Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
ihn.
    »Aber als deine Mutter starb, warst du nicht so hart, oder? Sag mal, wie war es denn so, deiner Mutter beim Sterben zuzusehen?«
    Monica stockte der Atem.
    »Leck mich.« Lukes Worte kamen jetzt schwerfälliger. Er hatte Schmerzen. Was hatte Vance ihm angetan? Dieses Scheißmesser! Voller Blut jetzt.
    »Ihr Mörder war ihr Liebhaber, nicht wahr? Der Kerl, für den sie deinen Vater sitzenließ. Ich finde, die untreue Schlampe hat bekommen, was sie verdient hat.«
    »Ich … bringe … dich … um.«
    »Nein.«
    Sie fand den Spalt zwischen Tür und Wand und versuchte, mit den Fingern in den schmalen Schlitz zu kommen, aber ihre Nägel brachen ab, und die Splitter bohrten sich ihr ins Fleisch. Verdammt!
    »Du hast versucht, ihn aufzuhalten, weil du der Held bist, was?«
    Leise zischend atmete Luke aus.
    »Weiß Monica das?« Er lachte. »Weiß sie, dass er dir die Scheiße aus dem Leib geprügelt und dich in einem Brei aus Kotze und Blut liegen gelassen hat, während er deine Mutter tötete?«
    Das hatte sie nicht gewusst. Sie schlug mit der Faust gegen die Tür. »Hier geht es nicht um Luke! Lass ihn gehen! Du hast mich! Wenn du deine verfickten Spielchen spielen willst, spiel sie mit mir!«
    Luke. Kein Wunder, dass er immer auf dem Sprung war, wenn es galt, Frauen zu retten. Selbst Lynn in Gatlin. ›So was macht mich einfach krank. Jedes Mal, wenn ich sehe, dass ein Mann eine Frau schlägt.‹
    Sie hatte den Geschmack von Blut und das Salz ihrer Tränen im Mund.
    »Als die Polizei kam, fand sie dich, wie du sie umarmt hast. Wie war es, eine Tote im Arm zu halten?«
    Luke schrie seine Wut hinaus.
    »Damals warst du sechs, oder? Das muss Auswirkungen auf deinen Verstand gehabt haben. Der eine oder andere wäre deswegen zweifellos selbst zum Killer geworden … «
    »Wie du?«, schrie Monica.
    »Aber du … « Vance sprach ungerührt weiter, zu konzentriert auf Luke. Sie musste es schaffen, dass er sich wieder ihr zuwandte. Er tötete Luke. »Du bist Pfadfinder geworden und brauchst jeden Tag eine gute Tat.«
    Monica öffnete ihren Gürtel und zog ihn aus den Schlaufen. Sie packte die Schnalle, bog sie nach hinten und versuchte, sie vom Leder zu lösen.
    »Heute wirst du keine gute Tat vollbringen, Dante. Du wirst sterben, und zwar im Wissen, dass ich Monica habe. Ich schneide sie in Stücke, wie dich. Ich stoße ihr das Messer rein, und sie wird jammern und betteln und nach dir rufen.« Er seufzte. »Aber du wirst nicht da sein, um sie zu retten.«
    Die Schnalle löste sich. Monica warf den Gürtel auf den Boden und umklammerte das Metall.
    »Wie du deine Mutter nicht retten konntest.«
    Lukes größte Furcht?
    »Ich kriege zwei für den Preis von einem!«, schrie Vance und stieß ein im wahrsten Sinne des Wortes irres Gelächter aus, das ihr klarmachte, dass der Deputy schon vor geraumer Zeit den Verstand verloren hatte. »Mal sehen, wie lange es dauert, bis du zu betteln anfängst.«
    Die Klinge berührte das Fleisch. Sie kannte dieses leise Geräusch, den unverwechselbaren Laut, wenn das Messer hineinfuhr und wieder herausgezogen wurde.
    »Schauen wir mal.«
    Ihr stockte der Atem. Das war es. Wenn sie ihn nicht aufhielt, würde er Luke ermorden. Sie hämmerte gegen die Tür, bis sie ihre Hände nicht mehr spürte. Dann drängte sie ihre Furcht zurück und ließ ihrem Zorn freien Lauf. Sie schrie die Worte, mit denen sie sicher zu ihm durchdringen würde: »Romeo hat mich immer zuschauen lassen.«
    Totenstille. Er atmete. Schwer. Aufgewühlt.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sie hasste den Geschmack von Angst.
    Schritte näherten sich. Schlüssel klirrten. Lass mich raus , dachte sie. Na los, lass mich raus …
    Ihre Finger hielten die Schnalle umklammert.
    Licht fiel herein. Erst nur ein schmaler Streifen, der immer breiter wurde …
    Vance’ Gesicht tauchte im Türrahmen auf. Sein Blick war wirr, er feixte über beide Ohren. »Gerade als ich dachte, mein Tag könnte nicht mehr schöner werden.« In der Hand hielt er eine Handfeuerwaffe, die direkt auf sie gerichtet war. »Ich hatte gehofft, du würdest die Zauberformel rufen.«

18
    Luke zerrte wild an den Riemen, die ihn auf dem Tisch festhielten. Schmerz brannte in seinem ganzen Körper. Der Drecksack hatte ihm die Arme aufgeschlitzt und ihm das Messer in die Schulter gerammt.
    »Lee!« Monicas gellender Schrei.
    Luke hob den Kopf ein paar Zentimeter, mehr schaffte er nicht. Er sah nach links, nach rechts, und … da. Pope war in einer Ecke

Weitere Kostenlose Bücher