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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Transporter, den man von außen nicht als Polizeifahrzeug erkennen konnte. Diaz öffnete die Schiebetür. Die Gestelle im Heck des Wagens waren mit elektronischen Geräten, Überwachungsmonitoren und drei verschlossenen Waffenständern bestückt. Diaz nahm einen Laptop vom Vordersitz, klappte ihn auf und stellte ihn auf den Boden des Vans. Auf dem Display war ein Flussdiagramm mit sechs verschiedenen Rechtecken zu sehen. Diaz klickte das erste an.
    Sekunden später wurden drei verschiedene Dokumente geöffnet. Es handelte sich um Zeugenaussagen des PPD im PDF-Format.
    »Uns liegen Zeugenaussagen von drei Leuten vor, die in der West Tioga Street wohnen«, sagte Diaz. »Nachbarn von Sharon und Kenneth Beckman. Sie haben alle übereinstimmend ausgesagt, dass sie Detective Byrne eine Stunde, bevor der Sohn Sharon als vermisst meldete, vor dem Beckman-Haus gesehen haben.«
    »Sie war die engste Verwandte, Russell. Ich war mit Kevin an dem Morgen bei ihr. Wir haben ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes überbracht.«
    »Wie Sie wissen, kehrte Kevin kurz darauf noch einmal zu dem Haus zurück. Haben Sie Detective Byrne begleitet?«
    »Nein«, sagte Jessica. »Er wollte ihr noch ein paar Fragen stellen. Uns lagen neue Informationen vor.«
    »Was für Informationen?«
    Diaz kannte die Antwort auf die Frage. Er wollte sie auf die Probe stellen. »Dass Kenneth Beckman im Mordfall Antoinette Chan verhört wurde.«
    »Wann kehrte Detective Byrne ins Roundhouse zurück?«
    »Das muss so gegen drei gewesen sein.«
    »Was hat er Ihnen über das Gespräch mit Sharon Beckman erzählt?«
    »Sharon Beckman hat nicht aufgemacht.«
    Diaz dachte kurz nach und klickte dann ein anderes Rechteck in dem Flussdiagramm an. Es handelte sich um den vorläufigen Bericht der Rechtsmedizin über Joseph Novak. »Laut Aussage des Rechtsmediziners trat Novaks Tod zwischen acht Uhr abends und sechs Uhr morgens ein. Wissen Sie, wo Detective Byrne sich um diese Zeit aufhielt?«
    Es waren entsetzliche Fragen, und es ging alles so schnell. Hatte Diaz tatsächlich vor, Byrne etwas anzuhängen?
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Hat Detective Byrne erwähnt, dass er Novak an diesem Tag noch einmal gesehen hat?«
    »Nein.«
    Diaz klickte das nächste Rechteck an, worauf ein Film in schlechter Auflösung abgespielt wurde. Es war eine dunkle Straße zu sehen.
    »Das ist der Film einer Überwachungskamera der Polizei Ecke Frankford und York.«
    Als die Zeitangabe auf dem Film vierunddreißig Sekunden anzeigte, lief ein Mann oben durchs Bild, zögerte kurz und verschwand wieder. Ein paar Sekunden später lief ein zweiter Mann von rechts nach links durchs Bild und verschwand dann ebenfalls. Diaz spulte den Film zurück. Er wies auf die untere rechte Ecke des Bildes, wo ein Van auf der Straße parkte. »Der Wagen mit diesem Kennzeichen ist auf einen Mann namens Patrick Connolly zugelassen, den Cousin von Detective Byrne. Connolly hat ausgesagt, dass er Detective Byrne diesen Wagen in der letzten Woche geliehen hat.«
    Jessica schaute sich den Wagen genau an. Es war eindeutig der Sedona-Minivan. Dann betrachtete sie das ganze Bild noch einmal aufmerksam. »Soviel ich weiß, hat Kevin bestätigt, dass er in dieser Nacht dort war. Das ist keine neue Information.«
    Diaz drückte auf Play. Der Film lief im Zeitlupentempo weiter. Als der erste Mann ins Bild kam, drückte er auf Pause. »Das ist Eduardo Robles.« Diaz ließ den Film weiterlaufen. Robles verschwand aus dem Bild und ging in die Gasse hinein, in der sie seinen Leichnam gefunden hatten. Der zweite Mann erschien im Bild. Diaz drückte wieder auf Pause.
    »Erkennen Sie diese Person, Detective?«, fragte Diaz.
    Jessica entging nicht, dass Diaz sie nun nicht mehr Jess, sondern Detective nannte. Jemand anderes hätte es vielleicht gar nicht bemerkt. Polizeibeamten entging so etwas nicht. »Nein. Tut mir leid. Das könnte jeder sein.«
    »Nicht ganz.« Diaz drückte auf ein paar Tasten und holte das Bild näher heran. Es wurde etwas unscharf, aber einige Dinge waren dennoch deutlich erkennbar, zum Beispiel die linke Hand des Mannes. »Es kann nur ein Weißer sein, also nicht ›jeder‹.« Diaz deutete auf das Rohr neben der Person. »Wir haben anhand dieses Standrohrs eine Messung durchgeführt. Diese Person ist mindestens über eins achtzig. Sie trägt einen dunklen Mantel und eine dunkle Wollmütze.« Diaz nahm ein Foto von Kevin Byrne von einer Ablage. Jessica erkannte es sofort. Es war vor einem Jahr auf einer

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