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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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fiel, schaffte er ein Lächeln.
    »Hey, Gilly«, sagte er. »Nett, dass du vorbeigekommen bist.«
    Als er bis zur Brust aus dem Trichter ragte, zogen fürsorgliche Hände ihn heraus und halfen ihm aus der Segeltuchschlinge.
    Ziggy schwankte, verwirrt und erschöpft. Spontan rannte Alex hin und nahm seinen Freund in die Arme. Ein scharfer Geruch von Schweiß und Urin, vermischt mit dem von Erde, umfing ihn. »Alles klar«, sagte Alex und hielt ihn an sich gedrückt.
    »Jetzt ist alles in Ordnung.«
     
    Ziggy klammerte sich an ihn, als hinge sein Leben davon ab.
    »Ich hatte Angst, da unten zu sterben«, flüsterte er. »Ich durfte gar nicht daran denken, aber ich hatte Angst, ich würde sterben.«
     
    17
    aclennan stürmte aus dem Krankenhaus. Als er am Wagen ankam, schlug er m
    M
    it den Händen auf das Dach.
    Dieser Fall war ein absoluter Albtraum. Seit der Nacht, als Rosie Duff starb, war alles schief gegangen. Und jetzt weigerte sich das Opfer einer Entführung, eines tätlichen Angriffs mit Freiheitsberaubung, eine Aussage über seine Peiniger zu machen. Laut Ziggy wurde er von drei Männern angegriffen. Es sei dunkel gewesen, er hätte nicht richtig sehen können. Er hätte ihre Stimmen nicht erkannt, sie hätten sich gegenseitig nicht beim Namen gerufen. Und ohne ersichtlichen Grund hätten sie ihn in das Flaschenverlies geworfen. Maclennan hatte ihm mit Verhaftung wegen Behinderung der Polizei gedroht, aber der blasse und müde Ziggy hatte ihm direkt in die Augen gesehen und gesagt: »Ich verlange doch nicht, dass Sie eine Ermittlung durchführen, wie kann ich Sie dann dabei behindern? Es war nur ein Streich, der ein bisschen zu weit gegangen ist, das ist alles.«
    Er riss die Beifahrertür auf und warf sich auf den Sitz. Janice Hogg, die auf dem Fahrersitz saß, sah ihn fragend an.
    »Er sagt, es war ein Streich, der zu weit ging. Er will keine Aussage machen, er weiß nicht, wer es getan hat.«
    »Brian Duff«, sagte Janice entschieden.
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Während Sie da drin waren und warteten, bis man Malkiewicz untersucht hatte, habe ich mich ein bisschen umgehört.
    Duff und seine zwei Busenfreunde waren gestern Abend unten am Hafen in einer Kneipe. Ganz in der Nähe der Straße zur Burg. Sie sind etwa gegen halb zehn weggegangen. Der Wirt meint, sie hätten ausgesehen, als hätten sie noch etwas vor.«
     
    »Gut gemacht, Janice. Ist aber doch etwas dünn.«
    »Warum, meinen Sie, will Malkiewicz keine Aussage machen? Meinen Sie, er hat Angst, dass Sie ihn unter Druck setzen?«
    Maclennan seufzte. »Nicht die Art von Druck, an die Sie denken. Ich glaube, er hat sich bei der Kirche unten einen Partner gesucht. Er hat Angst, wenn er Duff und seine Kumpel preisgibt, dass sie vor Gericht und aller Welt bezeugen werden, dass Ziggy Malkiewicz schwul ist. Der Junge will Arzt werden.
    Er wird kein Risiko eingehen. Herrgott, ich hasse diesen Fall.
    Wo ich hinsehe, führt es zu nichts.«
    »Sie könnten Duff immerhin unter Druck setzen, Sir.«
    »Und was soll ich da sagen?«
    »Ich weiß nicht, Sir. Aber Sie würden sich vielleicht hinterher besser fühlen.«
    Maclennan sah Janice überrascht an. Dann grinste er. »Sie haben recht, Janice. Malkiewicz mag ja wohl verdächtig sein, aber wenn ihn jemand zusammenschlägt, dann sollten wir das sein. Lassen Sie uns nach Guardbridge fahren. Ich bin schon lange nicht mehr in der Papierfabrik gewesen.«
     
    Brian Duff kam so großspurig in das Büro des Chefs stolziert wie einer, der glaubt, er habe das große Los gezogen. Er lehnte sich an die Wand und streifte Maclennan mit einem arroganten Blick. »Ich mag es nicht, wenn man mich bei der Arbeit stört«, sagte er.
    »Halten Sie die Klappe, Brian«, sagte Maclennan verächtlich.
    »So redet man nicht mit einem Staatsbürger, Inspector.«
    »Ich spreche nicht mit einem Staatsbürger, ich spreche mit einem Mistkerl. Ich weiß, was du und deine schwachsinnigen Kumpel letzte Nacht getrieben haben, Brian. Und ich weiß, dass du meinst, du kommst damit durch, weil du etwas über Ziggy Malkiewicz weißt. Also, ich kann dir nur sagen, so läuft es nicht.« Er trat näher an Duff heran, nur ein paar Zentimeter von ihm entfernt. »Von jetzt an, Brian, seid ihr, du und dein Bruder, gebrandmarkt. Wenn du mit deinem Motorrad eine Meile schneller als die Geschwindigkeitsbegrenzung fährst, wirst du angehalten. Ein Glas zu viel, und wir lassen dich ins Röhrchen pusten. Wenn du einen von den vier Jungs auch nur schräg

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