Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
ihrer Bewachung abgestellt waren, standen etwas abseits und beobachteten die Flammen.
    Ohne das Feuer aus den Augen zu lassen, griff Garrison nach seinem Funkgerät. »Es breitet sich zu schnell aus.« Er drückte den Knopf an der Seite. »Wenn sie ihn nicht finden … «
    »Wo ist Lora?« Die Angst fuhr Kenton wie ein Messer in die Eingeweide.
    »Brian!«, kreischte die Mutter.
    »Sie führt das Team an«, antwortete Garrison brüsk und warf Kenton einen Blick zu. »Sie lässt keine Kinder zurück.«
    Aber zu welchem Preis? Wenn das Feuer sie nun einschloss? Wenn …
    »Wir geben erst auf, wenn keine Hoffnung mehr besteht«, fuhr Garrison fort.
    Kenton spürte die Hitze des Feuers auf seiner Haut. War das heiß! Er warf einen Blick auf die Mutter, die weinend am Boden lag.
    »Brian!«
    ***
    »Mike Randall war krank«, sagte Malone und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Der Bengel war schon seit Jahren immer wieder in der Psychiatrie gewesen. Das erste Mal, als er sein Haus anzündete, war er gerade mal acht. Acht!«
    »Als er den Brand gelegt hat, bei dem Tonya Kelly ums Leben kam, war er erst sechzehn.« Monica musste das nicht in den Akten nachschlagen. Sie kannte die Einzelheiten auswendig, darauf legte sie immer großen Wert. »Randall war noch ein Kind. Jedenfalls sah das Gericht das so. Deshalb kam er nicht ins Gefängnis.«
    »Randall hätte nicht aufgehört. Das wissen wir alle. Dieser bescheuerte Richter wusste es auch. Der Knabe war krank. Wenn er sich nicht umgebracht hätte, hätte er jemand anderen umgebracht, einen unschuldigen … «
    »Zum Beispiel seine Mutter?«
    Doch er schüttelte den Kopf, genau wie sie erwartet hatte. »Diese Frau war nicht unschuldig. Teufel auch, sie hat Randall erst zu dem Monster gemacht, das er war.«
    Irgendetwas ließ ihr keine Ruhe. Es quälte sie, aber sie bekam es noch nicht richtig zu fassen.
    »Sie hat ihm Brandwunden zugefügt, als er noch ein Kind war. Ich habe die Berichte des Arztes gelesen. Die Frau hat Zigaretten auf ihm ausgedrückt. Da war er gerade mal sechs. Sie hat einen Psychopathen aus ihm gemacht. Der Junge glaubte, das Feuer wäre etwas Gutes.«
    Nicht etwas Tödliches. Monica räusperte sich. »Dann gehörte sie auch verurteilt, nicht wahr?«
    »Ich habe ihnen nichts getan. Weder ihm noch ihr.«
    Allmählich glaubte sie ihm. Der Typ würde nicht zusammenbrechen. »Sagen Sie, Detective Malone, waren Sie je in einem Feuer?«
    »Was?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, und ich will auch nie in eins reingeraten. Ich bin kein Feuerwehrmann. Ich laufe nicht in brennende Häuser.«
    Klick.
    Aber sie brauchte Beweise. »Ich werde einen Kollegen holen. Ich will, dass Sie sich einer körperlichen Untersuchung unterziehen.«
    »Wie bitte? Sie verarschen mich doch, oder?«
    »Beweisen Sie mir, dass Sie keine Brandnarben haben, und Sie sind ein freier Mann.«
    Aber es ist nicht nur Schmerz, nicht wahr? Wenn das Feuer deine Haut berührt …
    Als Phoenix das gesagt hatte, hatte er aus Erfahrung gesprochen. Das wusste sie. Das war seiner Stimme anzuhören gewesen.
    So wie er über das Feuer redete – er personifizierte es, nannte es eine Geliebte …
    »Das ist alles?« Malone sprang auf, riss sich das Oberhemd vom Leib und warf es zu Boden. »Special Agent, schauen Sie, so viel Sie wollen.«
    ***
    Flammen schlugen aus der Tür des Hauses am Delaney Boulevard. Stimmen wurden leiser und lauter, und Kenton lief der Schweiß den Rücken hinunter.
    Komm schon, Lora , dachte er. Komm raus. Komm schon …
    »Sie müssen sich zurückziehen. Scheiße.« Garrison spie auf den Boden, und sein Finger schwebte über dem Knopf des Funkgeräts. »Ich hasse es wie die Pest, jemanden zu verlieren … «
    Ein Feuerwehrmann brach aus den Flammen hervor, kam regelrecht aus der brennenden Haustür geflogen.
    Kein Kind. War das Lora? Von der Größe her hätte sie es sein können. Aber sicher war Kenton nicht. Die Uniform war nicht eindeutig genug zu erkennen.
    Ein weiterer Feuerwehrmann stürzte aus den Flammen. Kenton hielt die Luft an. Er trug …
    Den Jungen.
    »Brian!«
    Die Mutter versuchte loszustürmen, doch ein Sanitäter und ein Feuerwehrmann hielten sie zurück. Andere Sanitäter nahmen dem Retter das Kind ab und drückten ihm eine Sauerstoffmaske aufs Gesicht.
    Der zweite Feuerwehrmann schob mit behandschuhter Hand seine Maske hoch. Nein, nicht seine. Ihre. Lora. Verrußtes Gesicht. Schweißnasses Haar.
    Die schönste Frau, die er je gesehen hatte.
    Kenton stürmte

Weitere Kostenlose Bücher