig wissen wollte, was der Lärm zu bedeuten habe.
    „Erzähl mir alles in allen Einzelheiten“, bat Maria.
    Antonia gab ihr eine stark gekürzte Version des Gesprächs mit Mr. Pethybridge, in der sie bewusst jeden Hinweis auf Lord Allington ausließ.
    „Ich kann nicht glauben, dass die Sache so glatt über die Bühne gegangen ist“, rief Miss Donaldson aus. „Ich dachte, du würdest die größten Schwierigkeiten haben, weil du ohne Begleitung warst!“ Sie schaute Antonia an und sah sie verräterisch erröten. „Warum bist du so verlegen, Antonia? Hast du Mr. Pethybrigde mit weiblichem Charme betört?“
    „Mr. Pethybridge?“ Das Schuldbewusstsein wurde noch durch die Tatsache verstärkt, dass sie der Freundin nicht die ganze Wahrheit erzählt hatte. „Wirklich, Maria! Als ob ich ihn umgarnen würde! Er ist ein ziemlich betagter Mann!“

    „Hm!“ äußerte Maria nur und fand im Stillen, dass auch betagte Männer einen Blick für hübsche junge Frauen hatten.
    In den dem Besuch in der Bank folgenden Wochen herrschte hektisches Treiben in Rye End Hall. Das Haus wurde von innen und außen in Stand gesetzt, und Antonia war sehr mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings musste sie der Freundin, die es von Grund auf neu einrichten wollte, Einhalt gebieten.
    „Ein Mr. Blake interessiert sich sehr für Rye End Hall“, sagte sie. „Er ist der Makler, der von dem Gentleman beauftragt wurde, dessen Anzeige ich in der ,Times' gelesen habe. Ich werde Mr. Blake vorschlagen, herzukommen und sich das Anwesen anzusehen. Sollte er gewillt sein, es zu mieten, können wir dann mit ihm besprechen, wie es für seinen Kunden hergerichtet werden soll.“ Antonia hatte jetzt ein eigenes Schlafzimmer. Sie fand jedoch keine Ruhe, stand auf und ging zum Fenster. Sie blickte in den Park, der vom Mondlicht beinahe taghell erleuchtet war, und sah, dass der alte Mr. Johnson den Rasen geschnitten hatte.
    Es war eine ungewöhnlich warme und laue Mainacht. Antonia fand, sie könne ebenso gut etwas Nützliches tun, denn sie war sicher, vorläufig nicht schlafen zu können. Sie beschloss, fischen zu gehen, da sie von Howard gelernt hatte, dass die Fische nachts besser anbissen.
    Rasch zog sie sich an, holte sich eine kleine Angel und schnitt sich in der Vorratskammer Speckstücke als Köder zurecht. Dann zündete sie das Licht in einer Sturmlaterne an, verließ das Haus und ging zum Fluss.
    Die ersten Bemühungen, einen Fisch zu fangen, waren erfolglos. Nach mehreren Versuchen tat ihr der Arm weh, und sie begriff, dass das richtige Auswerfen der Angel schwieriger war, als sie angenommen hatte. „Ein letzter Versuch“, murmelte sie. Zu ihrer Überraschung landete der Angelhaken mit hörbarem Plumps mitten im Fluss.
    Trotz dieses Triumphes stellte sie schnell fest, dass Angeln eine weniger aufregende Tätigkeit war, als man sie glauben gemacht hatte. Die nächtliche Stille wurde nur vom Schrei einer Eule durchbrochen, die über die Wiese flog. Die Angelschnur hing in dem sich kaum bewegenden Wasser.
    Antonia gähnte und überlegte, wie viel Uhr es sein mochte und wann die Fische endlich zu springen anfangen würden. Plötzlich verspürte sie einen Ruck an der Angel und sah die Angelschnur sich rasch abwickeln. Sie hatte einen Fisch gefangen!
    Fest umklammerte sie die Angel und fing an, die Angelschnur einzuholen, bis der zappelnde, silbrig schimmernde Fisch aus dem Wasser kam. Ungeschickt ließ sie ihn ins Gras fallen, warf die Angel hin und merkte unversehens, dass sie keine Ahnung hatte, was sie nun tun solle.
    Sie stürzte sich auf den Fisch, packte ihn mit beiden Händen und stellte erschrocken fest, wie schlüpfrig und kräftig ein lebender Fisch war. Er war kaum zu halten, so dass sie, weil er

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