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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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etwa krank, oder?"
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Rance, mir geht es gut."
    Doch als sie sich von ihm abwandte, war ihm klar, dass sie sich Gedanken machte. Vielleicht sollte er ihr sagen, dass er genau wusste, worüber.
     

Kapitel 4
     
    Echo saß im Schneidersitz auf ihrem Bett, den Laptop auf dem Schoß, während Avalon friedlich neben ihr döste. Vier Leute aus vier verschiedenen Teilen des Landes hatten ihr eine E-Mail geschrieben und angeboten, Avalon zu adoptieren. Doch der Besitzer hatte sich nicht gemeldet. Zugleich erleichtert und ein wenig entmutigt rief sie ihre eigene Website auf.
    Wie immer musste sie dabei lächeln. Diese Seite war ihr kleines Geheimnis. Es waren etliche Bestellungen eingegangen - über einhundert, seit sie vor ihrer Abreise aus Chicago das letzte Mal nachgesehen hatte.
    "Dann sollte ich mal besser loslegen", sagte sie zu Avalon, die kurz die Augen öffnete, gähnte und dann weiterschlief.
    Mit Stift und Notizblock ausgestattet, schrieb Echo eine Einkaufsliste: Samtsäckchen. Kordeln. Verschiedene Kräuter und Steine. Einiges davon war zwar mit den Möbeln gekommen, aber trotzdem musste sie ihren Großhändler kontaktieren. Auf der Unterlippe kauend überflog sie noch einmal die Bestellungen. Irgendetwas war ihr an ihnen vorhin aufgefallen. Und dann entdeckte sie den Namen.
    Cora Tellington.
    "Cora?", rief sie laut. Als sie die Adresse überprüfte, strahlte sie. Tatsächlich handelte es sich um Cora Tellington in Indian Rock, Arizona.
    Natürlich könnte sie die Bestellung persönlich ausliefern. Aber das wäre Cora vielleicht peinlich. Außerdem war Echo noch nicht so weit, über ihren Nebenjob zu sprechen. Ihr Name tauchte auf der Website nicht auf, auch keine Telefonnummer oder Postadresse. Die Verkäufe wurden über einen Online-Zahlungsservice abgewickelt, und die Päckchen verschickte sie ohne Absender.
    Ihr fiel noch etwas auf. Cora hatte nicht für sich selbst bestellt.
    "Hin", murmelte Echo verwirrt.
    Gepackt von dem dringenden Bedürfnis, sofort etwas zu unternehmen, sprang sie vom Bett und begann, ihre Kisten zu durchwühlen, um das nötige Material zusammenzusammeln.
    Eine Feder.
    Ein rosa Achat.
    Ein auf einen Papierstreifen gedrucktes Gebet.
    Das alles packte sie in ein kleines Samtsäckchen, band es mit einer goldenen Kordel zu und legte es in einen kleinen gepolsterten Umschlag, den sie am Montag zur Post bringen wollte. Was in aller Welt hatte Cora veranlasst, einen Liebeszauber nicht für sich, sondern für einen Mann zu bestellen?
     
    Das Päckchen kam mit der Nachmittagspost am Montag. Cora lächelte, als sie es sah. Ein kleiner Schauer durchfuhr sie, dann steckte sie das Päckchen in ihre Tasche, bevor Maggie oder eine andere ihrer Mitarbeiterinnen es bemerkte.
    Natürlich war es albern, Hoffnungen in diese Art von Magie zu setzen. Doch besondere Umstände verlangten besondere Maßnahmen. Sie hatte schon alles versucht, und so langsam fiel ihr nichts mehr ein.
    Natürlich hätte sie nach Sedona fahren und mit einem Medium sprechen können. Doch dort war sie viel zu bekannt. Und falls Rance davon erfahren sollte, würde er einen Anfall bekommen.
    Ich tue das für dich, Julie, dachte sie. Und für deine Mädchen. Natürlich hätte Julie darüber gelacht, das wusste sie. Ihre Tochter war ein praktischer, pragmatischer Mensch gewesen - genau wie Rance, der nur an das glaubte, was er sehen, hören und berühren konnte.
    Das fand Cora traurig.
    Gehämmer in Echos Laden riss sie aus ihren Gedanken. Eddie Walters' Lastwagen parkte noch immer vor der Tür. Nach drei Dauerwellen und einmal Strähnchen konnte sie eine Pause vertragen. Sie beschloss, nach nebenan zu gehen und zu sehen, wie die Arbeiten vorangingen.
    Echo stand barfuß auf einer Leiter und strich die Decke. Lange Beine ragten aus ihrer kurzen Shorts. Sie trug ein enges T-Shirt und sah aus wie eine Nymphe. Der Hund war nirgends zu sehen.
    "Wow", rief Cora voller Bewunderung. "Der Laden sieht toll aus."
    Lächelnd kletterte Echo die Leiter hinunter, legte die Farbrolle auf ein Tablett und stemmte die Hände in die Hüften. "Donnerstag soll die erste Bücherlieferung kommen. Also kann ich vielleicht schon am Samstag eröffnen."
    Cora sah mit Freude, wie der alte Laden zu neuem Leben erwachte. Sie hatte ihn vor Jahren gekauft, in der Absicht, sich zu vergrößern. Doch dann stellte sich heraus, dass sie auch so alle Hände voll zu tun hatte. Inzwischen dachte sie immer öfter darüber nach, sich aus dem

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