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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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wehtut.«
    Monica funkelte ihn an. Jetzt reichte es. Jetzt war sie an der Reihe. »Wie alt warst du?«
    Er blinzelte.
    »Wie alt warst du, Kyle, als du zum ersten Mal jemanden getötet hast?«
    Seine Lippen verzogen sich. Kein Lächeln. Nicht mal annähernd. »Du hast es also herausgefunden.« Er schüttelte den Kopf. »Wir spielen beide gern mit Namen, nicht, Mary Jane?«
    Luke spannte die Arme an. Sie wusste, er versuchte, die Riemen loszureißen. Aber sie saßen fest. Allein würde er sich nie befreien können.
    »Ich schätze, du warst der Beamte, der angeblich das Sheriffbüro in Gatlin informiert hat, dass Kyle bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war?«
    »Hast du dir das auch endlich zusammengereimt?« Er stieß ein kurzes Lachen aus.
    »Wer ist wirklich bei dem Unfall gestorben?« Sie zog leicht an der Handschelle, um die Stabilität des Tischs zu testen. Keine Chance. »Vance Monroe?«
    Er hob eine Schulter zu einem langsamen Achselzucken. »Das war wirklich fast zu einfach. Ich sah ihn in einer Bar. Er sah aus wie ich. Meine Größe, mein Haarschnitt, mein Alter.« Ein Achselzucken. »Alles passte. Also dachte ich mir, warum nicht. Für mich war es die Gelegenheit für einen Neuanfang.«
    Noch ein Mensch war gestorben. Aber was machte das schon? Für Kyle spielte es nicht die geringste Rolle. »Du warst auch der Beamte, der zu May fuhr, richtig? Dich hat man geschickt, um ihr die Nachricht von dem Unfall zu überbringen.«
    »Sie hatte ihre Medizin nicht genommen. Die nahm sie nie. Mein Haar war dunkler, meine Nase war gebrochen, und ich trug eine ehrenvolle Uniform. Außerdem sprach ich mit tieferer Stimme, und sie erkannte mich nicht.«
    »Aber die Leute im Sheriffbüro hätten dich erkannt, deshalb hast du Martin nichts gesagt.«
    Der Typ war gut. Den notwendigen Besuch bei der Familie hatte er erledigt, sonst aber hatte er seine Spuren sauber verwischt.
    Er lachte auf. »Eventuell. Möglicherweise auch nicht. Die meiste Zeit fand der Wichser nicht mal seinen eigenen Arsch.« Der Klang seiner Stimme wurde härter. »Der Blödmann glaubt, er könnte die Welt verändern. Er könnte sich einen Killer zur Brust nehmen, ihn dazu bringen, ihm sein Herz auszuschütten, und ihn dann im Handumdrehen in einen korrekten Musterbürger verwandeln.«
    Sprach er von Martin und dessen Besuchen bei Romeo? »Aber so läuft es nicht«, sagte sie, und ihre Stimme war so sanft, wie seine hart war.
    »Nein, zur Hölle. Manche Instinkte liegen im Blut. Die lassen sich nicht ändern. Durch nichts.«
    »Diese Instinkte hast du auch, oder? Brachten dich diese Instinkte dazu, deine Ex-Freundin zu töten? Saundra kaltzumachen?«
    Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Diese Nutte hatte den Tod verdient! Sie wollte mich verlassen. Mich!«
    »Sie war nicht dein erstes Opfer, oder?« Aus den Augenwinkeln glaubte sie zu sehen, dass Lee sich bewegte. Was hatte Kyle ihm verabreicht? Lees Hände waren verhältnismäßig locker mit Stricken gefesselt. Von Stricken konnte man sich leichter befreien als von Handschellen. Offenbar hatte ihn Kyle nicht allzu fest verschnürt, wahrscheinlich, weil er keine Spuren an den Handgelenken des demnächst Verblichenen hinterlassen wollte.
    Solche Spuren hätten nicht recht zu einem Selbstmord gepasst.
    Vielleicht hatte er diese Lektion bei Jones gelernt.
    Vance – Kyle – schüttelte den Kopf. »Mein Erstes? Nicht mal annähernd.« Er legte die Pistole ab und nahm das blutbefleckte Messer in die Hand. »Ich glaube, es wird Zeit, zum Wesentlichen zu kommen.« Er drehte sich um und warf einen Blick zu Lee …
    »Du hast deine Mutter ermordet!« Die Gürtelschnalle stach sie in die Hand. »Bei dem Brand am Valentinstag war sie dein erstes Opfer.«
    Er fuhr herum. Der bösartige Stolz war aus seinem Gesicht gewichen. Jedes Gefühl war in einer Sekunde wie weggewischt. »Sie hatte es verdient.«
    Genau, weil jeder, den er umbrachte, nichts anderes verdient hatte.
    Seine Hand umfasste den Messergriff. »Diese Schlampe … sie hat versucht, mich umzubringen.«
    Das letzte Mosaiksteinchen. Kyle hatte es auf Frauen abgesehen. Sie waren seine favorisierten Opfer. Er versetzte sie so gern in Angst und Schrecken, weil er sie dann leichter kontrollieren konnte.
    Er wollte Frauen schwach, machtlos. Denn einmal hatte er sich einer Frau gegenüber so gefühlt. Das war kein Instinkt mehr, das war ein krankhafter Zwang.
    »Sie hat dich geschlagen.« Monicas Stimme verriet ihre absolute Überzeugung. »Es

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