Echo der Liebe
von Jessicas Besuch und deren hohen Erwartungen.
Cora lächelte. "Arme Jessica. Sie war früher in meinem Twirling-Unterricht. Ich habe schon immer gesagt, dass sie mal ein sehr hübsches Mädchen sein wird, sobald sie ein paar Kilos verloren hat und ihre Haut besser wird."
"Ich will nicht, dass sie enttäuscht ist", murmelte Echo. Sie knabberte auf der Unterlippe, und dann überrollte sie plötzlich eine wahre Flut von Schuldgefühlen. Schließlich hatte sie schon über eintausend von diesen kleinen Säckchen an hoffnungsvolle Kunden in ganz Amerika und Kanada verkauft. Wie konnte sie nur so verantwortungslos sein? Es gab bestimmt eine Menge Jessicas da draußen, die darauf warteten, dass ein ganz spezieller junge sich endlich mit ihr verabredete.
Was nicht geschehen würde.
Bestürzt schlug sie eine Hand vor den Mund und sank in einen der billigen Plastikstühle im Wartebereich.
Schnell lief Cora zu ihr. "Du meine Güte, Echo - was ist los?"
Tränen glitzerten in Echos Augen. "Was habe ich nur getan?", flüsterte sie. "Am Anfang war alles nur ein Spaß. Ich hätte nie gedacht ... "
Cora setzte sich neben sie. »Liebes, Liebes - nun reg dich doch nicht auf.
Im nächsten Moment bekam Echo keine Luft mehr.
Weil Cora sich mit Krisen bestens auskannte, legte sie eine Hand in Echos Nacken und zwang sie, den Kopf zwischen die Beine zu stecken. "Atme ganz langsam und tief. Ganz, ganz ruhig."
Aber Echo versuchte, sich wieder aufzurichten. habe ich nur getan?", wiederholte sie.
Energisch drückte Cora sie wieder hinunter. "Atmen."
Echo konzentrierte sich. Als sie sich ein wenig besser fühlte, erlaubt Cora es ihr, sich aufzusetzen. Sofort dachte sie wieder an Jessica Borger und brach in Tränen aus. Sehr behutsam umfasste Cora Echos nasses Gesicht. "Hier geht es gar nicht um den Liebeszauber, oder?"
Echo dachte an ihren Traum.
Die Puppe gehörte jemand anderem.
Der Hund gehörte jemand anderem.
Der Mann gehörte jemand anderem.
"Doch." Sie schüttelte den Kopf.
"Das glaube ich nicht. Ich habe das Gefühl - rein intuitiv - dass du verletzt bist, weil Rance nach Taiwan oder Singapur oder weiß der Himmel wohin abgehauen ist."
"Nein", protestierte sie.
"Wenn ich du wäre", fuhr Cora mit gesenkter Stimme fort, um nicht von der Kundin gehört zu werden, "würde ich mich freuen. Ich habe Rance McKettrick noch nie so panisch gesehen. Er würde jederzeit mit den bloßen Händen gegen einen Grizzly kämpfen. Aber du hast ganz offenbar seine Seele berührt. Und zwar so sehr, dass er um die halbe Welt fliegt, um kurz zu Atem zu kommen." Sie lachte, offenbar gefiel ihr die Vorstellung, dass Rance vor etwas davonlief. "Gut gemacht", fügte sie hinzu.
Sprachlos starrte Echo sie an. "Ich hätte nicht hierherkommen sollen", murmelte sie dann. "Ich hätte in Chicago bleiben sollen."
"Unsinn. Du gehörst hierher."
"Habe ich dir erzählt, dass ich Avalons - nein, Snowballs Besitzer gefunden habe?"
"Nein."
"Es bringt mich fast um, sie zurückgeben zu müssen", schniefte Echo. "Wenn ich in Chicago geblieben wäre, mit meinem vollkommen intakten Leben, hätte ich sie niemals gefunden und mich so an sie gewöhnt ..."
"Und was wäre dann aus dem armen Tier geworden? Sie wäre sicher verhungert oder überfahren worden. Nein, Echo. Du darfst es niemals bereuen, dass du diesen Hund liebst oder sonst jemanden."
Das Problem mit der Liebe ist, dass man am Ende immer verliert", weinte Echo.
Cora nahm sie kurz in die Arme. Ach, aber was man alles verpassen würde!"
Plötzlich fiel Echo wieder ein, dass sie die Besitzerin eines Ladens war. Sie stand auf und strich ihr weißrosa geblümtes Kleid glatt. Es war höchste Zeit, sich wieder wie eine Erwachsene zu benehmen.
"Vielen Dank, Cora."
"Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich bei der Post mal wieder den Mund nicht halten konnte. Und mach dir nicht so viele Gedanken. Diese Säckchen, die du verkaufst, die funktionieren sowieso nur wegen der Hoffnung."
In ihrem eigenen Laden warteten bereits sechs Frauen auf sie. Alle wollten einen Liebeszauber kaufen. Sie versuchte, die kleinen Säckchen zu verschenken. Aber die Kundinnen und auch die nächsten zehn wollten nichts davon hören. jede einzelne schob einen Zwanzigdollarschein über die Theke und verschwand wieder, um irgendwelche ahnungslosen Männer mit einem Liebeszauber zu belegen.
Um fünf schloss Echo erleichtert die Tür ab. Um sechs hörte sie ein lautes Klopfen. Sie lief in Jeans und T-Shirt die Treppe hinunter und sah
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