Echo der Vergangenheit (German Edition)
Stadtviertel war die Gefahr eines Autodiebstahls nicht von der Hand zu weisen.
»Pete hat sich intensiv um die Fälle gekümmert. Aber dann hat man ihn von oben ausgebremst. Wir brauchten Hilfe von außen. Das wusste er.«
»Hast du ihm gesagt, dass du die SSD angerufen hast?« Er ging auf das gelbe Polizeiabsperrband zu, das um das Grundstück gespannt war.
»Äh, nein.« Sie warf ihm einen verlegenen Blick zu. »Ich wusste ja nicht, ob ihr mich ernst nehmen würdet. Ich wusste nur, dass ich etwas unternehmen musste.«
Er musterte die schwarzen Löcher, in denen sich vormals Fensterscheiben befunden hatten. »Glaub mir, wir nehmen so was ernst.« Gleich mehrere Leichen – das konnte man nicht ignorieren.
»Kent, ich … « Sie brach ab und schüttelte den Kopf.
Was war denn das?
»Danke«, presste sie hervor, und es klang wirklich, als fiele es ihr schwer, das zu sagen. Wahrscheinlich war dem auch so.
»Dank mir nicht zu früh, Süße. Noch habe ich deinen Killer nicht.«
Ihre Hände verkrampften sich. »Hyde mag mich nicht.«
Hyde war nicht der Typ, der Leute mochte. Kenton zuckte die Achseln und richtete den Blick wieder auf das ausgebrannte Gebäude. »Das ist mir egal.«
»Weil du selbst bestimmst, mit wem du schläfst?«
Er blinzelte. Auf so etwas war er nicht gefasst gewesen. »So könnte man das ausdrücken.«
»Er hat gesagt, er traut mir nicht.«
Kenton schmunzelte. »Er traut niemandem außerhalb der SSD .« Sie alle hatten die bittere Erfahrung machen müssen, dass man bei solchen Fällen stets die Augen offenhalten musste und nur den eigenen Teammitgliedern trauen durfte.
Ein Fehler, und man war tot.
Diese Killer waren einfach zu klug. Nicht umsonst zog die Polizei vor Ort die SSD hinzu.
Lora seufzte, bückte sich unter dem Flatterband durch und ging rasch vor ihm her. »Versuchst du immer, Frauen ins Bett zu kriegen, obwohl du ihnen nicht traust?«
Guter Konter. Er ließ den Blick von dem eingesunkenen Dach, das er betrachtet hatte, zu ihrem ausnehmend hübschen Hintern wandern. »Spaß kann man auch ohne Vertrauen haben.«
Lora blieb stehen. »Dann geht es also nur darum?«
»Was ist daran verkehrt?« Nach der Hölle klang Spaß für ihn richtig gut.
Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu, und in ihren Augen spiegelte sich die untergehende Sonne. So golden.
Scheiße. Hätte er lügen sollen? Noch nie hatte er sich den Weg in das Bett einer Frau erlogen, und er würde jetzt nicht damit anfangen.
Er wollte Lora.
Er war ziemlich sicher, dass sie unglaublich guten Sex miteinander haben könnten. Verdammt, die Frau war eine Granate. Er brauchte sie nur anzusehen, schon hatte er eine Erektion.
Allerdings sprach er lediglich von Lust und Vergnügen. Was wollte sie? Mehr?
Kenton war nicht sicher, ob er mehr zu geben hatte.
»Ich mag es, wie du mich ansiehst«, wisperte sie.
Wieder konnte er ihr nicht folgen. Denn Kenton nahm an, dass er sie ansah wie ein Mann kurz vorm Verhungern. Diese Augen, diese Lippen – was er mit diesem Mund nicht alles gern getan hätte. Er räusperte sich. »Wie sehe ich dich denn an?«
»Als würdest du mich begehren.«
Ganz genau. Auf der Stelle – und nackt.
»Nicht mitleidig.«
Was zum Teufel … ?
»Oder fürsorglich. Einfach nur … voller Lust.« Sie fuhr sich mit der hübschen blassrosa Zunge über die Lippen. »Das gefällt mir.«
Genauso gut hätte sie ihn in den Bauch schlagen oder seinen Schwanz lang und ausgiebig streicheln können.
Lora wandte sich ab. »Wenn man eine Brandstätte untersucht, arbeitet man von außen nach innen. Den größten Schaden richtet das Feuer rund um den Brandherd an. Soweit ich das feststellen konnte, lag der Brandherd im Erdgeschoss, im hinteren Zimmer.«
Diese Frau war eine Herausforderung. Scheiße, sobald sie mit diesem Tatort fertig waren …
»Als Brandbeschleuniger hat er Benzin genommen. Da vorne …« , sie wies auf die Wand, »… siehst du die versengten Stellen. Das Feuer fing am Boden an und ist dann die Benzinspur entlang an der Wand hoch in den ersten Stock gelaufen.«
Kenton atmete tief durch. Kalter Rauch stieg ihm in die Nase, gemischt mit Loras Geruch. Konzentrier dich , sagte er sich. Er hatte sie mitgenommen, um von ihrem Wissen zu profitieren, nicht um in Fantasien zu schwelgen, in denen er sie sich splitternackt vorstellte.
»Ich mag es, wie du mich ansiehst«, hatte sie gesagt.
Lora Spade war sehr gefährlich.
»Feuer brennt immer aufwärts«, fuhr sie fort und ließ den
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