Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst
Profilerinnen. Drei, vier (?) Studienabschlüsse und verdammt viel praktische Erfahrung. Eine FBI -Agentin, die sich nichts vormachen ließ und die den Ruf hatte, eiskalt zu sein.
Wie schade, denn so, wie sie aussah, war sie der feuchte Traum in Person.
Seiner zumindest.
Der Blick ihrer glänzenden Augen bohrte sich in seinen, doch sie ließ sich nicht im Geringsten anmerken, dass sie ihn kannte.
Eis.
Mit ihrer angenehmen, weichen Stimme fuhr sie fort, als sei nichts geschehen. »Mit Hilfe unseres Teams konnte die Polizei den Täter gestern Abend in Waylon, Virginia, festnehmen. Das letzte Opfer des Mitternachtsmörders, Julia Marcus, konnten wir der Familie lebend zurückbringen.«
Beifall. Ein Pfiff von einer Frau in der ersten Reihe, die wie Lucy Liu aussah.
»Seit der Gründung vor sechs Monaten ist dies der neunte Fall, den die SSD zum Abschluss gebracht hat.«
»Genau, und wir fangen gerade erst an«, hallte eine tiefe Stimme durch den Raum, als habe Gott persönlich gesprochen. Luke richtete sich auf. Die Stimme kannte er. Keith Hyde. Verdammt, der Typ war quasi die SSD . Die Abteilung war seine Idee gewesen, sein Baby, und er hatte jeden einzelnen Mitarbeiter sorgfältig ausgewählt.
In der ersten Auswahlrunde hatte er Luke übergangen, aber als Mark Lane ein Sabbatjahr genommen hatte, hatte Luke sich erneut beworben und es schließlich geschafft, in den heiligen Hallen aufgenommen zu werden. Hier hatte er hingewollt. Hier gehörte er hin.
Die Andeutung eines Lächelns umspielte Monicas volle Lippen, als sie Hyde das Rednerpult überließ.
Hyde nickte den versammelten Agenten zu. Er war riesengroß, hatte breite Schultern und war schwarz wie die Nacht. Er lächelte – ein echtes Lächeln, nicht wie das Monicas – und ließ dabei seine perfekten weißen Zähne aufblitzen. »Wir machen ihnen Dampf, Leute, und ich bin auf jeden von Ihnen stolz.«
Einige Agenten jubelten, einige grinsten, und die angespannten Gesichter wirkten gleich viel offener.
»Aber wir haben gerade erst losgelegt. Neun sind geschnappt, der Rest läuft noch frei herum.« Sein Blick richtete sich auf Luke. »Wir haben einen neuen Kollegen, der uns endlich die Ehre gibt, hier anzutanzen.«
Luke zuckte zusammen.
»Besser spät als nie, nicht wahr, Kumpel?«, brummte Kenton.
Als Hyde die Augen zusammenkniff, sprang Luke auf. »Sir. Ich freue mich, für Ihre Abteilung arbeiten zu dürfen.«
»Das sollten Sie auch. Wir sind die Besten.« Er wies auf die Frau neben sich. Lucy Liu. Oh nein, sie war … »Das ist Kim Donalds. Lassen Sie sich nicht davon täuschen, dass sie so klein ist. Sie ist eine der hartgesottensten Agentinnen, die ich je gesehen habe.«
Kim wandte ihm das Gesicht zu. Grüne mandelförmige Augen sahen ihn abwägend an. Begutachtend.
Ihre Nase war mit Sommersprossen übersät. Sie war klein, zierlich …
… brandgefährlich.
Auch von Kim hatte er schon gehört. Ihr attraktives Äußeres verbarg nur unzulänglich die vollkommene Jägerin.
»Kenton kennen Sie schon.«
Kenton hob grüßend die Hand.
»Das ist Jon Ramirez. Er ist…«
»… ehemaliger Scharfschütze.« Luke nickte dem Mann mit dem durchdringenden Blick zu. »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, Sir.« Ramirez war als Soldat im Nahen Osten gewesen und hatte sich als besonders guter Schütze erwiesen. Nach Ableistung seines Dienstes war er zum FBI gegangen.
»Dann kennen Sie mich auch?« Eine weitere Frau, mittelgroß, schlank, rothaarig, Brille mit Drahtgestell. Sie sah ihn an und spitzte die Lippen.
»Samantha Kennedy, Computergenie.« Ja, er hatte von ihr gehört. Sie war noch keine achtzehn gewesen, als sie ihr Diplom in Informatik gemacht hatte. Noch im selben Jahr hatte die Regierung sie eingestellt, und erst vor ein paar Monaten war sie zum FBI gewechselt.
Samantha errötete und senkte den Blick. »Ja. Das bin ich.«
»Tja, und Sie sind Luke Dante.« Eine tiefe, raue Stimme.
Monica.
»Der tolle Hecht aus dem Süden, der ganz allein den Studentinnen-Stalker gestellt hat.« Eine ihrer dunklen Brauen glitt nach oben. »Eindrucksvoll.«
Eigentlich nicht. Auf der Suche nach Zeuginnen war er zufällig auf den Dreckskerl gestoßen. Er hatte Glück gehabt – fünf Zentimeter weiter, und Carl Malones Messer hätte sein Herz durchbohrt, statt eine Narbe zu hinterlassen, die seinen Ruf als knallharter Typ festigte.
Er rang sich ein Lächeln ab. »Man tut, was man kann.«
Hyde sah zwischen den beiden hin und her. »Dann kennen Sie
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