Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
Vom Netzwerk:
zum Stehen. Eilfertig rannte der Lakai zu den Tieren und beruhigte sie.
    Sogleich stellte Mr. Blake sich zwischen die Damen und die Pferde und starrte unverhohlen verärgert den Störenfried an.
    Antonia klopfte das Herz bis zum Hals. Sie befand sich in einem furchtbaren Gefühlsaufruhr. Einerseits freute sie sich, Lord Allington nach so vielen Tagen wieder zu sehen, andererseits ärgerte es sie, dass es sie gestört hatte, nicht von ihm besucht worden zu sein. Sie war sich sehr deutlich darüber im Klaren, welchen Verlauf ihrer beider letzte Begegnung genommen hatte. Prüfend schaute sie ihn an, um zu sehen, ob seiner Miene etwas zu entnehmen war, das darauf hinwies, dass auch er sich des Zusammentreffens am Fluss erinnerte.
    Er hatte den Hengst beruhigt, machte indes keine Anstalten, sich aus dem Sattel zu schwingen, sondern starrte nur hochmütig zu dem Fremden hinunter. Mr. Blake straffte die Schultern, zog finster die Brauen zusammen und sagte kühl: „Sie haben die Damen erschreckt, Sir.“
    Er hätte ebenso gut schweigen können. Marcus sah über den Kopf des Mannes hinweg, verneigte sich leicht und begrüßte die Damen. „Guten Tag, Miss Dane. Ich hoffe, es geht Ihnen gut, Miss Donaldson.“
    Mr. Blake, der hinreichend Erfahrungen mit arroganten Aristokraten gesammelt hatte und sich seiner Herkunft und seines Wertes sehr wohl bewusst war, ließ sich nicht einschüchtern. Der leger gekleidete, auf dem rassigen Pferd sitzende Herr war den Damen offensichtlich bekannt. Dennoch entschuldigte dieser Umstand nicht das schlechte Benehmen des Mannes.
    Er drehte ihm den Rücken zu, verneigte sich leicht vor Antonia und sagte, als sei Lord Allington nicht vorhanden: „Nochmals vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, Miss Dane. Ich hoffe, bald hierher zurückkehren zu können. Natürlich werde ich Sie dann rechtzeitig von meinem Besuch in Kenntnis setzen.“ Mit dem Gedanken, dass seine Kutschpferde selbst vor dem kritischen Blick des Reiters Gnade finden würden, stieg er auf den Sitz der Karriole, nahm die Zügel in die Hand und trieb das Gespann an. Dann fuhr er an Lord Allington vorbei, als sei dieser gar nicht vorhanden.

    Heftig winkte Antonia der abfahrenden Kutsche hinterher und bemerkte zufrieden, dass die Miene Seiner Lordschaft wie gefroren wirkte. Warnend drückte sie Maria die Hand, wenngleich es unwahrscheinlich war, dass ihre Freundin über den Anwalt und den Zweck von dessen Besuch reden würde. Vermutlich war es zu viel zu hoffen, dass Lord Allingtons unwirsch verzogene Miene auf Eifersucht zurückzuführen war.
    Andererseits konnte es nichts schaden, ihn über den Besucher im Ungewissen zu lassen.
    „Guten Tag, Lord Allington.“ Mit kühlem Lächeln näherte Antonia sich ihm. Wenn er nicht in der Nähe war, hatte sie herzliche, sogar romantische Gefühle für ihn, träumte von seinen Küssen und stellte Mutmaßungen über seine Absichten an, doch nun, da sie vor ihm stand, fühlte sie sich durch seine Überheblichkeit herausgefordert. „Heute ist ein schöner Tag, nicht wahr? Man merkt, dass der Sommer nicht weit ist.“
    Marcus saß ab und warf dabei die Zügel einem Stallknecht zu. „Oh, ein Besuch! Wie nett“, plapperte Antonia fröhlich weiter. „Ich hatte angenommen, Sie seien nur kurz hergekommen. Wie schade, dass wir soeben mit dem Mittagessen fertig sind.“
    „Ich habe bereits vor einer Weile gegessen, Madam. Ich hätte auch nicht gestört, wäre mir bekannt gewesen, dass Sie einen Gast haben.“ Lord Allingtons Stimme hatte eisig höflich geklungen.
    „Natürlich hätten Sie uns nicht gestört“, erwiderte Antonia in einem Ton, von dem sie hoffte, er möge herzlich gleichgültig auf Seine Lordschaft wirken. In diesem Moment gab Miss Donaldson alle Hoffnung auf, Lord Allington könne sich um die Freundin bemühen. Hastig entschuldigte sie sich und zog sich zurück. Antonia warf einen Blick auf sein ernstes Gesicht. „Sie scheinen aus der Fassung gebracht zu sein, Mylord.“ Unbeirrt hielt er ihrem Blick stand und lächelte dann plötzlich. Sie gewann den Eindruck, dass sie zu weit gegangen war. „Ganz und gar nicht, Miss Dane. Ich bin nur hergekommen, um zu erfahren, ob die Bank Ihnen während meiner Abwesenheit eventuell Schwierigkeiten gemacht hat. Ich war in London.“
    „Oh, Sie waren nicht hier? Ach ja! Ich glaube mich zu erinnern, dass einer Ihrer Bediensteten erwähnt hat, Sie seien nicht in Brightshill. Waren Sie lange fort? Wir waren so beschäftigt, dass die Zeit für

Weitere Kostenlose Bücher