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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte den Mann mit gerunzelter Stirn an. Sie hatte zwei uniformierte Polizisten dabei, die relativ nervös wirkten.
    »Lassen Sie uns in den Aufnahmeraum gehen«, donnerte Harvey. »In drei Minuten müssen wir auf Sendung sein!«
    Ah, deshalb hatten Monica und die Polizisten sich dort postiert. Monica warf Kenton einen Blick zu. »Schön, dass du auch da bist.«
    Der Verkehr war manchmal einfach ein Desaster.
    »Sie da«, nahm Harvey Kenton ins Visier. »Ich habe Ihnen einen Gefallen getan, ich habe Sie in meiner Sendung auftreten lassen.«
    »Nein, ich habe Ihnen einen Gefallen getan.« Das hatte Kenton tatsächlich. »Ich habe Ihnen Einschaltquoten verschafft, die ich auch jedem anderen Sender in der Stadt hätte verschaffen können.« Er hatte sich nur für Kanal Fünf entschieden, weil er am nächsten gelegen war.
    Harvey stand der Schweiß auf der Stirn. »Wenn wir seinen Anruf nicht senden, geht er zu einem anderen Sender. Dann machen die das. Der kriegt … «
    »Nein.« Da war Monica ganz sicher. »In jedem Sender in der Stadt ist Polizei vor Ort.« Sie wies auf die beiden Polizisten. »Er bekommt keine Sendezeit.«
    Darauf konnte er Gift nehmen.
    »Das können Sie nicht tun! Haben Sie noch nie etwas von Pressefreiheit gehört? Sie können nicht … «
    Lora schob sich neben Kenton. »Sie wollen ernsthaft einem Killer Sendezeit einräumen? Der Typ hat Menschen bei lebendigem Leib verbrannt, Sie Blödmann! Er hat einen Feuerwehrmann getötet, und Sie wollen ihn in Ihrer Sendung?«
    Sie sah aus, als würde sie ihm jeden Augenblick eine knallen.
    Kenton schob sich ein wenig vor sie, um es nicht so weit kommen zu lassen.
    Aber Harvey war schon auf dem Rückzug. »Es ist ja nicht so, dass wir das freiwillig senden wollen.«
    »Inwiefern? Verdreht er Ihnen die Arme? Ich sehe hier nämlich niemanden, der so was macht!«
    Sie war echt in Fahrt.
    Kenton hatte den Eindruck, dass Monica sich das Lachen kaum verkneifen konnte.
    »Eine Minute bis Sendebeginn … «, erklang Travis’ panische Stimme. »Ich … er ruft am Anfang der Sendung an. Wir müssen … «
    »Monica wird mit ihm sprechen«, sagte Kenton.
    Harvey fiel das Gesicht herunter. »Nein, die Abmachung war anders … «
    »Zeichnen Sie den Dialog auf. Jede Sekunde. Wenn das hier vorbei ist … « Er zuckte die Achseln. »Dann können Sie es senden. Aber erst, wenn das FBI die Aufzeichnung freigibt.«
    Harvey fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Nur Kanal Fünf?« Halbe Sachen waren immer noch besser als gar nichts, und Pile war vermutlich schon lange genug im Geschäft, um sich dessen bewusst zu sein. »Wir kriegen einen umfassenden Exklusivbericht, sobald er gefasst ist?«, legte Harvey nach.
    »Dreißig Sekunden … « Travis begann zu zittern.
    Kenton nickte.
    »Na gut. Gut, so machen wir’s.« Harvey klatschte in die Hände. »Los, an die Arbeit!«
    Das Team zerstreute sich.
    Monica trat von der Tür weg, die sich gerade von innen öffnete. Drinnen standen zwei weitere Polizisten. »Haben Sie die Fangschaltung installiert?«
    Der eine Gesetzeshüter nickte. »Ja.«
    »Bitte?« Harvey starrte sie bestürzt an. »Sie haben sich an unseren Telefonen zu schaffen gemacht?«
    »Natürlich«, antwortete sie und grinste ihn an. »Sie haben doch nicht ernsthaft geglaubt, wir verfolgen den Anruf nicht mit einem speziell vom FBI für solche Zwecke entwickelten Gerät zurück?«
    »Noch zehn Sekunden.«
    Harvey stürzte in den Aufnahmeraum.
    »Kenton, wollt ihr das wirklich tun?«, fragte Lora mit gerunzelter Stirn. »Wie es aussieht, spielt ihr diesem Burschen damit nur in die Hände.«
    »Wir müssen den Anruf entgegennehmen.« Die Chance, mit dem Täter direkt in Kontakt zu treten, durften sie nicht verpassen. Monica kannte ihre Monster. Sie würde ihn zum Antworten bringen. Dazu bringen, einen Fehler zu machen …
    Nur einen. Mehr brauchten sie nicht.
    »Nach der letzten Sendung sind zwei Menschen gestorben.« Loras Augen blitzten vor Zorn. »Was wird diesmal geschehen?«
    »Vielleicht kriegen wir den Hurensohn«, warf Jon ein.
    »Vielleicht auch nicht«, antwortete Lora grimmig.
    Was erwartete sie? Das hier war seine Arbeit, sie mussten das Telefongespräch entgegennehmen.
    Hinter sich hörte er den Sprecher aufs Stichwort die Zuschauer zu den Abendnachrichten auf Kanal Fünf begrüßen.
    Monica lief in den Kontrollraum, und Kenton folgte ihr auf dem Fuß. Sobald sich alle durch die Tür gequetscht hatten,

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