Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
warum er sie leben gelassen hatte. Er wollte jemanden, der seine Taten miterlebte. Jemanden, der ihn für Gott hielt. »Du hast ihm gesagt, du hättest diesen ›Instinkt‹ in dir, oder?«
    Er nickte. »Erst hat er mir nicht geglaubt. Ich musste eine Prüfung bestehen, weil er wissen wollte, ob es mir ernst war.«
    »Was für eine Prüfung?«
    »Ich sollte einen Wächter ermorden.« Seine Augen bohrten sich in ihre. »So einen Mord konnte Romeo leicht überprüfen.«
    Romeo hatte gewusst, hier hatte er das perfekte Schoßhündchen. »Was hat Romeo dir erklärt?« Er hatte sich stets als Lehrer betrachtet, der wollte, dass jemand die Grenze überschritt und in seine Fußstapfen trat.
    Er leckte sich die Unterlippe. »Er sagte, ich solle mir große Ziele stecken. Ich müsse beweisen, wie schlau, wie gut ich bin.«
    Dreck.
    »Er erzählte mir von dir und diesem Wichser Hyde.« Er lachte, ein Lachen voll boshafter Absicht. »Ohne Romeo wäre ich nie auf dich gekommen. Er sagte, du seist die perfekte Beute. Wenn ich dich zu Fall bringen, dich zerstören könnte, dann würde die ganze Welt wissen, wie gut ich bin. Dann wäre ich eine Legende.«
    Romeo. Er spielte Spielchen, um abzuschließen, was er vor Jahren verpasst hatte. »Romeo hat dich verarscht.«
    »Nein. Er hat gesagt, dass du mit solchen Sprüchen kommen würdest. Er sagte, du würdest alles versuchen, um lebend davonzukommen.«
    Sie erwiderte seinen Blick.
    »Alles, was er gesagt hat, war die Wahrheit. Ich habe dich in seine Stadt gelockt. Ich habe dich hergelockt, und jetzt … mache ich dich fertig.«
    »Romeo wird im Knast verfaulen.« Sie bleckte die Zähne. Nun war er ganz auf sie konzentriert. Ein böser Fehler. »Wie du.«
    Sie wandte den Blick nicht ab, als Lee sich auf ihn stürzte. Kyle flog das Messer aus der Hand, das scheppernd über den Boden rutschte. Die beiden wälzten sich am Boden. Ein Knäuel aus Gliedmaßen und Fäusten.
    Monica klappte die Gürtelschnalle auf. Das Messer war zu weit weggerutscht. Sie würde es nie erreichen. »Halt durch«, flüsterte sie Luke zu und begann, mit der Schnalle den ersten Gurt durchzuwetzen. Wenn sie ihn befreien konnte …
    »Nein, lauf!«, befahl Luke. »Hau ab! Lauf, Baby, lauf.«
    Sie würde ihn nicht hier zurücklassen.
    Kyle schlug Lees Kopf gegen den Boden. Einmal. Zweimal. Von dem Geräusch wurde ihr schlecht.
    Der Gurt an Lukes Schulter gab nach. Sie beugte sich über ihn, wetzte, wetzte …
    »Was machst du da?!« Kyle war wieder auf den Beinen und schlug ihr die Faust mitten ins Gesicht. Monica stolperte zurück. »Du kannst ihn nicht befreien.«
    Zu spät. Das hatte sie schon.
    Luke schoss hoch, Blut spritzte, und er rammte Kyle die Faust in den Magen. Aufstöhnend klappte der Killer zusammen.
    Monicas Kiefer brannte. Wenn sie den Mund öffnete, knackte es. Sie verdrängte die Schmerzen. »Luke … die Schlüssel.« Sie baumelten an Kyles Koppel.
    Luke riss die Schlüssel ab und knallte Kyle den Ellbogen auf die Nase. Er fiel. Luke warf ihr die Schlüssel zu. Sie fing sie und hatte in drei Sekunden die Handschellen ab.
    Die Zeit reichte, dass Kyle sich hochziehen konnte, jedoch nicht, dass Luke sich vollständig befreien konnte.
    Dreck – die Waffe.
    Monica kroch um den Tisch. Das Messer lag unmittelbar vor ihr, wartete auf sie. Ihre Hand schloss sich um den Griff. In dem Augenblick stieß Kyle ein lautes Wutgeheul aus.
    Die Pistole. Nein.
    Sie fuhr herum. Er zielte auf Lukes Herz. Der Finger am Abzug krümmte sich …
    »Watchman!«
    Er zögerte, drehte sich gemächlich in ihre Richtung.
    Sie stürzte sich auf ihn und stieß ihm die Messerklinge in die Brust. So tief sie konnte.
    Seine Augen weiteten sich. Seine Lippen zitterten, als wollte er etwas sagen.
    Sie drehte das Messer, dann riss sie ihm die Waffe aus der Hand.
    Schließlich gaben seine Knie nach, und er schlug hart auf dem Boden auf.
    Keuchend kauerte sich Monica über ihn.
    Blut troff von seinen Lippen. Die Pupillen wurden größer, sein Blick trübte sich.
    Mehr als ein Keuchen brachte er nicht mehr zustande.
    Monica wusste, sie hatte die richtige Stelle getroffen. Sie hatte kein Risiko eingehen können. Ihr war nichts anderes übriggeblieben, als ihn zu erledigen.
    Monica zog das Messer heraus. Blut spritzte. Dann beugte sie sich mit dem Mund ganz nah an sein Ohr. »Hast du Angst?«, wisperte sie.
    Monica spürte ein schwaches Nicken und roch bereits den nahenden Tod.
    »Gut.« Sie zog sich zurück und grinste nun ihrerseits.

Weitere Kostenlose Bücher