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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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schweren Zeiten. Aber irgendetwas hatte sich verändert. Auf einmal war sie auf beängstigende Art und Weise verletzlich. Insgeheim wünschte sie, Ayanna würde wirklich bleiben - oder besser noch, Rance würde zurückkommen. "Bitte, Ayanna, gehen Sie nach Hause. Sie haben schon genug für mich getan."
    Nach einem letzten prüfenden Blick auf Echo holte Ayanna ihre Handtasche. "Versprechen Sie mir wenigstens, dass Sie anrufen, wenn Sie etwas brauchen."
    Echo nickte. Als Ayanna gegangen war, ging sie nach oben, zog Jeans und ein Tanktop an und nahm Snowball an die Leine. Nach einem langen Spaziergang teilten sie sich ein Sandwich mit Erdnussbutter und Marmelade und verfolgten den einzigen Sender, den Echos Fernseher empfing. Als sie die innere Unruhe nicht länger ertrug, stellte sie den Fernseher aus, durchwühlte ihre Kartons, bis sie das Telefon fand, und stöpselte es neben ihrem Bett ein.
    Im Schneidersitz wählte sie die Telefonnummer des Hospizes und bat darum, Onkel Joes Krankenschwester sprechen zu dürfen.
    "Sie sind Joes Nichte. Für die er die Puppe gekauft hat", begrüßte die fremde Frau sie.
    "Stimmt", antwortete Echo, nachdem sie ein paarmal geschluckt hatte. Margaret lehnte noch immer in ihrer Originalverpackung am Nachttisch. Das Glitzern des blauen Kleides war im Laufe der Jahre verblasst, doch im Schein der Lampe blitzte es noch ein wenig auf.
    "Er hat Tag und Nacht im Internet nach dieser Puppe gesucht", erklärte die Krankenschwester. "Wir alle haben geholfen, so gut es ging, wussten aber nicht, wonach er genau suchte. Als er die Puppe endlich entdeckte, war er überglücklich. Er bestellte sie sofort mit seiner Kreditkarte. Dann wusste er nicht, wohin er sie schicken sollte, und die Suche ging von vorn los." Ein Hauch von Missbilligung klang aus ihrer Stimme. "Es war nicht leicht, Sie ausfindig zu machen."
    "Mein Onkel und ich haben uns nicht sehr nahe gestanden."
    "Das dachte ich mir schon.
    "Gibt es etwas, das ich für ihn tun kann? Er hat angedeutet, dass ich ihn lieber nicht besuchen soll."
    "Er wäre einem Besuch nicht gewachsen." Die Krankenschwester klang traurig. Und Echo fragte sich, wie es wohl war, sich um Patienten zu kümmern, die nie mehr nach Hause zurückkehren würden. "Wenn Sie ihm eine Freude machen wollen, dann schicken Sie ihm ein paar Fotos von sich und vielleicht eine nette Karte.«
    Da sie keine aktuellen besaß, wollte Echo gleich am nächsten Morgen eine Karte und eine Einwegkamera kaufen. Vielleicht konnte sie ja auch den Zeitungsartikel mit dem Bild von ihr, Snowball und der Torte beifügen.
    "Das werde ich", erwiderte sie leise. "Wenn ... wenn irgendetwas geschieht, würden Sie mich dann bitte anrufen?"
    "Natürlich. Aber es wird keine Beerdigung geben. Joe möchte kein großes Aufheben, und seine Familie hat sich bereits von ihm verabschiedet."
    Wie traurig, dachte Echo. Wenn ein Mensch starb, sollte es dann nicht irgendeine Gedenkfeier geben? Sollten sich dann nicht Leute in einer Kapelle versammeln und traurig sein, dass er gegangen war?
    Doch dann begriff sie, dass ihr Onkel nicht so ein Leben geführt hatte.
    Er war geschieden und hatte offenbar kein zweites Mal geheiratet.
    Und jetzt hatte er nur noch sie, seine Nichte, die ihm genauso fremd war wie er ihr.
    Echo notierte sich die Adresse des Hospizes, bedankte sich und legte auf. Snowball beobachtete sie dabei. Bald würden Marge und Herb in ihrem Wohnmobil auftauchen und ihr den Hund wegnehmen. Sie biss sich heftig auf die Lippe.
    Natürlich gab es noch Rance. Aber sie konnte von ihm nicht erwarten, dass er die leeren Stellen ihres Lebens ausfüllte. Er hatte seine Töchter, seine Schwiegermutter und zwei Cousins, denen er wichtig genug war, um Nachforschungen über seine mögliche Freundin anzustellen. Und er musste eine Ranch führen.
    Gut, sie hatten zwei Nächte miteinander verbracht, und es war fantastisch gewesen. Außerdem hatte er sie vor Bud Willand gerettet und sie heute festgehalten, bis sie eingeschlafen war.
    Doch wenn sie die Einsamkeit besiegen wollte, musste sie das schon selbst tun, indem sie neue Leute kennenlernte und Freundschaften schloss. Vielleicht sollte sie sich sogar einen neuen Hund zulegen, nachdem die Ademoyes Snowball abgeholt hatten. Bei Gott, es gab genug herrenlose Tiere auf der Welt, die ein Zuhause brauchten.
    Und so ein Zuhause wollte sie schaffen - zuallererst einmal für sich selbst. Sie könnte ein kleines Häuschen mit einem Garten mieten, Blumen pflanzen, Leute zum

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