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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Arbeitsleben zurückzuziehen. Vielleicht könnte sie ein paar Reisen unternehmen.
    Aber natürlich konnte sie das nicht, solange Rance wie ein Verrückter durch die Weltgeschichte flog und alles daransetzte, vor der Vergangenheit davonzulaufen, die er immer mehr idealisierte. Cora hatte ihre Tochter geliebt. Doch Julie war eine Frau aus Fleisch und Blut gewesen, mit allen dazugehörigen Fehlern und Schwächen, und keine Heilige. In gewisser Hinsicht fand sie es unfair, auf welche Weise Rance sie verehrte. Er hatte vergessen, wie oft sie sich fast die Köpfe eingeschlagen hatten, weil sie sich einfach zu sehr ähnelten.
    Sie bemerkte, dass Echo sie mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck betrachtete wie die leeren Felder eines Kreuzworträtsels.
    "Ich habe die Mädchen schon ein paar Tage nicht mehr gesehen", sagte Echo.
    "Rance zeltet mit ihnen auf Jesses Land", erklärte Cora. "Und wo ist Avalon?"
    "Sie versteckt sich vermutlich unter meinem Bett. Dieses ganze Gehämmer und Gebohre geht ihr ganz schön auf die Nerven."
    Wie aufs Stichwort grinste Eddie Walters schuldbewusst. "Ich bin fast fertig", meinte er.
    Cora kannte Eddie schon seit seiner Geburt. Sie kannte auch seine Mutter und die Großmutter, Gott hab sie selig. Mochte er auch nicht besonders klug sein, handwerklich war er sehr geschickt. Sobald irgendjemand in Indian Rock Zimmer streichen, Regale aufbauen oder Lampen aufhängen wollte, wurde Eddie gerufen. Deshalb hatte Cora ihn Echo empfohlen.
    "Gute Arbeit", lobte Cora ihn. "Wie immer."
    Eddie strahlte, dann packte er sein Werkzeug ein. Auf dem Boden lagen Sägespäne. Kurz entschlossen schnappte Cora sich einen Besen und fegte den Raum aus.
    "Das brauchen Sie nicht zu tun", protestierte Echo.
    Das erinnerte Cora daran, dass Echo aus Chicago kam. Leute aus der Großstadt fegten nicht einfach die Böden der Nachbarn. Aber sie waren schließlich in Indian Rock, nicht in Chicago, daher machte sie unbeirrt weiter.
    Die ganze Zeit über sah Echo ihr ernst zu, und Cora hatte den Eindruck, als ob sie etwas sagen wollte. Als Eddie seine Sachen gepackt hatte, gab Echo ihm einen Scheck. Kaum fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, trottete Avalon die Treppe hinunter.
    "Wie geht's dir, kleine Mama?", fragte Cora. Schon immer hatte sie Hunde gemocht, aber für diesen hatte sie eine besondere Schwäche. Vielleicht weil sie von Echo wusste, dass sie Avalon auf einer Raststätte gefunden hatte, durchweicht bis auf die Knochen.
    "Ich war mit ihr am Samstag nach der Geburtstagsparty spazieren", erzählte Echo. "Im Park habe ich sie von der Leine gelassen. Sie ist direkt auf einen Wohnwagen zugerannt, hat an der Tür gekratzt und versucht, hineinzukommen."
    Cora verstand sofort, was das hieß.
    "Ich will ihre Besitzer finden", murmelte Echo traurig. "Wirklich. Aber es wird mich umbringen, wenn ich sie gehen lassen muss."
    Wenn jemals ein Mensch ausgesehen hatte, als ob er umarmte werden müsste, dann war es Echo Wells in diesem Augenblick.
    "Aber Sie tun, was richtig ist." Cora leerte eine Schaufel voller Sägespäne in den Müll. "Sie sind so ein Mensch."
    In Echos Augen glitzerte es mit einem Mal verdächtig. Blinzelnd sah sie zur Seite.
    "Es geht mich vielleicht nichts an", hakte Cora vorsichtig nach. "Aber haben Sie keine Familie?"
    "Eine Tante und einen Onkel und ein paar Cousins. Aber wir stehen uns nicht sehr nah."
    "Verstehe." Insgeheim machte Cora es sich zum Vorwurf, dass sie ständig ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken musste. Aber sie konnte nicht anders. "Kein Mann oder Freund?"
    Echo schüttelte den Kopf. Sah weg. Sah Cora wieder an. "Ich hätte fast geheiratet. Justins und ich hatten schon einen Termin in einer dieser bunten kleinen Kapellen in Las Vegas gebucht. Ich flog hin, zog mein Kleid an und fuhr mit dem Taxi zur Kapelle. Und Justin war - verhindert."
    "Sie meinen, er hat Sie sitzen lassen?"
    "Er behauptete, er hätte in letzter Sekunde zu einem Meeting gemusst." Echo versuchte zu lächeln.
    Oje, dachte Cora bei dem Wort Meeting. Schon ein paarmal hatte sie heimlich mit dem Gedanken gespielt, ob Echo und Rance nicht vielleicht ein Paar werden könnten. Die Mädchen mochten Echo, außerdem sahen Rance und sie zusammen einfach bezaubernd aus. Auch wenn die beiden sich miteinander noch etwas schwertaten. Aber Rance war ein Workaholic, und dieser Idiot von Justin offenbar auch.
    "Also sind Sie ganz allein in Vegas geblieben? Er ist überhaupt nicht mehr gekommen?", hakte sie nach.
    "Ich

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