Echo der Vergangenheit (German Edition)
kurz vorm Umfallen bist?«, fragte er und sah sie kritisch an.
Sie biss die Zähne zusammen.
»Arbeiten wir doch schichtweise«, schlug Jon vor. »Du fährst ins Hotel, ruhst dich aus, und dann kommst du mit Kenton zurück, und ihr löst Sam und mich ab.«
Samantha drehte sich zu Monica um. »Ein paar Stunden … dann müsste ich eigentlich was haben.«
Noch ein paar Stunden. Monica nickte ärgerlich. »Na gut, aber sobald du irgendwas rausfindest, egal was, rufst du mich an.«
Luke nahm sie am Ellbogen. »Komm schon, Schatz.« Das Kosewort sagte er so leise, dass nur sie es hören konnte.
Gemeinsam gingen sie zur Tür.
Dort wären sie beinahe mit Captain Lawrence und Malone zusammengestoßen. Malone blickte missbilligend auf Lukes Hand, die auf Monicas Arm lag.
»Wir haben eine Zeugin gefunden, die Malone heute Morgen ziemlich früh bei Loras Haus hat ankommen sehen«, sagte Lawrence und verschränkte die Arme vor der Brust.
Eine Zeugin? , dachte Monica. Meine Güte, wen hatten die Polizisten alles aus dem Bett geklingelt, um ein Alibi für Malone zu bekommen?
»Nach dem Feuer letzte Nacht konnte Ms Susan Lynn James augenscheinlich nicht gleich wieder einschlafen, deshalb war sie spät dran, als sie zur Arbeit fuhr.«
Dann war Detective Malone also nicht in Kyles Nähe gewesen. Nun, zu dem Ergebnis war Monica auch schon gekommen.
»Ich will, dass Sie meinen Detective von jedem Verdacht freisprechen«, fuhr Lawrence fort. »Außerdem würde er gern eine Entschuldigung hören.« Er grinste sie auf eine Art an, die ihr nicht gefiel. So einen Blödsinn konnte sie im Moment wirklich nicht brauchen.
Sie spürte, wie Luke sich verspannte und wusste, dass ihr Liebhaber das Gleiche dachte. »Klar.« Sie verzog den Mund zu einem Lächeln, das alles andere als liebenswürdig war. »Im Namen der SSD entschuldige ich mich hiermit offiziell dafür, dass wir unsere Arbeit getan und einen Mann vernommen haben, der in Verbindung zu jedem einzelnen der Brände steht. Mir ist bewusst, dass es äußerst unangenehm für Sie war, uns auf Fragen zu antworten, die Sie bereits ganz am Anfang hätten beantworten sollen, aber … na ja, so funktioniert das System nun mal.«
Lawrence fiel die Kinnlade herunter.
Malone runzelte die Stirn, und hinter sich hörte sie Ramirez kichern.
Sie neigte den Kopf in Malones Richtung. »Nichts für ungut. Sie stehen seit einer halben Stunde nicht mehr auf der Liste der Verdächtigen.«
»Wie bitte?«, donnerte Lawrence. »Wieso weiß ich davon nichts?«
»Jetzt wissen Sie’s.« Sie sah ihn provokativ an. Der Mann musste endlich begreifen, dass die SSD in der Hierarchie über ihm stand. Das hier war weder ein Wettkampf noch ein Debattierclub.
»Wenn Sie nicht davongerannt wären, als ich auf dem Weg zu Ihrem Büro war … « Der Mann war wirklich gerannt. Sie hatte angenommen, dass er das tat, weil er sich Kyles wegen schuldig fühlte. Aber jetzt war die Überheblichkeit wieder da. Vermutlich bildete er sich ein, er habe sie mit dem Alibi für Malone aus der Bahn geworfen. »Wären Sie geblieben, hätten Sie es erfahren.« Er brauchte nicht den Macker herauszukehren, nur weil er glaubte, ein Publikum zu haben.
Sie ließ ihn missgelaunt stehen und eilte, Luke an ihrer Seite, auf die Tür zu.
Ihre Hand lag schon auf der Türklinke, doch dann drehte sie sich noch einmal um. Das hatte Vorrang . »Es gibt noch etwas, das Sie wissen sollten.«
Lawrence hatte sich gerade umdrehen wollen, erstarrte aber mitten in der Bewegung.
»Bob Kyle hatte Familie hier in der Gegend. Vettern. Eine Tante. Sie werden sich um die Leiche kümmern.« Ihr Blick hielt seinen fest. »Übrigens, die werden eine Entschuldigung hören wollen – von Ihnen.«
Sie stieß die Tür auf. Die Sonne strahlte ihr viel zu hell entgegen, und ihr wurde klar, dass sie schon viel zu lange auf dem Polizeirevier ausgeharrt hatte. Sie hatte sich die ganze Nacht um die Ohren geschlagen.
Kein Wunder, dass ihre Knie zitterten. Wann hatte sie zuletzt etwas gegessen?
»Agent Davenport!«
Na toll.
»Ignorier ihn«, sagte Luke. »Wir sind gleich beim Auto.«
Doch das war nicht ihr Stil. Sie blieb stehen, drehte sich langsam um und sah Malone auf sie zuhasten.
Sie drückte den Rücken durch. Wenn er ihr Druck machen wollte, würde er erleben, wie eiskalt sie sein konnte.
Dass sie ihn verhört hatten, hatte er sich selbst zuzuschreiben. Jetzt war sein Stolz verletzt. Nun gut, der würde auch wieder heilen, und wenn sie ihn nicht
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