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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Sorgen.«
    »Ich werde morgen nicht zur Arbeit gehen können, weil ich mich um das Baby kümmern muss«, sagte Beth. »Mr Hooley wird darüber so kurz vor Weihnachten nicht erfreut sein. Was, wenn er mir die Stelle nicht freihält, bis es Mama wieder besser geht?«
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf«, erwiderte Sam müde. »Du schreibst ihm eine Nachricht, und ich schiebe sie auf dem Weg zur Arbeit bei ihm unter der Tür durch. Und jetzt werde ich lieber noch ein paar Kohlen in den Herd legen, um unsere kleine Schwester warm zu halten. Ich frage mich, wie Mama sie nennen will.«
    »Ich finde, sie sieht wie eine Molly aus«, erklärte Beth und blickte erneut in die Wiege. »Ich hoffe nur, sie wacht erst wieder auf, wenn Mrs Craven zurück ist. Ich weiß überhaupt nichts über Babys.«
    Beth schlief unruhig in dem alten Ohrensessel am Herd unter ein paar Decken, die Füße auf einem Hocker. Sie wachte beim kleinsten Geräusch auf, aber jedes Mal war es nur ein Knacken vom Herd oder ein leises Schmatzen des Babys gewesen. Doch immer, wenn sie versuchte, wieder einzuschlafen, musste sie über die Bitte ihrer Mutter nachdenken.
    Um sechs Uhr morgens wiegte Beth das schreiende Baby auf dem Arm und versuchte, es zu beruhigen, als zu ihrer Erleichterung Mrs Craven durch die Hintertür kam und mit den Füßen aufstampfte, um den Schnee abzuschütteln.
    »Das Baby muss gewickelt und gefüttert werden«, erklärte sie resolut und zog ihren Mantel aus. Dann nahm sie Beth das Baby ab und fing an, die nasse Decke zu entfernen. Sie befahl Beth, die Kiste mit den Babysachen und Windeln zu holen.
    Beth beobachtete fasziniert, wie die ältere Frau das winzige Baby vorsichtig wusch und ihr erklärte, wie sie das Stückchen Mull wechseln musste, das den Rest der Nabelschnur schützte, und dass sie einen speziellen Puder daraufgeben solle, bis er abfiele. Dann faltete sie eine Windel zu einem Dreieck und wickelte es um den Po des Babys.
    »Später, wenn die Geschäfte öffnen, musst du versuchen, ein paar wasserdichte Gummihöschen für sie zu kaufen«, sagte Mrs Craven. »Die gab es noch nicht, als meine Kinder geboren wurden, aber ich find, sie sind ’n Segen, denn sie halten die Kleidung und das Bett trocken. Du musst die Windel alle zwei bis drei Stunden wechseln. Wenn sie zu lange nass ist, wird sie wund.«
    Als sie dem Baby ein kleines Nachthemd anzog, erklärte sie noch mehr Dinge über die Babypflege, von denen Beth das meiste nicht verstand.
    »Jetzt bringen wir sie zum Stillen zu deiner Mutter«, sagte sie und gab Beth das Baby zurück. »Sie will das vielleicht nicht, weil es ihr schlecht geht, aber einer Mutter geht es immer schneller wieder besser, wenn sie ihr Baby im Arm hält.«
    Alice sah ein bisschen besser aus, denn die schrecklichen Flecken auf ihrem Gesicht waren verschwunden, und sie öffnete die Augen und versuchte zu lächeln. Sie stöhnte vor Schmerz auf, als Mrs Craven ihr half, sich ein bisschen aufzusetzen, damit sie ihr mehr Kissen in den Rücken stopfen konnte, und sie war schrecklich blass.
    Beth wusste jetzt, dass Dr. Gillespie einen sogenannten Kaiserschnitt gemacht hatte und dass der eigentlich in einem Krankenhaus hätte durchgeführt werden müssen. Aber er hatte keine Wahl gehabt: Ihre Mutter war nicht transportfähig gewesen, und das Baby musste schnell geholt werden, oder sie wären beide gestorben.
    »Wir lassen das Baby nur schnell ein bisschen trinken«, sagte Mrs Craven und knöpfte Mamas Nachthemd auf. »Dann hole ich Ihnen etwas zu trinken und etwas zu essen und mache es Ihnen etwas bequemer.«
    Beth wurde rot, als sie die Brüste ihrer Mutter sah, aber als Mrs Craven das Baby anlegte und es sofort zu saugen begann, wurde die Verlegenheit schnell zur Freude über den Anblick dieser Gier, und Beth musste lächeln.
    »Sie ist eine kleine Kämpferin, die Kleine«, sagte Mrs Craven zärtlich. »Wie wollt ihr sie denn eigentlich nennen?«
    »Ich finde, sie ist eine Molly«, erklärte Beth und setzte sich auf die Bettkante.
    »Dann soll sie Molly heißen«, sagte ihre Mutter mit einem schwachen Lächeln.

4
    In den Tagen nach Mollys Geburt hatte Beth keine Minute Ruhe, denn sie musste Molly ständig wickeln und trösten, sich um ihre Mutter kümmern und ihr auch auf den Nachttopf helfen, weil sie nicht auf das Plumpsklo gehen konnte, dazu die ganze Wäsche waschen und andere Aufgaben im Haushalt erledigen. Der Schnee lag noch immer hoch, und an den meisten Tagen schneite es weiter. In der

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