Echo gluecklicher Tage - Roman
Mann mit einer goldgerandeten Brille, der auf sie herunterblickte.
»Sie sind im Hospital«, erklärte er. »Sie haben Ihrem armen Mann einen ganz schönen Schrecken eingejagt; er hatte Angst, Sie zu verlieren.«
»Habe ich mein Baby verloren?«
Der Arzt nickte. »Es tut mir sehr leid, meine Liebe, aber Sie sind jung und gesund und werden bald wieder auf die Beine kommen.«
»Kann ich meinen Mann sehen?«, flüsterte sie.
»Für ein paar Minuten, dann müssen Sie sich ausruhen. Ich schicke ihn zu Ihnen.«
Es musste später Abend sein, denn es brannte nur ein schwaches Licht in dem großen Raum, und die Leute in den anderen Betten schienen zu schlafen. Beth fragte sich verwirrt, warum sie sich nicht erinnern konnte, was mit ihr passiert war, nachdem der junge Ire ihr zu Hilfe gekommen war. Sie musste etwas bekommen haben, das ihr die Schmerzen nahm und das sie so lange hatte schlafen lassen. Hatte man sie operiert?
Als sie Schritte hörte und sich umwandte, sah sie Jack auf sich zukommen.
»Wo ist Theo?«, flüsterte sie, als er an ihrem Bett stand.
»Ich weiß es nicht«, flüsterte er zurück. »Ich war es, der zur Baracke kam – Sam war schon zur Arbeit gegangen. Ich sagte, ich wäre dein Mann, weil es besser aussah. Wusste Theo, dass du schwanger bist?«
Beth schüttelte schwach den Kopf. »Ich wollte es ihm heute Abend sagen.«
»Aber sie sagen, du wärst schon im fünften Monat gewesen! Ich musste so tun, als wüsste ich es. Warum hast du es uns denn nicht gesagt? Wir hätten dich nicht an diesem Ort arbeiten lassen, wenn wir es gewusst hätten.«
»Irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt dafür«, erwiderte sie müde.
Jack beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. »Wie fühlst du dich jetzt?«
»Ein bisschen schwach.« Sie seufzte. »Aber ich habe keine Schmerzen mehr. Was haben sie mit mir gemacht, Jack?«
»Der Arzt wird es dir morgen erklären«, sagte er. »Aber jetzt musst du schlafen. Ich werde Sam und Theo suchen und es ihnen sagen. Wir besuchen dich dann morgen.«
Es war nach zehn Uhr abends, und während Jack durch die leeren verschneiten Straßen lief, füllten seine Augen sich mit Tränen, als er an das dachte, was der Arzt gesagt hatte.
»Ich musste eine Notoperation durchführen und die Teile entfernen, die sich nicht von selbst gelöst haben, und leider muss ich Ihnen mitteilen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie noch mal ein Kind bekommen kann.«
Vielen Frauen, die Jack kannte, wäre es egal gewesen, dass sie niemals Kinder haben konnten, und jeder, der Beth jemals Geige spielen gehört hatte, hätte geglaubt, dass es ihr nicht wichtig war, Mutter zu sein. Aber Jack wusste es besser. Er hatte die Traurigkeit in ihrer Stimme gehört, wenn sie von Molly sprach, und wusste, dass sie noch immer darunter litt, dass sie ihre Schwester weggegeben hatte, egal wie oft sie das Gegenteil betonte. An Weihnachten, als sie ein Foto von Molly bekam, hatte sie es stundenlang sehnsüchtig betrachtet. Er hatte immer geglaubt, dass sie sich erst ganz davon erholen würde, wenn sie selbst ein Kind bekam.
Jetzt würde sie diese Chance nicht mehr bekommen.
Theo kam in dieser Nacht nicht nach Hause, und Jack lag wach und hasste den Mann dafür, dass er sich so wenig für Beth interessierte. Theo wusste natürlich nicht, dass sie im Krankenhaus lag, aber Jack konnte nicht verstehen, wie ein Mann es ertragen konnte, auch nur eine Nacht von einer so wunderbaren Frau wie Beth getrennt zu sein.
Sam hatte ihn ungläubig angesehen, als Jack ihm von der Neuigkeit erzählte. »Warum hat sie es mir nicht gesagt?«, wiederholte er ständig, als würde er glauben, dass das alles nicht passiert wäre, wenn sie es getan hätte. Aber selbst Sam, der seiner Schwester so nahestand, war der Meinung, dass es so vielleicht das Beste war.
»Das Beste für wen?«, schrie Jack ihn an. »Für dich und Theo vielleicht, damit ihr tun könnt, was ihr wollt, ohne dass euch etwas daran hindert! Aber nicht für Beth. Ein Teil von ihr ist mit diesem Kind gestorben, und wenn sie erfährt, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann, was wird das dann in ihr anrichten?«
Jack hörte Theo kurz vor Tagesanbruch nach Hause kommen. Er teilte sich mit Beth das, was sie lachend den Salon nannten. Es war der etwas größere der beiden Räume unten, und er hatte einen Ofen. Beth musste darauf kochen und hatte sich selbst eine kleine Küche eingerichtet, indem sie eine Tischdecke auf eine Holzkiste gelegt und sie in den
Weitere Kostenlose Bücher