Echo der Liebe
eher verlegen als belustigt. "Sie können auch den Hund mitbringen."
Ohne dass sie es merkte, fuhr Echo sich mit der Zunge über die Lippen. "Hören Sie, Sie müssen nicht
"Sprechen Sie eigentlich jemals in ganzen Sätzen?" Es erleichterte Rance, dass sie daraufhin leise lachte.
Sie sah an ihrer Kleidung herab, die Rance ihr liebend gern genüsslich ausgezogen hätte.
"Ich sehe schrecklich aus", bemerkte sie.
Und wie schrecklich, dachte er, und wurde noch unruhiger, als er sich vorstellte, wie er vor ihr kniete und sich ihre wunderschönen Beine über die Schultern legte. "Meiner Ansicht nach sehen Sie gut aus." Das war die Untertreibung des Jahrhunderts.
"Okay", nickte sie.
"Okay", sagte er ebenfalls.
"Ich gehe nur schnell duschen. Wir treffen uns dann später bei Ihnen."
Ein anderes Bild explodierte in seinem Kopf. Echo, nackt unter der Dusche, wie sie in seine Umarmung sank. Wenn er nicht auf der Stelle von hier verschwand, musste er schnell hinter den Ladentresen flüchten, damit sie seine Erregung nicht bemerkte.
"Um sechs?", fragte er.
"Um sechs", bestätigte sie.
Auf dem Weg zur Tür sah er noch einmal zurück. "Brauchen Sie eine Wegbeschreibung?"
Ihr Lächeln brachte etwas in ihm zum Schmelzen. "Das wäre nicht schlecht.«
In Windeseile erklärte er ihr den Weg und flüchtete dann, so schnell er konnte. Auf der Straße bemerkte er, dass die Tür seines Wagens einen Spalt offen stand. Merkwürdig, dachte Rance. Vorhin hatte er sie doch fest zugeworfen.
Schulterzuckend stieg er ein. Auf der Fahrt nach Hause dachte er ununterbrochen an Echo.
Er interessierte sich nicht für Esoterik.
Er rief keine Wahrsager an, hängte keine Steine auf und befragte keine Tarotkarten.
Und das alles brauchte er auch nicht, um zu wissen, was die Zukunft ihm bringen würde. Er würde mit Echo Wells schlafen - und zwar bald.
"Das hat nichts zu sagen", erklärte Echo Avalon, als sie nach der Dusche Jeans und die weiße Spitzenbluse überstreifte, die sie immer dann anzog, wenn sie etwas Dekolleté zeigen wollte. "Er will nur sein unhöfliches Verhalten von der Party wiedergutmachen."
Avalon legte hechelnd den Kopf zur Seite.
"Wir sollten da nicht zu viel hineininterpretieren", fuhr Echo fort und schüttelte ihr Haar. Sollte sie sich einen Zopf machen, es aufstecken oder offen tragen? Sie entschied sich für den Zopf. Es aufzustecken sah nach zu viel Mühe aus, es offen zu tragen, wäre zu sexy. Zumal es noch feucht war und sich so heftig kräuseln würde, als hätte sie einen Finger in die Steckdose gesteckt.
Make-up?
Das würde auch zu gewollt wirken. Daher beschränkte sie sich auf Lipgloss und etwas Wimperntusche.
Parfum?
Auf gar keinen Fall.
"Na komm." Sie nahm Avalon an die Leine und schnappte sich ihre Tasche. Nir werden langsam fahren,' damit wir nicht zu eifrig wirken."
Im Laden blieb Echo einen Moment stehen, um voller Vorfreude die neuen Regale zu betrachten. Dann ging sie zu ihrem Wagen, den sie letztes Jahr, ohne groß zu überlegen, gekauft hatte. Zum ersten Mal fragte sie sich, ob sie nicht vielleicht eine etwas unauffälligere Farbe hätte wählen sollen.
Sie öffnete die Beifahrertür, ließ Avalon hineinspringen und befestigte dann den Sicherheitsgurt. "Man kann nie vorsichtig genug sein", sagte sie. "Immerhin bist du wahrscheinlich schwanger."
Kurz darauf fuhren sie aus der Stadt. Erst nach einigen Meilen fiel Echo wieder ein, dass sie ja nicht zu eifrig wirken wollte. Sofort bremste sie auf das Tempo eines Mähwagens ab. Avalon betrachtete interessiert die Landschaft. Echo schaltete das Radio ein und gleich wieder aus. Sie stellte den CD-Player an. Mozart. Genau das brauchte sie jetzt.
Das Holzhaus stand an einem Bach, auf dem die letzten Sonnenstrahlen des Sommerabends tanzten und glitzerten. Ordentlich parkte sie ihr Auto neben Rances Geländewagen und musste lachen, als Rianna und Maeve aus dem Haus gestürmt kamen.
"Ich habe auch ein rosa Auto!", schrie Rianna zur Begrüßung.
Avalon bellte freudig und zerrte am Sicherheitsgurt. Echo stieg aus und ließ Avalon heraus. Sofort begann die Hündin, die beiden Mädchen aufgeregt zu umkreisen. Dann rannten die drei davon, offenbar zu aufgeregt, um auch nur eine Sekunde still zu stehen. Einen Moment sah Echo ihnen hinterher, und plötzlich, ohne dass sie sich vorbereiten konnte, stand Rance neben ihr.
"Willkommen auf Triple M", sagte er leise. Seine dunkle Stimme ließ Echo kurz zusammenzucken. Erschrocken sah sie zu ihm und
Weitere Kostenlose Bücher