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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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zornig.
    »Maclennan hat es uns gesagt«, sagte Mondo spitz. »Alex hat es nur bestätigt.«
    »Gut«, sagte Ziggy. »Ich glaube nicht, dass Duff und seine primitiven Kumpel nach mir persönlich gesucht haben. Ich meine, sie sind nur losgegangen, um ein paar Schwule zu klatschen, und fanden zufällig mich und diesen anderen Typ bei St. Mary’s.«
    »Ihr habt Sex in einer Kirche gehabt?« Weird klang entsetzt.
    »Es ist eine Ruine«, sagte Alex. »Nicht gerade geweihter Boden.«
     
    Weird sah aus, als wolle er noch etwas sagen, aber ein Blick von Alex ließ ihn innehalten.
    »Du hast Sex gehabt mit einem dir völlig Fremden, draußen im Freien, in einer eiskalten Winternacht?« Mondo sprach mit einer Mischung aus Ekel und Verachtung.
    Ziggy sah ihn lange nachdenklich an. »Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte ihn mit hierher gebracht?« Mondo sagte nichts. »Nein, das dachte ich mir. Nicht so wie die fremden Frauen, die du uns ständig bescherst.«
    »Das ist was anderes«, sagte Mondo und trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Warum?«
    »Na ja, zunächst mal ist es nicht verboten«, sagte er.
    »Danke für deine Unterstützung, Mondo.« Ziggy stand langsam und unsicher auf wie ein alter Mann. »Ich gehe zu Bett.«
    »Du hast uns immer noch nicht erzählt, was passiert ist«, sagte Weird, sensibel wie immer.
    »Als sie merkten, dass ich es war, wollte Duff, dass ich ein Geständnis ablege. Als ich nicht gestehen wollte, haben sie mich gefesselt und in das Flaschenverlies runtergelassen. Es war nicht gerade die beste Nacht meines Lebens. Also, wenn ihr mich entschuldigen würdet?«
    Mondo und Weird traten zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Die Treppe war zu eng für zwei, deshalb bot Alex ihm keine Hilfe an. Er glaubte, dass Ziggy jetzt sowieso keine Hilfe annehmen würde, nicht einmal von ihm. »Warum zieht ihr zwei nicht einfach zu Leuten, bei denen ihr euch wohl fühlt?«, sagte Alex und drängte sich an ihnen vorbei. Er nahm seine Büchertasche und seinen Mantel. »Ich gehe in die Bibliothek. Es wäre schön, wenn ihr beiden nicht mehr da wärt, wenn ich zurückkomme.«
     
    Zwei Wochen vergingen in einer Atmosphäre, die einem unbehaglichen Waffenstillstand glich. Weird verbrachte die meiste Zeit mit Arbeit in der Bibliothek oder bei seinen frommen Freunden. Ziggy schien seine Gelassenheit wiederzugewinnen, als seine Wunden heilten, aber Alex bemerkte, dass er nicht gern allein draußen war, wenn es dunkel wurde. Alex vertiefte sich in seine Arbeit, achtete aber darauf, dass er da war, wenn Ziggy Gesellschaft brauchte. Ein Wochenende traf er Lynn in Kirkcaldy, und sie fuhren nach Edinburgh. Sie aßen in einem kleinen italienischen Restaurant mit freundlicher Atmosphäre und gingen dann ins Kino. Den ganzen Weg vom Bahnhof zu ihrem Haus am anderen Ende der Stadt, drei Meilen, legten sie zu Fuß zurück. Als sie unter den Bäumen gingen, die das Dunnikier-Gelände von der Durchgangsstraße abschirmten, zog sie ihn in den Schatten und küsste ihn so innig, als hinge ihr Leben davon ab. Er war singend nach Hause gewandert. Derjenige, der am meisten von den letzten Ereignissen berührt wurde, schien paradoxerweise Mondo zu sein. Die Geschichte von dem Überfall auf Ziggy verbreitete sich an der Universität wie ein Lauffeuer. Was davon bekannt wurde, sparte erfreulicherweise den ersten Teil der Geschichte aus, so dass Ziggys Intimsphäre gewahrt blieb. Aber die überwiegende Mehrheit sprach von den vieren, als seien sie die Verdächtigen und als gebe es eine Art Rechtfertigung für das, was Ziggy angetan worden war. Sie waren zu Außenseitern geworden. Mondos Freundin ließ ihn ohne Umschweife fallen.
    Sie sorge sich um ihren Ruf, sagte sie. Eine neue zu finden stellte sich auch als schwierig heraus. Mädchen suchten mit ihm keinen Blickkontakt mehr. Sie schlichen sich davon, wenn er in Pubs oder Discos auf sie zuging und mit ihnen sprechen wollte.
    Auch seine Mitstudenten im Romanischen Seminar ließen ihn merken, dass sie ihn nicht mehr in ihrer Nähe haben wollten. Er war auf eine Art und Weise isoliert, wie es bei keinem der anderen drei der Fall war. Weird hatte die Christen. Ziggys Kommilitonen von der medizinischen Fakultät hielten zu ihm.
    Alex scherte sich einen Dreck darum, was andere dachten, er hatte Ziggy, und obwohl Mondo es nicht wusste, hatte er Lynn.
    Mondo hatte überlegt, ob er noch ein As aus dem Ärmel ziehen solle, wagte aber nicht, seine Karten offen zu legen, falls es sich als Niete

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