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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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und reckte das Kinn.
    »Morgen, Sonnenschein.« Die grollende Stimme des anderen FBI -Agenten, Ramirez, der sich an Kenton vorbei ins Zimmer drängte. In der Hand hielt er eine braune Tüte. Als sein Blick auf Lora fiel, die neben dem zerwühlten Bett stand – und man musste kein Genie sein, um zu wissen, was sie letzte Nacht getrieben hatten – , hob er eine seiner dunklen Brauen. »Lora.« Er ließ das L lange und genüsslich von der Zunge rollen.
    Der Blick des Agenten glitt von oben bis unten über sie.
    »Pass auf.« Kentons Knurren ertönte im gleichen Atemzug wie ihr »Den Blick hoch, Kumpel. Höher.« Sie brauchte Klamotten. Kleidung war definitiv ihre oberste Priorität.
    Ramirez grinste sie an und verzog die Lippen zu einem entspannten Lächeln. »Sie sind viel zu schade für ihn.« Er kam einen Schritt auf sie zu. »Ich habe Ihnen etwas mitgebracht.«
    Sie war nicht sicher, ob sie etwas von ihm wollte.
    »Nur zu. Sie werden Sie schon nicht beißen.« Er hob die Tüte.
    Aber du vielleicht , dachte sie.
    Kenton riss ihm die Tüte aus der Hand und sah hinein. »Siehst du, ich kann wirklich mitdenken.«
    »Was du vor allem kannst, ist nerven.« Kenton warf ihr die Tüte zu. »Klamotten.«
    Ja.
    Noch immer lag ein Lächeln auf Ramirez’ sonst eher gruseligem Gesicht. Eigentlich war er nicht der Typ, der manchmal grinste. Etwas Geheimnisvolles umgab ihn. Lebensgefahr. Tod. Wie Flammen kurz vor dem Aufflackern.
    »Sie riechen vermutlich ein bisschen nach Rauch, aber ich dachte, besser als nichts.« Wieder ließ er den Blick über ihren Körper wandern. »Andererseits … «
    »Du willst wohl einen Tritt in den Hintern«, flüsterte Kenton, und es klang ganz und gar nicht spaßig.
    Ramirez zuckte nur die Achseln. »Versuch’s.«
    »Locker bleiben, Jungs«, befahl sie und warf beiden einen warnenden Blick zu.
    »Jawohl, Ma’am.« Das kam von Ramirez.
    Dem Mann machte es augenscheinlich Spaß, Kenton auf die Palme zu bringen, und seine Strategie ging ganz offensichtlich auf.
    Ramirez zog eine zusammengefaltete Tageszeitung aus der Schlaufe am Gürtel seiner Hose. »Jones hat die Geschichte gebracht.«
    »Scheiße.« Kenton schnappte sich die Zeitung.
    Die Nachrichten . Daran, dass Fernsehen und Zeitungen vom Brand in ihrem Haus berichten könnten, hatte Lora überhaupt nicht gedacht. »Ich muss meine Brüder anrufen«, sagte sie zu Kenton und eilte ins Badezimmer, um sich umzuziehen. Wenn ihre Brüder von dem Feuer hörten, ehe sie dazu kam, mit ihnen zu reden …
    Würden sie ausflippen.
    Hinter ihr schlug jemand gegen die Zimmertür.
    Was? Schon wieder?
    Sie warf einen Blick über die Schulter und sah, wie die Tür erzitterte. Jemand musste ganz schön ungestüm mit der Faust auf sie eindreschen.
    Kenton und Ramirez wandten sich beide im selben Augenblick um. »Monica ist das nicht«, brummte Ramirez. Er hatte die Hand an der Waffe.
    Auch Kenton war bewaffnet. Sein Schießeisen zeichnete sich deutlich unter seiner Anzugjacke ab.
    »Ruhig«, sagte er zu Ramirez, der sich in Sekundenschnelle an der Wand neben der Tür postiert hatte.
    »Äh, Kent … «, setzte sie an, denn schon wieder bebte die Tür.
    Er riskierte einen Blick durch den Spion, dann drehte er sich um und starrte sie an. Die Tageszeitung hatte er fallen gelassen. »Du hättest deine Anrufe ein bisschen früher erledigen sollen.« Mit diesen Worten riss er die Tür auf.
    Ryan. Ben. Jake . Alle drei drängten sich mit hochroten Köpfen und ernsten Gesichtern ins Zimmer.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, brummte Ryan.
    »Wie … wie habt ihr mich gefunden?« Lora trat aus dem Bad und ließ die Tasche aufs Bett fallen.
    Ryan stürmte durchs Zimmer. »Bei dir hat es gebrannt. Gebrannt!« Er packte sie, zog sie an sich und drückte sie so fest, dass ihr die Luft wegblieb.
    »Himmel, Lora … als ich das in den Nachrichten gesehen habe … « Sie spürte, wie ein Schauder ihn durchlief.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, hörte sie Ben fragen. Über Ryans Schulter hinweg sah sie, wie Ben misstrauisch Ramirez musterte. »Was treibt ihr beiden Blödmänner hier mit meiner Schwester?«
    »Ramirez«, stellte Jon sich vor. »Special Agent Jon Ramirez.«
    »Ja, und?«, antwortete Jake. Kentons Dienstbezeichnung hatte ihre Brüder genauso wenig beeindruckt. Titel beeindruckten sie generell nicht. Auch Autorität lief bei ihnen ins Leere, und das war einer der Gründe, weshalb Jake es nicht lange in der Armee ausgehalten hatte und weshalb sie alle einen eigenen

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