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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Vertrauen geht nur bis zu einem gewissen Punkt, nicht? Nur, soweit es die Arbeit betrifft.« Das hätte er besser nicht sagen sollen.Aber er provozierte nun mal gern.
    Nein, er provozierte sie gern.
    Monica erstarrte. »Glaubst du, es ist leicht, jemandem sein Leben anzuvertrauen?«
    »Nein.« Die Frau konnte einem wirklich das Wort im Mund herumdrehen. Innerhalb von zwei Minuten konnte sie einen Verdächtigen so aus der Fassung bringen, dass er alles gestand. »Ich denke, diese Art von Vertrauen ist Teil unseres Jobs. Aber wenn es um deine Geheimnisse geht«, und er wusste, sie hatte Geheimnisse, die hatte schließlich jeder, sogar er, »dann traust du niemandem.«
    Nun warf sie ihm einen Blick zu. »Vergiss es.«
    »Meinst du damit, ich soll dich vergessen?« Das hatte er versucht. Das Ergebnis waren viele Erektionen und schlaflose Nächte gewesen. Er holte tief Luft, und wieder drang ihm ihr berauschender Duft in die Nase. Der Fall , sagte er sich. Konzentrier dich einfach auf den Fall.
    Sie wandte den Blick nicht ab. Verdammt, niemand sollte derart himmelblaue Augen haben.
    Wenn sie gekommen war, hatten sich diese Augen immer vor Leidenschaft getrübt.
    »Tut mir leid«, knurrte er und trat einen Schritt zurück. Er musste ihrem Wohlgeruch entkommen. Ihr entkommen.
    Sie blinzelte kein einziges Mal. »Das war ein langer Tag.«
    Ein Tag, an dem sie mit Tatortanalysen, Zeugenbefragungen und viel sonstigem Kram beschäftigt gewesen war. Denn der Killer war gut.
    Zumindest war er es gewesen. Doch dann hatte Laura seinen Mordversuch überlebt.
    »Sieh zu, dass du ein bisschen Schlaf kriegst«, fuhr sie mit einer Stimme fort, als ginge ihre gemeinsame Vergangenheit sie nichts an. »Der Arzt meint, Laura wird morgen ansprechbar sein. Dann erfahren wir, was sie weiß.«
    Laura stand unterdessen ununterbrochen unter Bewachung, das hatte das Sheriffbüro von Jasper County organisiert. Zu jeder Tages- und Nachtzeit stand ein Deputy vor ihrer Tür.
    Luke hatte Laura gesehen, ehe sie das Krankenhaus verlassen hatten. Sie war nicht bei Bewusstsein gewesen, hatte so langsam und flach geatmet, als sei sie schon fast tot. Was sie beinahe auch gewesen wäre.
    Es war nicht abzusehen, was sie sagen würde, wenn sie wieder bei Bewusstsein war. Würde sie sich an den Überfall und an das Schwein, das sie entführt und zum Sterben in der Kiste zurückgelassen hatte, erinnern können?
    Als der Krankenwagen mit ihr davongerast war, war ihr Gesicht vor Angst völlig verzerrt gewesen. Solche Angst … »Sie wird nicht mit uns reden.«
    »Sie muss reden.«
    »Opfer wollen nie über das sprechen, was ihnen passiert ist.« Das gehörte zu den schwierigsten Dingen bei seiner Arbeit, dieses blicklose Starren und der Horror, der in jedem Wort mitschwang. »Sie wollen vergessen.«
    »Vergessen ist nicht einfach.« Monica klang, als wisse sie das aus Erfahrung. »Nicht darüber zu reden heißt nicht, dass man vergisst. Sie wird mit uns sprechen. Sie wird uns erzählen, was sie weiß. Weil sie will, dass man dieses Tier findet.«
    Rache. Die verstand er, und er wusste, die Opfer auch. Manchmal war der Wunsch nach Rache das Einzige, was sie noch aufrecht hielt.
    »Geh ins Bett«, wiederholte sie, sanfter zwar, aber mit fester Stimme.
    Er drehte sich weg. Starrte die Verbindungstür an. »Geh«, hatte sie gesagt .
    Er konnte es. Sie hatte es auch gekonnt.
    Er ging weiter und legte die Hand auf die Klinke. »Ich weiß, es sollte mir egal sein.« Es schnürte ihm den Hals zu. »Mit wem du dich triffst. Was du tust.« Er wandte sich nicht um, weil er nicht in diese eisigen Augen schauen wollte. »Ist es mir aber nicht, und nach dem heutigen Tag, wo der Tod so nah war, dass ich seinen kalten Atem schon in meinem Nacken gespürt habe, als wir das Mädchen ausgegraben haben … «
    Er kannte den Tod. Das Gefühl in seinem Nacken war unverkennbar gewesen.
    »Manchmal will man sich einfach lebendig fühlen. Wenn man so oft mit dem Tod konfrontiert ist … möchte man sich nur noch lebendig fühlen.« So, wie er sich immer gefühlt hatte, wenn er mit ihr zusammen gewesen war. Lebendig und frei. Er öffnete die Tür, die viel zu laut in ihren Angeln quietschte. »Falls du dich also lebendig fühlen willst, weißt du, wo ich bin.«
    Mehr gab es nicht zu sagen.
    ***
    Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, entließ Monica die Luft, die sie angehalten hatte, aus ihrer Lunge. Langsam öffnete sie die Fäuste. Ihre Hände bebten.
    Schwäche, und das zu

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