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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Gegenstand?
    Es ist eine Dienstmarke. Die Dienstmarke eines Polizisten.
    Was hast du an?
    Ein Kleid. Er hat mir ein Kleid angezogen.
    Was für ein Kleid?
    Ein Paillettenkleid. Ein Frauenkleid. Und er nennt mich Eve. Eve? Wer ist Eve? Kennst du jemanden, der so heißt?
    Nein. Er meint Eva aus dem Garten Eden. Eva, die durch den Apfel in Versuchung geführt wurde. Kannst du sein Gesicht sehen?
    Nein. Noch nicht. Aber ich kann seine Hand sehen. Er trägt einen großen Ring. Was ist das für ein Ring?
    Er sieht aus wie eine Schlange. Der Ring hat die Form einer Schlange.
    Plötzlich spürte Lucy Doucette in ihrer Traumwelt, dass sie fiel. Sie spürte, dass jemand versuchte, sie zu retten. Jemand oder etwas.
    Nein. Es war die Dunkelheit selbst. Sie streckte einen Arm aus …
    … ein Ring in der Form einer Schlange … die Schlange aus dem Garten Eden …
    … und dann brach die Dunkelheit über sie herein.

33.
    Joseph Novak saß in Verhörraum A, einem der beiden beengten, beklemmenden Vernehmungszimmer der Mordkommission.
    Sie hatten nicht viel gegen ihn in der Hand, und wenn er nicht weggerannt wäre, hätten sie ihn vermutlich nicht ohne sein Einverständnis ins Roundhouse zitieren können. Die Leute begriffen nicht, dass sich, sobald sie wegrannten, für die Polizei eine Menge Möglichkeiten eröffneten. Und auch sofort eine feindselige Atmosphäre entstand. Was eine ganz normale Unterhaltung hätte werden können, in deren Verlauf dann auch freundlich ein paar Fragen gestellt worden wären, begann nun mit Zweifeln und Misstrauen.
    Selbst wenn sie jemanden wieder laufen lassen mussten, hatten sie manchmal Glück. Das hatte größtenteils mit dem Fall selbst zu tun, mit der Empörung, die er nicht nur in der Mordkommission und der Bezirksstaatsanwaltschaft, sondern auch in der Öffentlichkeit auslöste. Wenn ein Fall im öffentlichen Bewusstsein Aufsehen erregte, wurde Druck auf die Polizeibehörden ausgeübt, damit diese schnellstens Ermittlungsergebnisse vorlegten. Die Detectives wiederum setzten die Staatsanwälte unter Druck, die die Richter bearbeiteten, was dazu führte, dass Genehmigungen für Hausdurchsuchungen und Leibesvisitationen etwas großzügiger erteilt wurden. Wenn man ein Haus oder einen Wagen durchsuchte, wusste man im Voraus nie, was die Suche bringen würde. Jedenfalls waren Durchsuchungsbeschlüsse ein hervorragendes Hilfsmittel für eine Anklage, selbst wenn man nicht wusste, was man eigentlich suchte.
    Sie ließen Novak ein paar Minuten in Verhörraum A schmoren. Das Vernehmungszimmer sah überhaupt nicht so aus wie die Verhörräume im Fernsehen.
    Im Fernsehen hatten sie hellgraue Wände, grelles Licht, einen sauberen Teppichboden, teure Möbel und in der Regel die Größe eines normalen Wohnzimmers. In Wirklichkeit waren sie – jedenfalls bei der Mordkommission des PPD – etwa vier Quadratmeter groß, also nicht viel größer als eine durchschnittliche Gefängniszelle. Und das war keineswegs ein Planungsfehler.
    Es gab in dem Raum keine Fenster, sondern nur die Spiegelglasscheibe, die nicht größer war als eine Zeitschrift. Dann waren da noch die Neonröhre an der Decke, die festgeschraubten Stühle und der Tisch mit den niedrigen Beinen. Gleichgültig, wie oft der Raum gewischt oder sogar gestrichen wurde, es hing stets ein leichter Gestank nach Urin und Desinfektionsmitteln in der Luft. Alles in allem glich ein Besuch in diesem Verhörraum dem eines in George Orwells Zimmer 101. Das hoffte die Mordkommission jedenfalls.
    Wenn man unter Klaustrophobie litt und hörte, dass die Tür geschlossen und der Riegel auf der anderen Seite vorgeschoben wurde, brach man innerlich zusammen. Schon mehr als ein harter Kerl war mit seinem Geständnis herausgeplatzt, nachdem er ein oder zwei Stunden in diesem netten Ambiente zugebracht hatte.
    Jessica saß Novak gegenüber. Byrne lehnte neben der Spiegelglasscheibe an der Wand. Novak saß mit ruhiger, ausdrucksloser Miene auf dem festgeschraubten Stuhl.
    Byrne legte die dicke Aktenbox auf den Tisch. Sie war fast leer, aber das brauchte Novak nicht zu wissen. Dieser sah kurz auf die Box und wandte den Blick dann Byrne zu.
    »Wo waren wir stehen geblieben?«, fragte Byrne.
    Novak schwieg.
    »Wir hatten uns so nett unterhalten. Warum sind Sie weggerannt?«
    Novak schwieg beharrlich.
    »Wohin wollten Sie denn?«
    Keine Antwort.
    Byrne ließ die Fragen einen Augenblick im Raum stehen und streckte dann die Hand aus. Jessica reichte ihm ihr iPhone. Byrne

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