Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
unverwandt an. »Ich habe es in deinen Augen gesehen.«
    Davor würde sie sich hüten müssen. Nein, vor ihm.
    »Er genießt sein Spiel«, antwortete sie, und diesmal meinte sie auch, was sie sagte. »Je mehr ich mich in ihn hineinversetze … « Sie zuckte mit den Schultern. Lukes Hitze und Wohlgeruch hüllten sie ein – nach all den Jahren trug der Kerl noch immer das gleiche Rasierwasser. »Er mag es, wenn seine Opfer leiden.«
    Er zog die Hand zurück. Sofort fehlte ihr seine Berührung … ganz schön blöd. »Aber weshalb hat er sie begraben? Warum … «
    Sie wies mit dem Daumen in Richtung Eltern. Die Mutter hatte angefangen zu weinen, sie jammerte laut vor sich hin. »Ich wette, die Frage können die beiden uns beantworten.«
    Monica wandte den Blick von seinen forschenden grünen Augen ab. Sie straffte die Schultern und ging auf die Eltern zu. Sie spürte, dass Dante ihr nachsah, dann hörte sie seine Schritte auf dem Fliesenboden hinter sich.
    Als sie auf die Eltern zukam, sah die Mutter hoch. Mary Billings, pensionierte Grundschullehrerin. Der Mann, der ihre Schulter streichelte – eindeutig ihr Ehemann Alan –, wirkte zu Tode erschrocken.
    Kluger Mann.
    Monica räusperte sich und zog ihren Dienstausweis. »Ich bin vom FBI , und ich würde … «
    Das Schluchzen verstummte. »Sie haben mein Mädchen gerettet.«
    Monica blinzelte. Gerettet. Laura Billings war nahezu katatonisch gewesen, als man sie in die Notaufnahme gebracht hatte. Ihr Blick war starr auf einen Alptraum gerichtet, den ausschließlich sie sehen konnte. Nachdem sie sie ganz aus dem Grab gezogen hatten, hatte sie zu schreien aufgehört und kein Wort mehr von sich gegeben. Immerhin hatte sie geatmet.
    »Ich … ähm … ich weiß, das ist gerade keine einfache Zeit für Sie … « Als käme sie jemals in die Situation, mit Familien zu reden, die gerade keine schweren Zeiten durchmachten. Nicht bei den Fällen, an denen sie arbeitete. »Aber ich … «
    Mary Billings schlang die Arme um Monica und zog sie so fest an sich, dass sie kaum Luft bekam. »Danke«, wisperte sie ihr ins Ohr.
    Monica wurde stocksteif. Die Frau roch nach Pfefferminze.
    »Mary … « Alan legte ihr die Hand auf die Schulter.
    Mary zog laut und vernehmlich die Nase hoch und ließ Monica los.
    Gefühle . Immer bekam sie die ab. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Wie sie …
    »Agent Davenport ist froh, dass sie Ihrer Tochter helfen konnte.« Dantes angenehme Stimme. »Glücklich wird sie hingegen erst sein, wenn wir den Mann verhaftet haben, der Laura entführt hat.«
    Genau. Entführt – war das der neuste Euphemismus für begraben? Aber Luke war ein Charmeur und nie um Worte verlegen. Sie konnte sich in Mörder hineindenken, Luke dagegen hatte immer einen Draht zu den Opfern und die Fähigkeit Zeugen zum Reden zu bringen gehabt. Wenn er sich nicht gerade wie ein totaler Idiot aufführte, konnte er durchaus Charme entwickeln.
    So viel Charme, dass er sie ins Bett bekommen hatte.
    Mary nickte schwach.
    Alans Gesicht lief rot an. »Wissen Sie … wissen Sie, wer das Schwein ist?«
    »Daran arbeiten wir gerade«, antwortete Dante, »und dabei brauchen wir Ihre Hilfe.«
    Mary blinzelte. »U… unsere Hilfe? Was … was können wir … «
    »Es mag etwas seltsam klingen, Mrs Billings«, fiel Monica ihr ins Wort, »aber können Sie uns sagen, ob es Dinge gibt, vor denen Laura panische Angst hat?«
    Die Frau riss die Augen auf.
    Monica fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sie musste jetzt sehr vorsichtig sein. »Hat sie zum Beispiel Angst vorm Fliegen, Höhenangst oder … «
    »Laura leidet unter Klaustrophobie«, entgegnete Alan leise.
    Bingo.
    Ein Schauder durchlief Mary, und einen Augenblick sah es so aus, als würde sie ohnmächtig zusammenbrechen. Alan packte sie fester.
    »Gibt es einen Grund dafür?«, fragte Luke ruhig. »Ist ihr etwas zugestoßen, das … «
    Eine Träne lief Mary über die Wange. »Als sie acht war, hat sie sich in einen Schrank eingesperrt. Sie hatte bei einer Freundin Verstecken gespielt. Der Griff der Schranktür brach ab, und sie saß in der Falle. Man hat sie nicht gleich gefunden. Erst nach zwei Stunden.«
    Genug Zeit, um Todesängste zu entwickeln.
    »Laura fährt nicht mal mit dem Aufzug«, sagte Alan, »sie ist … «
    Marys Knie gaben nach, und wenn Alan sie nicht aufgefangen hätte, wäre sie gestürzt. Monica und Dante griffen zu und halfen dem älteren Mann, sie aufrecht zu halten.
    »Mein Mädchen«, wisperte sie, und jetzt

Weitere Kostenlose Bücher