Echo der Liebe
braten sollte oder so was.
Er war Schweißer, verdammt noch mal. Und er hatte hart gearbeitet, um so weit zu kommen. Zuletzt war er sogar Vorarbeiter gewesen. Ein Mann hatte nun mal seine Prinzipien.
"Mr. McKettrick ist bis zum Ende der Woche nicht im Land", meldete die Frau sich jetzt. "Aber ich stelle Sie gern zu Miss Bridges durch. Sie betreut dieses Programm."
Der Freund war also nicht nur nicht in der Stadt, sondern nicht einmal im Land. ja, das war tatsächlich ein Zeichen.
Er bedankte sich höflich, sagte, dass er ein anderes Mal anrufen würde und legte auf. Am liebsten hätte er sofort Della angerufen, um ihr mitzuteilen, dass er eine Überraschung für sie hätte. Aber seine Karte war leer.
Am nächsten Morgen war in der Buchhandlung so viel los, dass Echo Ayanna anrufen und sie bitten musste auszuhelfen. Keine dreißig Minuten später war Ayanna da. Doch sie benahm sich merkwürdig, fast schüchtern. Verwundert versuchte Echo, den Grund dafür herauszufinden, als ein Mädchen in den Laden stürmte. Ohne die Bücher und Geschenke eines Blickes zu würdigen, steuerte sie direkt auf die Kasse zu.
"Kann ich dir helfen?", fragte Echo.
"Ich brauche einen Liebeszauber", keuchte das Mädchen.
Echo erstarrte, als wäre sie gerade mitten in ein Schlangennest getreten.
"So etwas verkaufen Sie doch, oder nicht? Ich muss doch nicht über die Website bestellen? Ich habe es eilig. Ich brauche eine Verabredung für den Sommerball."
"Der Sommer..."
"Man erzählt sich in der ganzen Stadt, dass Sie solche Liebeszauber verkaufen", bestätigte Ayanna und machte einen großen Schritt über Snowball hinweg, die unter dem Tresen zu Echos Füßen lag. Seit Echos Tränenausbruch in der vergangenen Nacht war die Hündin nicht von ihrer Seite gewichen.
Das Mädchen, das ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hatte und schlechte Haut, sah sie hoffnungsvoll an. "Sie verkaufen mir doch einen, oder?"
Bis gerade eben hatte Echo gedacht, dass außer Cora niemand in Indian Rock von ihrer kleinen Nebentätigkeit wusste. Hatte Cora ihr Geheimnis tatsächlich weitererzählt?
"Hör mal, also begann sie.
"Jessica", sagte das Mädchen.
"Jessica. So ein Liebeszauber ... nun, das ist eher ein Spaß. Ein kleines Säckchen mit einem Stein und einer Feder und einem kleinen Gebet darin ..."
"19,95 plus Porto", bestätigte Jessica und legte einen Zwanzigdollarschein auf den Tresen. "Da Sie nichts verschicken müssen, reicht das doch, oder?"
"Das ist wirklich nicht ..."
Aber Jessica hörte gar nicht zu. "F. Finklestein aus Waycross in Georgia hatte innerhalb von zwölf Stunden eine Verabredung für den Schulball." Offenbar kannte sie die Empfehlungsschreiben. "Der Ball ist in einer Woche. Alle meine Freundinnen haben ein Date, und ich habe noch nicht mal ein Kleid. Sie müssen mir helfen."
Jessicas Augen füllten sich mit Tränen.
Ayanna beschäftigte sich mit irgendetwas im hinteren Teil des Ladens.
"Meine Schwester Alicia sagt, dass ich ein Wunder brauche für ein Date", gestand Jessica.
Echo seufzte innerlich. Dann beugte sie sich vor, nahm ein rotes Samtsäckchen unter der Theke hervor, und gab es Jessica zusammen mit dem Zwanzigdollarschein. "Das schenke ich dir", sagte sie sanft. "Viel Glück, Jessica."
Das Mädchen errötete. "Danke", sagte sie. Ihr gelang ein zittriges Lächeln, und sie presste das Säckchen fest an die Brust. "Vielleicht schreibt J. Borger aus Indian Rock, Arizona, bald eine Empfehlung, weil sie eine Verabredung für den Sommerball hat."
"Das hoffe ich sehr", entgegnete Echo.
Kaum hatte Jessica den Laden verlassen, eilte Echo zur Tür. "Ich bin gleich zurück", rief sie Ayanna zu.
Sie fand Cora nebenan in einem Stuhl, wo sie eine Kinozeitschrift durchblätterte und wartete, bis die Farbe bei ihrer Kundin lange genug eingewirkt war.
"Hast du jemanden von dem Liebeszauber erzählt?", überfiel Echo sie.
Überrascht ließ Cora die Kinozeitschrift sinken, die uralt sein musste, da auf dem Cover Jennifer Aniston und Brad Pitt miteinander schmusten. Ihre Lippen formten ein stummes Oh.
"Es könnte sein, dass ich es einem der Mädchen in der Post gegenüber erwähnt habe-, gestand sie schuldbewusst und stand auf. "Es tut mir so leid
Erst jetzt realisierte Echo, wie wütend sie aussehen musste, und sie korrigierte umgehend ihren Gesichtsausdruck. Wenn überhaupt noch etwas sicher war in ihrem Leben, dann die Freundschaft von Cora Tellington. "Schon gut", seufzte sie.
"Was ist passiert?"
Echo erzählte ihr
Weitere Kostenlose Bücher