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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Mädchen aufhielt. Das Mädchen hatte es nicht geschafft, sich aus dem brennenden Haus zu retten, Mike jedoch schon.
    Er kannte Mikes Geheimnisse. Er wusste, wie gern der Junge Flammen tanzen sah. Wie er sich danach verzehrte, sie zu berühren.
    Er wusste alles.
    »Ich habe getan, wa… was Sie wollten … «
    »Das hast du gut gemacht, Mike, wirklich.«
    Ein Lächeln spielte um die wulstigen Lippen des Bengels. »Sie … Sie werden sich doch für mich um sie kümmern?«
    Sie hatten einen Handel abgeschlossen. Einen richtigen, ehrlichen Handel. Er nickte. »Sie wird als Erste dran glauben. Keine Sorge.« Ein Leben für ein Leben. Denn für diese nächste Falle würde er einen ganz speziellen Köder brauchen.
    Er verstand Mike. Mike würde ihn nicht betrügen. Er würde Mike nicht betrügen.
    Sie würden beide von den Flammen bekommen, was sie wollten.
    Er wandte sich von Mike ab und ging den Flur entlang. Die Wohnung roch nach Zigarettenrauch und billigem Parfüm. Er gab der Schlafzimmertür einen Stoß, und sie schwang auf. Die Mutter lag im Bett, die Arme von sich gestreckt, der Rock hochgerutscht, das Gesicht im Bettlaken vergraben.
    Sie lag da wie tot.
    Das würde sie ja auch bald sein.
    Sie rührte sich nicht, als er sie mit Tequila begoss. Sie rührte sich auch nicht, als er die Laken darin tränkte.
    Kopfschüttelnd griff er nach ihren Zigaretten und dem Feuerzeug. Wie riskant, sie so in der Nähe liegen zu lassen. Extrem gefährlich.
    Er zündete eine Zigarette an und sog den Rauch tief ein. Nicht, dass er auf Zigaretten gestanden hätte. Für diese Sucht hätte er sich nie entschieden. Er drückte ihr die Zigarette in die Hand und legte ihre Finger über die mit Tequila durchtränkten Laken.
    Wie einfach.
    Aber für alle Fälle … und weil er wollte, dass das Feuer sich schnell ausbreitete …
    Er griff nach einer der dicken Kerzen auf ihrer Kommode. Die Kerzen brauchte sie, um den Mief von Alkohol und Zigaretten zu übertünchen. Er ließ das Feuerzeug aufflackern und hielt die Flamme an den Docht.
    Er stellte die Kerze rechts von ihr auf die Matratze und schob das Laken zusammen, bis es ein Hügelchen bildete. Ach ja, ein wenig Tequila war auch noch da.
    Schnell goss er den Rest über das Laken.
    Die Kerzenflamme zuckte, dann schlug sie höher. Asche fiel von der Zigarette, die leuchtend orange glomm.
    Ein paar Sekunden beobachtete er das Ganze, wartete, wartete …
    Zuerst bildete sich hellgrauer Rauch und stieg in die Luft. Dann züngelten die Flammen.
    Nicht mal jetzt rührte sich dieses Weib. Ihre Augen würden sich nie mehr öffnen.
    Sein Herz raste, und er atmete schneller.
    Das Feuer war so verdammt schön. Die Flammen tanzten, immer höher …
    Er trat ein paar Schritte zurück, um noch etwas länger zusehen zu können, ehe er sich umdrehte und ins Wohnzimmer zurückeilte.
    Da . Er griff nach dem Mobiltelefon, das auf dem Couchtisch lag. Das konnte er schließlich nicht liegen lassen.
    Außerdem hatte er es bezahlt – dieses und die anderen sechs Wegwerfhandys, die er mit sich herumtrug.
    Mike hatte noch mehr Flaschen von den Regalen genommen: Whiskey, billigen Wein, Gin. Er goss den Alkohol auf den Boden, schwang die Flaschen in großen Kreisen und ließ die Tropfen möglichst weit fliegen.
    Er machte einen Bogen um Mike und zur Tür. Die Flammen würden den Wohnraum bald erreichen. Er wusste, dass er nicht mehr lange bleiben durfte.
    Das war jetzt ganz und gar die Show des Bengels.
    »Ich werde aufsteigen!« Als er Mikes hohe, erregte Stimme hörte, blieb er stehen. Seine Hand lag schon auf der Klinke, doch er warf noch einen Blick zurück.
    »Aufsteigen aus den Flammen!«, schrie Mike.
    Er schmunzelte. »Ja, das wirst du.«
    Mikes blaue Augen leuchteten, und er grinste beglückt.
    Das Letzte, was er sah, war Mike, der die Flaschen schwang und den Alkohol überall im Haus seiner Mutter verteilte.
    Sacht schloss er die Haustür hinter sich.
    Draußen zog er seine Mütze tief ins Gesicht und holte tief Luft. Sie schmeckte schon nach Rauch.
    Er lief vom Haus weg und wartete mit dem Anruf, bis er sicher in seinem Auto saß.
    »Notrufzentrale. Was kann ich für Sie tun?«
    Er beugte sich vor und blickte aus dem Fenster. In dieser Straße standen die Häuser sehr dicht beieinander. Ein Brand konnte sich in dieser Gegend schnell ausbreiten. Wenn sich die Feuerwehrleute nicht beeilten, würde es der netten Ms Jenny Sue, der alten Witwe, die direkt neben den Randalls lebte, ganz schön heiß werden.
    Er

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