Echo der Vergangenheit (German Edition)
Bruder auch, sechzig Prozent seiner Hautoberfläche waren verbrannt. Die Ärzte haben nicht an sein Überleben geglaubt. Ihr Vater starb, kurz nachdem man ihn aus dem Haus gerettet hatte. Er starb vor ihren Augen.«
»Man kann nur hilflos zusehen«, hatte sie gesagt.
Hurensohn.
Er wirbelte herum und riss die Tür auf. »Lora!«
8
»Lora, warte!« Kenton packte ihre Hand und wirbelte sie herum. »Lora, verdammt, es … es tut mir leid.«
Ihre Brauen schossen in die Höhe. »Es tut dir leid, dass du ein Arschloch bist?«
»Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest.« An seinem Kinn zuckte ein Muskel. »Schau, das ist bescheuert, ja? Die ganze Situation ist totaler Dreck.«
Wie wahr.
Er senkte die Stimme. »Aber Lora, alle Fakten deuten auf einen Feuerwehrmann, und dieser Spur müssen wir nachgehen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht … «
»Du weißt selbst, dass der Täter über Insider-Wissen verfügt.«
Ja. Diese Brände waren einfach zu vollkommen gewesen.
»Er benutzt verschiedene Brandbeschleuniger«, fuhr Kenton fort, »und jedes Feuer hat einen anderen Ausgangsort.« Er schüttelte den Kopf. »Die meisten Brandstifter haben einen Lieblingsbrandbeschleuniger und immer den gleichen Ausgangsort. Bei diesem Mann ist das anders, und die Tatsache, dass er sich so gut mit unterschiedlichsten Brandbeschleunigern auskennt, und das bei so vielen verschiedenen Örtlichkeiten … «
Kenton musste den Satz nicht beenden. Sie wusste, worauf er hinauswollte. Vor allem Feuerwehrleute kannten sich mit so etwas aus. Jeder Feuerwehrmann, der ein Haus betrat, konnte sofort dessen Schwachstellen benennen – die, die am besten brennen würden.
Genauso war es bei dem Brandstifter.
Sie schluckte die Widerrede, die ihr auf der Zunge lag. Verdammt, Kenton hatte recht, und das kränkte sie am meisten.
»Das ist kein persönlicher Angriff«, sagte er. »Wir tun nur unsere Arbeit.«
Zu seiner Arbeit gehörte es, sie und ihre Freunde zu verhören. In ihrer Vergangenheit herumzuschnüffeln. Lora stieß einen tiefen Seufzer aus. »Du weißt Bescheid, nicht? Du hast alles über uns ausgegraben, und über mich weißt du auch Bescheid.« Ihre Narben waren ihm bereits aufgefallen, er hatte sie in der vergangenen Nacht berührt, insofern hätte sie sich eigentlich nicht fühlen müssen wie …
Auf dem Präsentierteller.
Dünnhäutig.
Eigentlich nicht, aber sie fühlte sich trotzdem so, und genau deshalb war sie aus dem Konferenzzimmer gestürzt. Wieso konnte sie nicht wie Davenport sein? Wieso hatte sie sich nicht im Griff?
Rick und Wade bogen um die Ecke und wären beinahe in die beiden hineingelaufen. »Dreck.« Kenton fuhr sich mit der Hand durch das perfekt sitzende Haar. »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«
Der Mann begriff es einfach nicht. Hier auf der Wache beobachtete oder lauschte immer jemand. Trotzdem nahm sie ihn an der Hand, stieß Rick und Wade aus dem Weg und zog ihn die schmale Treppe hinauf. Dort oben war das Zimmer, das man Amanda und ihr zur Verfügung gestellt hatte.
Kenton schlug die Tür hinter ihnen zu.
»So, jetzt sind wir allein.« Sie drehte sich zu ihm um. Ihr war bewusst, dass ihre Stimme ein klein wenig bebte. All ihre Geheimnisse . »Jetzt kannst du … «
Er packte sie, küsste sie und stieß seine Zunge tief in ihren Mund, als sei sie sein Eigentum.
Ihre Fingernägel gruben sich in seine Arme. Ihre Brustwarzen richteten sich auf, denn ah, verdammt, so sauer sie auch auf ihn war – sie begehrte ihn nach wie vor.
Die letzte Nacht hatte nicht gereicht. Sie war mehr wie eine Vorspeise gewesen, und jetzt hatte sie Hunger auf den Hauptgang.
Kentons Hände legten sich um ihren Hintern, und er presste ihre Hüften gegen seinen Schwanz.
Straff, hart und bereit, voller Lust, Hunger und Begierde.
Kein Mitgefühl. Obwohl er inzwischen Bescheid wissen musste …
Sie stemmte die Hände gegen seine muskulöse Brust und stieß ihn weg.
»Du weißt Bescheid.« Das war keine Frage, denn sie war sicher, dass in jener dünnen Akte alle Fakten ihres Lebens aufgelistet waren, sauber geordnet und getippt.
Er ließ sie nicht los. Seine Hände lagen weiter wie ein Schraubstock auf ihrem Arsch, und sein Ständer – sie musste sich zusammenreißen, um ihm ihr Becken nicht entgegenzuwölben. »Ich weiß von dem Feuer, als du dreizehn warst – wenn du das meinst.«
Sie reckte das Kinn. »Lass mich.« So konnte sie nicht mit ihm reden. Er war viel zu nah, sein Körper
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