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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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begann, als du noch klein warst. Sie hat dir wehgetan … «
    »Diese irre Hure sagte immer, in mir wohne der Teufel!« Speichel flog ihm beim Reden aus dem Mund. Dass sich Lee aus den Fesseln befreite, bemerkte er nicht. »Jeden Abend hat sie mir den Gürtel übergezogen und gesagt, sie werde ihn mir aus dem Leib prügeln.«
    Man hatte May wegen Schizophrenie behandelt – vielleicht hatte ihre Schwester unter ähnlichen Symptomen gelitten, und es hatte niemanden gegeben, der den kleinen Jungen hätte schützen können.
    »Sie hat gesagt, ich sei böse, und in dieser Nacht, da wollte sie mich töten.« Er hob das Messer über Lukes Brust, zögerte dann. Dieses Zögern verriet Monica, dass er etwas aus seiner Vergangenheit sah. Nicht das Opfer direkt vor ihm, sondern sein wichtigstes, das, das er schon vor langer Zeit ermordet hatte. »Stattdessen habe ich sie erwischt. Ich habe sie auf den Kopf geschlagen, sie fiel, und dann habe ich sie mit Benzin überschüttet.«
    Man hatte Brandbeschleuniger gefunden.
    »Unmittelbar bevor ich das erste Streichholz anzündete, kam sie zu sich.« Seine Augen weiteten sich, und sie wusste, er sah die Szene in aller Klarheit vor sich. »Sie hatte solche Angst. Sie bettelte mich an, ihr zu helfen, sie rauszuholen. Aber ich zündete das Streichholz an und sah zu, wie sie verbrannte.«
    Er hatte erfahren, was Macht bedeutete und wie berauschend die Angst anderer sein konnte.
    Er war zur Bestie geworden. »Alle hatten mit Romeo zu tun. Mit mir beschäftigten sich die Deputys nicht.«
    Weil der Sheriff die Spuren seines Neffen verwischte? Familie. Die Familie beschützte man. Vielleicht hatte Peterson gewusst, dass Margaret ihren Sohn misshandelte. Vielleicht wollte er es einfach nur nicht wahrhaben.
    »Du bist ungestraft davongekommen.« Das hatte ihn eine Weile zufriedengestellt. Aber nicht für immer. »Hast du May auch ermordet?«
    Er lachte. Ein leises, dunkles Lachen. »War nicht nötig.«
    Was? Monica war sicher gewesen, dass er hinter dem Feuer steckte.
    »Ich brauchte nur anzurufen. Als sie meine Stimme hörte, hielt sie mich für einen Geist. Ich habe ihr gesagt, sie soll das Haus niederbrennen. Ich wusste ja, du wolltest die Unterlagen, den ganzen Scheiß, den sie jahrelang aufbewahrt hatte. Ich habe ihr gesagt, sie soll das Haus anzünden und drinnen bleiben, um nachzusehen, ob die Flammen hell genug sind.«
    Oh Gott. »Sie hat es getan.«
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Wie gesagt, May war im Umgang mit ihrer Medizin nicht die Zuverlässigste, und wenn sie sie nicht genommen hatte, hätte sie fast alles getan. Sie glaubte alles.«
    Sie schluckte. »Wie viele Leichen liegen da draußen im Sumpf?« In der Nähe der Hütten. In der Nähe des Baums, der zu Saundras Grab geworden war. Da konnten noch mehr sein. So viele mehr.
    Er legte den Kopf schief und verzog die Lippen zu einem provokanten Grinsen. »Du glaubst, du kennst mich, hm? Nun, er hat mir alles über dich erzählt.«
    »Er?« Aber sie kannte die Antwort.
    »Romeo.«
    Das Messer war zu nah an Lukes Brustkorb. Dessen Blick war starr auf Kyle gerichtet. In diesen smaragdenen Tiefen funkelte das Versprechen, tödliche Rache zu nehmen. Wenn sie ihn doch nur losbinden könnte …
    »Was weißt du denn schon von Romeo?«, schrie Luke unerwartet.
    Aber Monica starrte in Kyles Augen und begriff endlich, wie das Spiel lief. »Alles.« In der Nacht, in der Hyde einen Mörder gefasst hatte, wurde zwei Countys weiter ein anderer geboren, und Zufälle gab es nicht.
    »Du hast ihn besucht. Du hast in der Zeitung über ihn gelesen. Seine Geschichten waren auf allen Titelseiten, während dein Mord nicht mal erwähnt wurde.« Eine Frage des Stolzes. Manche Mörder strebten so sehr ins Rampenlicht. Selbst kleine Jungs …
    »Romeo war der Größte.« Kyles Blick strich über ihren Körper. »Er war in jeder Tageszeitung, in jeder Fernsehsendung. Er ist eine Legende.«
    »Bryan Tate.« Sie brachte den Namen nur schwer über die Lippen. »Das warst du, nicht Romeos Rechtsanwalt.« So viele Besuche. So viel Zeit, sich über den Tod zu unterhalten.
    Er beugte sich ein wenig vor. »Tate ist eine der Leichen, die du bei Saundras Baum finden wirst.«
    Bastard.
    »Ich brauchte einen Weg, um reinzukommen. Er war mein Ticket.«
    Was spielte ein Menschenleben schon für eine Rolle? Oh, Romeo hatte die Aufmerksamkeit sicher genossen. Er hatte immer jemanden gesucht, der seine Arbeit zu würdigen wusste. Das war einer der Gründe,

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