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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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gestand Echo. "Wir haben nicht mehr miteinander gesprochen, seit ich mit dem College fertig bin." Ein- oder zweimal hatte sie einen Freund gebeten, sie an dem Haus vorbeizufahren, wo sie aufgewachsen war. Später, als sie selbst ein Auto besaß, hatte sie diese Fahrt ein paarmal allein unternommen, an Thanksgiving und Weihnachten. Nie hatte sie angehalten, und beim letzten Mal hatte plötzlich ein fremder Mann in der Einfahrt gestanden und das Eis von den Scheiben seines Wagens gekratzt.
    Ayanna setzte sich neben Echo und nahm sie in ihre Arme. "Hallo wäre für den Anfang nicht schlecht. Und dann vielleicht: Danke für die Puppe." Sie hielt inne. Es sei denn, es handelt sich nicht um ein Geschenk."
    Ganz instinktiv zog Echo die Knie an und ließ die Stirn darauf sinken. Sie atmete ein paarmal tief ein und aus. Ich kann es nicht fassen, dass er sich daran erinnert", murmelte sie.
    "Man erinnert sich an die merkwürdigsten Dinge", sagte Ayanna. "Erzählen Sie mir von der Puppe, Echo.«
    Und Echo hob den Kopf, seufzte und erklärte so gut sie konnte, wie sie nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel und ihrer Tante aufgewachsen war, wie sie die Puppe gesehen und all ihren Mut zusammengenommen hatte, um sie sich zu Weihnachten zu wünschen. Als sie hochsah, stellte sie fest, dass Ayanna weinte.
    "Auf diese Weise will er sich entschuldigen, Echo. Ihr Onkel, meine ich."
    "Meine Eltern hatten eine kleine Lebensversicherung abgeschlossen. Ein Anwalt hat mir den Scheck geschickt. Aus heiterem Himmel, kurz nachdem ich achtzehn geworden war. Als ich die Stadt verließ, um aufs College zu gehen, sagte mein Onkel, ich wäre undankbar. Und dass ich ihm das Geld geben sollte für all die Ausgaben, die sie hatten, um mich wie ihr eigenes Kind großzuziehen."
    "Dafür muss doch die Sozialversicherung aufgekommen sein", warf Ayanna ein.
    "Ja. Und sie haben mich ganz sicher nicht wie ihr eigenes Kind großgezogen. Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich einfach in den Bus eingestiegen bin. Aber ich wusste, wenn ich es nicht täte, würde ich für immer in der Nähe bleiben."
    Liebevoll tätschelte die ältere Frau ihre Hand. "Sie haben das Richtige getan, Liebes."
    "Habe ich das?", fragte Echo leise. "Es war vielleicht kein tolles Zuhause, aber es war das einzige, was ich hatte."
    "Sie sollten zu Hause anrufen", wiederholt Ayanna streng. "Ich sage Ihnen etwas. Ich gehe mit Snowball spazieren, und Sie schließen hinter uns ab, nehmen das Telefon und finden heraus, was los ist."
    "Ich weiß nicht, ob ich in dieses Wespennest stechen möchte. Vielleicht ist zu diesem Zeitpunkt eine Beziehung ..."
    "Es handelt sich nicht um eine Beziehung, Echo, sondern um einen Anruf. Niemand sagt, dass Sie diese Leute mit offenen Armen empfangen müssen."
    Echo nickte. "Sie haben recht."
    Fünf Minuten später stand sie allein in ihrem Laden und tippte die Telefonnummer in ihr Handy ein.
    "Hospiz ...", meldete sich eine Frauenstimme nach dem vierten Klingeln.
    Hospiz? Echos Herz setzte einen Moment aus. "Ich habe mich wohl verwählt", stammelte sie. »Entschuldigen Sie ..."
    "Wen möchten Sie denn sprechen?", unterbrach die Frau sie sanft, ganz so, als ob sie die Anrufe verwirrter Menschen gewöhnt wäre.
    "Joe Wells." In dieser Sekunde wusste sie, dass sie sich nicht verwählt hatte. "Mein Name ist Echo Wells. Ich bin seine Nichte."
    "Er hat gehofft, dass Sie anrufen", erwiderte die Frau.
    Echo schloss die Augen. "Ist er ...? Ich meine, wenn es sich um ein Hospiz handelt
    "Das soll er Ihnen selbst erzählen. Ich kann nur sagen, dass er sehr auf Ihren Anruf gehofft hat. Warten Sie bitte einen Moment."
     
    "Echo?" Die Stimme ihres Onkels klang genau wie früher. "Bist du das?"
    "Ja, ich bin es, Onkel Joe. W ... wie geht es dir?"
    "Nicht so gut", antwortete er. Ich habe gute und schlechte Tage. Heute ist ein guter Tag."
    "Das freut mich."
    "Hast du das Paket bekommen?"
    Sie nickte, dann fiel ihr ein, dass er sie nicht sehen konnte, und sie stieß ein krächzendes ja" hervor. "Dass du dich daran erinnert hast!"
    Joe Wells lachte, doch das Lachen klang traurig, aufgebraucht und gebrochen. "Die eine oder andere Hirnzelle arbeitet noch. Der Krebs hat aber eine Menge davon aufgefressen. Das ist nun einmal das, was Hirntumore für gewöhnlich tun." Er schwieg einen Moment. "Ich bin wegen der Puppe noch einmal zurück in den Laden, Honey. Doch es gab sie nicht mehr. Ausverkauft. Du warst so klein und hast noch immer an den Weihnachtsmann geglaubt.

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