Echo der Vergangenheit (German Edition)
vernommen hätte, wäre sie vielleicht nicht darauf gekommen, dass der Täter Brandwunden haben musste.
»Sie wissen, wer es ist, nicht?«, sagte Malone, der vor ihr stehen geblieben war und in die Sonne blinzelte.
Sie starrte ihn sprachlos an.
»Ich sah Ihr Gesicht, als Sie mich ausquetschten. Irgendetwas ist geschehen. Sie wissen, wer es ist.«
Schön wär’s , dachte Monica.
»Ich will an dem Fall mitarbeiten. Ich stehe nicht mehr auf der Verdächtigenliste, und ich will wieder mitarbeiten. Das sind meine Leute, das ist meine Stadt. Ich habe stundenlang dagesessen und Ihre Anschuldigungen über mich ergehen lassen. Scheiße, ich habe es verdient, wieder ins Team zu kommen. Ich … «
Er hatte recht. »Sie sind nicht zusammengebrochen.«
Malone blinzelte.
All die Stunden, und er hatte seinen Zorn nicht ein einziges Mal die Oberhand gewinnen lassen. Er hatte sich die ganze Zeit beherrscht. Eindrucksvoll.
Oder gefährlich. Da war sie sich nicht sicher. Noch nicht.
»Schlafen Sie sich aus.« Jon hatte recht. Wenn sie sich nicht ausruhten, würden sie gar nichts mehr auf die Reihe bekommen. »Dann kommen Sie wieder. Wir nehmen Sie ins Team auf.«
»Sie wissen es.«
Noch nicht, aber bald, so Gott ein Einsehen hatte. »Bis Sie zurückkommen, haben wir eine Liste von Verdächtigen.« Sie brauchten Hilfe, um die Liste zusammenstreichen zu können – mal sehen, wie weit Detective Malone ihnen dabei helfen konnte.
Sie wusste, es würde eine ganze Reihe von Feuerwehrleuten auf der Liste stehen. Malone hatte eine enge Beziehung zu den Feuerwehrleuten aus seinem Bezirk und wahrscheinlich auch zu dem Killer.
***
Lora warf einen Blick auf den Wecker. Verdammt. »Ist es wirklich schon so spät?« Vierzehn Uhr dreißig. Sie hatte fast den ganzen Tag verschlafen. »Ich muss mich anziehen. Garrison wird um fünfzehn Uhr hier sein.« Sie sprang aus dem Bett und ließ das Laken von ihrem Körper gleiten. »Wir fahren in die Klinik, Wade besuchen … «
»Du tust, als wäre es nie passiert.« Beim Klang seiner Stimme blieb sie schlagartig stehen. »Es ist aber passiert. Ich werde jetzt nicht so tun, als hätte ich dir nie gesagt … «
Ihr stockte der Atem. »Kent … «
»Dass ich dich liebe.«
Ihre Knie begannen unkontrollierbar zu zittern.
Kenton rollte sich aus dem Bett und kam auf sie zu. Splitternackt, groß, kräftig. »Vielleicht willst du es ja nicht hören, aber ich kann es dir nicht ersparen.«
Lora hätte sich am liebsten verkrümelt, aber sie rührte sich nicht von der Stelle, wich keinen Zentimeter zurück.
Er berührte sie. »Ich hatte das nicht geplant. Ich wollte Sex. Heiß. Wild. So gut, dass wir beide durchdrehen. Schon als ich dich das erste Mal küsste, wusste ich, dass es so sein würde.«
Sie drehte sich zu ihm um, aber sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Aber ja, das hatte sie auch gewollt. Sie hatte sich auf dem Höhepunkt der Lust verlieren und die Geister loswerden wollen, hatte Leidenschaft gesucht, um die Vergangenheit hinter sich lassen und endlich in die Gegenwart zurückkehren zu können.
»Einmal. Einmal nur, und schon war ich dir verfallen.«
Augenblick mal, war das gut? Oder schlecht? Es klang schlecht.
Aber sie verstand, was er fühlte. Ihr war es genauso ergangen. Verfallen . Süchtig nach seiner Berührung. Seiner Zärtlichkeit.
»Dann habe ich mich immer mehr in dich verliebt. Ach verdammt, wahrscheinlich ist das schon am ersten Abend passiert.« Er lächelte, und beim Anblick seiner Grübchen schmolz ihr Herz. »An dem Abend, als du mich k. o. geschlagen hast.«
»Du wolltest einfach nicht raus aus dem Haus.« Etwas leiser fügte sie hinzu: »Ich wollte nicht, dass … «
»Ist ja aber eigentlich auch egal, wann.« Er kniff die Augen zusammen. »Jedenfalls sollst du wissen, dass ich dich bei jedem Atemzug schmecke.«
Sie schluckte.
»Wenn ich aufwache, gilt mein erster Gedanke dir.«
Auch sie dachte als Erstes an ihn, selbst wenn er nicht in ihrem Bett lag.
»Ich bin nicht von der eifersüchtigen Sorte, Lora. Aber diesem Detective hätte ich fast eine geknallt, einfach, weil er dich mal gehabt hat.«
Äh, Pete? Sprach er von Pete?
»Ich will mir dich nicht mit jemand anderem vorstellen, weder vor noch nach mir. Nach mir schon gar nicht, denn ich will nicht, dass das mit uns vorbei ist, wenn der Fall abgeschlossen ist.«
Das wollte sie auch nicht. Ihre Gefühle machten ihr Angst. Denn wenn einem so viel an jemandem lag, machte man sich verletzlich. Sie
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