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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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des Zimmers auf einem Stuhl festgebunden. Sein Kopf war auf die Brust gesunken. Aus der Nase troff Blut. Überall hatte er Schrammen.
    Weil Vance gern spielte.
    »Wegen ihm brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, flüsterte Vance. Lukes Blick richtete sich wieder auf den Killer. Vance packte Monica am Arm und zog sie an sich. »Ich habe ihn so unter Drogen gesetzt, dass er nicht mal weiß, wo er ist, und wenn ich fertig bin, stecke ich ihm den in den Mund.« Der Lauf seiner Waffe drückte sich in ihre Haut. »So wie sich sein alter Herr erschossen hat.« Er lachte verkniffen. »Wie der Vater, so der verkorkste Sohn.«
    Blut lief Monica übers Gesicht. Luke riss verzweifelt an seinen Fesseln. Er musste ihr helfen. Er konnte Monica nicht im Stich lassen.
    Denn er wusste, Vance hatte nicht gelogen. Luke würde als Erster sterben, damit Monica alles mit ansehen musste.
    Dann wäre sie dem Irren ausgeliefert. Lee Pope konnte ihr nicht beistehen. Auch sie würde sterben.
    Das würde er nicht zulassen.
    Grinsend zog Vance ein Paar Handschellen hervor. Luke biss sich auf die Unterlippe. Der Geschmack von Blut erfüllte seinen Mund. Er würde ihn töten.
    »Jetzt biete ich dir eine tolle Show, und du kannst sie hautnah miterleben.« Er ließ eine Handschelle um Monicas linkes Handgelenk zuschnappen. Tränen traten ihr in die Augen, als sie Luke anschaute. Sie wehrte sich nicht. Schweigend blieb sie stehen. »So nah, dass du das Blut auf der Haut spüren kannst.« Die zweite Schelle schnappte um das Tischbein, das Lukes Kopf am nächsten war.
    Sie würde sehen, wie er starb.
    Er hatte Mist gebaut. Sie hatte ihm gesagt, er solle auf der Hut sein, doch er hatte versagt. Er hatte zugelassen, dass dieses Schwein ihn erwischte, und jetzt würde Monica dafür büßen.
    Er würde nicht schreien. Nicht vor ihr. Den Klang seiner Schreie brauchte sie nicht in ihrem Kopf. Davon hatte sie schon genug gehört.
    »Schließ die Augen«, sagte er zu ihr. Ihm war egal, was sie alles erlebt hatte. Dies hier sollte sie nicht sehen. »Schließ einfach die Augen.«
    Doch sie schüttelte den Kopf.
    Die schöne Monica. Die Frau, die er immer begehrt hatte. Die Einzige, die er je geliebt hatte und die ihn an diesem Abend sterben sehen würde.
    ***
    Hyde trat das Gaspedal durch. Davis saß neben ihm. Beifahrer im eigenen Streifenwagen.
    Die Kiefern wirbelten an ihnen vorbei, die Zeit schien sich in nichts aufzulösen.
    Sechzehn Jahre zuvor war er ebenfalls einen Feldweg entlanggerast. Einen, der von sich wiegenden Kiefern gesäumt war.
    Eine Hütte hatte auf ihn gewartet, in der der Tod lauerte.
    Monica hatte schon einmal überlebt. Sie würde es wieder tun.
    Er hatte sie aus der Asche geholt, hatte zugesehen, wie sie am Grab ihrer Mutter beinahe zusammengebrochen war. All die Jahre hatte er ihr beigestanden, und erst, als sie immer mehr zu Kräften gekommen war, hatte er sich zurückgezogen.
    Ein Wunder.
    Eins hatte er erlebt. Er würde ein zweites erleben.
    Hyde griff zum Funkgerät und hielt sich das Mikro an den Mund. »Schaltet nicht die Sirenen ein. Das Schwein soll nicht vorgewarnt werden, verstanden?«
    Wenn er sie kommen hörte, waren Luke und Monica tot, bevor sie auch nur ausgestiegen wären. Hier in der Pampa war es ohnehin schwierig, unbemerkt zu bleiben.
    Aber der Killer hatte andere Dinge im Kopf.
    »Verstanden.«
    Er hatte Monica kämpfen gelehrt. Sie würde überleben.
    »Kann diese Scheißkarre nicht schneller fahren?«, fluchte er. Der Streifenwagen zog eine Staubwolke aus roter Erde hinter sich her.
    Halt durch! , dachte er. Bleib am Leben!
    ***
    »Tut mir leid.« Lautlos formte Luke die Worte mit den Lippen.
    Monica schüttelte den Kopf. Ihm musste nichts leidtun. Das hier ging auf ihr Konto.
    Monroe war gut im Töten. Höchstwahrscheinlich, weil er sein Handwerk schon so lange ausübte.
    Seit er elf Jahre alt gewesen war.
    »Ich liebe dich«, sagte Luke zu ihr. Sein Blick war auf sie gerichtet, und die Augen zeigten keine Furcht. Sein Gesicht war schweißbedeckt, Arme und Brust waren blutverschmiert, doch in seinen grünen Augen lag nicht einmal ein Anflug von Furcht.
    Er kannte das Spiel auch.
    Es war seine Art, Vance zu sagen, er könne ihn mal.
    »Wo soll ich anfangen?« Vance umrundete den Tisch. Hinten rechts, außerhalb von Monicas Reichweite, lag ein Tablett mit Operationsbesteck. Vance richtete die Schusswaffe auf sie. »Warum wählst du nicht eine Stelle aus? Irgendeinen empfindlichen Punkt, wo es richtig

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